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Woelfin des Lichts

Woelfin des Lichts

Titel: Woelfin des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christa Kuczinski
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gezogen bist. Stoße nicht diejenigen vor den Kopf, die dich mögen und dir dadurch zu nahe treten.“
    Dass sich Jack anschließend ohne ein weiteres Wort abgewandt hatte und gegangen war, lag zwar in Saras Absicht und doch fühlte sie sich nicht sonderlich gut dabei.

    Mit einer endgültigen Umdrehung des Schlüssels schloss Sara das Geschäft. Drei wundervolle Urlaubswochen lagen vor ihr. Während der vergangenen Tage war in Bellwick nicht viel los gewesen. Der Sommer hatte Einzug gehalten, und alle Bewohner, die die Möglichkeit hatten, waren bei dieser Hitze in Urlaub gefahren.
    Sie hatte sich vorgenommen, die weitläufige Umgebung von Roseend zu erkunden und freute sich, der Stadt, die in der Glut des Hochsommers unter Abgaswolken und Teerdämpfen, die von dem erhitzten Asphalt aufstiegen zu ersticken drohte, für einige Zeit den Rücken zu kehren. Mit federnden Schritten ging sie die Straße hinunter und betrat den hohen Gebäudekomplex, in dessen oberster Etage sich Marcs Bodybuilding-Center befand.
    Voller Elan setzte sie sich an die Bar und schob Marc den Schlüssel, den sie in den kommenden Wochen nicht mehr benötigte, über den Tresen. Ihr Arbeitgeber schenkte ihr ein Augenzwinkern und widmete sich der Aufgabe, seinem Gast einen Gin T onic zu mixen. Sara beobachtete interessiert, wie er eine Zitrone in dünne Scheiben schnitt und schaute sich anschließend im Raum um. Ebenso wie in der Innenstadt und auf den leeren Straßen waren auch hier die Trainingsräume, die durch eine gläserne Trennwand voneinander abgegrenzt wurden, verlassen.
    Den meisten Kunden war es eindeutig zu warm zum Trainieren. Überrascht, dass sie sich scheinbar getäuscht hatte, nahm sie am Rande ihres Blickfeldes eine flüchtige Bewegung wahr. Die Tür zu den Duschräumen, di e zwischen den einzelnen Trainingsbereichen lag, öffnete sich. Bei Jacks Anblick stockte ihr der Atem. Es war offensichtlich, dass er mit keinem Beobachter rechnete. Ein Handtuch nachlässig um seine Hüften geschlungen, Wassertropfen, die von seinem muskulösen Oberkörper abperlten, lenkten ihre Blicke unwillkürlich auf seinen flachen Bauch. Ohne zu ahnen, dass er beobachtet wurde, verschwand er durch die Nebentür, die in die angrenzenden Ankleideräume führte. Sara, die schon befürchtet hatte, er könnte in Richtung Bar schauen, wäre am liebsten aufgesprungen und hätte das Gebäude schnellstmöglich verlassen, doch Marc hätte vermutlich Verdacht geschöpft und sich mit seinem Bruder über ihr merkwürdiges Verhalten ausgetauscht. Zumindest hatte niemand ihre heimlichen Blicke bemerkt. Fast niemand revidierte sie in Gedanken, als ihr ein Drink zugeschoben wurde und sie Marcs Grinsen gewahrte. So ungezwungen wie möglich lächelte sie zurück und lauschte seiner Erklärung, dass Jack keinesfalls zufällig anwesend war. Sie hatte weder gewusst, dass er regelmäßig mehrere Tage in der Woche im Bodybuilding-Center aushalf, noch sich Gedanken darüber gemacht, was er arbeiten würde und fand, es hätte ihn weitaus schlimmer treffen können.
    Jack als Teilhaber seines Bruders im Dessousgeschäft ...
    Diese Vorstellung entlockte ihr ein breites Grinsen.
    Während sie an ihrem Drink nippte, erwähnte sie ihr Vorhaben, während ihres Urlaubs ihre Spaziergänge auszuweiten und die entlegeneren Plätze rund um Roseend zu erkunden. Marc nahm ihre Pläne begeistert auf und beschrieb ihr gerade den Weg zu einem abgelegenen See außerhalb des Ortes, als sie spürte, wie sich jemand auf den Hocker neben ihr setzte. Da sie den ersten Schock Jack wiederzusehen schon hinter sich hatte, gelang es ihr, ihn nach außen hin völlig gelassen zu begrüßen.
    „Hallo, nochmals danke für die Reparatur des Zauns.“
    Sie bemerkte, wie Marc überrascht eine Augenbraue hob, wie sie es mehrmals bei Jack hatte beobachten können: „Wie, Jack repariert freiwillig etwas? Ich dachte immer, er ließe sämtliche Arbeiten, die auch nur annähernd mit Hammer und Nagel zu tun haben, von Handwerkern erledigen.“
    Sara stutzte, als Marc in Gelächter ausbrach und Jack ihn böse über den Tresen hinweg anfunkelte.
    „Klar repariere ich vieles eigenhändig, anderes überlasse ich hingegen eher Leuten, die sich in ihrem Metier auskennen. Außerdem handelte es sich, wie du sicher mitbekommen hast, nur um einen Gartenzaun, und das ist ja wohl wirklich kein Problem.“
    Sara ärgerte sie über seine Worte. Ach so, nur ein Gartenzaun, kein Problem...
    Jetzt war sie es, die ihm einen wütenden

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