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Woelfin des Lichts

Woelfin des Lichts

Titel: Woelfin des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christa Kuczinski
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Blick zu warf. Hastig trank sie das Glas in einem Zug aus. „Danke für den Drink. Ich wünsche dir und Miranda einen schönen Urlaub. Wir sehen uns in drei Wochen.“
    Der Erwiderung ihres Chefs, der ihr ebenfalls einen angenehmen Urlaub wünschte, hörte sie kaum zu, stattdessen beeilte sie sich das Gebäude zu verlassen. Ihren Nachbarn hatte sie keines Blickes mehr gewürdigt.
    Nun war sie davon überzeugt, dass es richtig gewesen war, ihm in l etzter Zeit aus dem Weg zu gehen. Wenn es sich nicht vermeiden ließ, hatte sie ihn notgedrungen gegrüßt und war verschwunden, bevor er mit ihr erneut ein Gespräch beginnen konnte. Natürlich wusste Sara, dass ihre Wut auf Jack irrational war, doch sie gab ihr die Möglichkeit, ihm die Schuld über ihre momentane Zerrissenheit in die Schuhe zu schieben.
    Noch immer wütend stampfte sie die menschenleere Straße hinauf, als sie plötzlich an der Schulter gepackt und herumgerissen wurde. Jack starrte sie aus harten Augen an, das Blau war verschwunden und hatte einem stechenden, kalten Goldton Platz gemacht.
    „Was habe ich denn jetzt schon wieder falsch gemacht? Seit Wochen gehst du mir aus dem Weg, als hätte ich die Pest. Findest du nicht, dass du ein wenig übertreib st?“
    Seine tiefe Stimme vibrierte vor Wut. Aber nicht das war es, was Sara so schockierte, sondern der Unterton von Verzweiflung, den sie glaubte, herauszuhören, und die plötzliche Gewissheit, dass er wusste, was sie war.
    Wie dumm von mir zu glauben, dass man mit einem Werwolf in der Nähe leben kann, ohne dass er die kleinen Anzeichen, die einen Werwolf ausmachen, früher oder später erkennen würde.
    Ihre Empörung hatte sich in Nichts aufgelöst, an ihrerstatt spürte sie völlige Resignation.
    „Geh mir bitte einfach aus dem Weg und suche dir jemand anderen, der zu dir passt. Meinst du, ich hätte nicht spätestens an deinen Augen erkannt, was du bist? Was ich bin? Das kann nicht gut gehen, vergiss es!“
    Und damit riss sie sich von ihm los und drehte ihm den Rücken zu.
    Auf seine Reaktion war sie nicht vorbereitet. Blitzschnell schlangen sich seine Arme um ihre Hüften. Er zog sie mit einem Ruck eng an seinen Körper und küsste sie hart auf den Mund. Anschließend flüsterte er ihr mit rauer Stimme ins Ohr: „Es ist wunderbar, ein Werwolf zu sein, einen Partner an seiner Seite zu wissen, und auch du wirst das irgendwann erkennen! Lass die Erfahrung zu. Lass mich dich führen, und wehre dich nicht dagegen!“
    Da Sara nicht reagierte, ließ er sie los und trat einen Schritt zurück. Beide standen sich schweigend gegenüber. Noch immer glänzten seine Augen, in denen sich bereits ein leichter Blaustich zeigte, in einem fiebrigen Goldton. Eindringlich sah er ihr in die Augen und erstaunt von dem, was sie darin lesen konnte, kostete es Sara große Überwindung, sich von ihnen zu lösen.
    Erschüttert über seine tiefe Zuneigung zu ihr, schüttelte sie nur stumm den Kopf und wandte sich endgültig ab. Dass ihr die Tränen in die Augen stiegen und ihren Blick ver schleierten, während sie zu ihrem Auto hastete, nahm sie kaum wahr.

    In den darauffolgenden Tagen wünschte sich Sara, ihr Urlaub wäre schon vorbei. Aus Angst, Jack erneut über den Weg zu laufen, hielt sie sich fast ausschließlich in ihrem Cottage auf. Obwohl das Wetter fantastisch war, brachte sie es nicht über sich, auch nur einen Schritt nach draußen zu setzen. Sie sah Jack kommen und gehen. Mehrmals blieb er unschlüssig vor ihrem Gartentor stehen, überlegte es sich anders und machte kehrt. Zwar atmete Sara jedes Mal erleichtert auf, aber tief in ihrem Innersten spürte sie einen tiefen Schmerz und eine unerträgliche Leere, die ihr deutlich vor Augen führten, dass ihre Gefühle in Bezug auf Jack bei weitem über das normale Maß der Anziehung hinausgingen. Verzweifelt versuchte sie ihr Gefühlschaos in den Griff zu bekommen und scheiterte zum wiederholten Mal. Mittlerweile war ihr klar geworden, dass ihr alles entglitt.
    Ihr Leben, das sie bisher so einzurichten wusste, dass es in ruhigen Bahnen und für sie ber echenbar verlief, geriet ins Wanken.
    Die erdrückende Stille, die sie umgab, platzte, wie ein prallgefüllter Luftballon, als es am Abend an der Tür klopfte. Sara zuckte zusammen und ging langsam auf die Eingangstür zu. Zögernd legte sie ihre Hand auf die Kl inke.
    Wie soll ich mich bloß verhalten, wenn es Jack ist? Ich kann ihm jetzt unmöglich gegenübertreten, auch wenn es sich auf Dauer wohl kaum

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