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Wogen der Leidenschaft - Roman

Wogen der Leidenschaft - Roman

Titel: Wogen der Leidenschaft - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Chapman
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Maschine verladen, als Mikey mit seiner eigenen Tagesausrüstung daherkam. Er hatte eine Rolle Landkarten dabei, das GPS , seine Flinte und Homer, die jüngste Brieftaube. Emma nahm kopfschüttelnd Homers Käfig und stellte ihn auf die Rucksäcke auf dem Hintersitz der Maschine, damit der Vogel Ausblick aus dem Fenster hatte. Sie kletterte auf den Passagiersitz und reichte Mikey die Kopfhörer, als er neben ihr einstieg.
    » Das ist Mogelei, Nem. So kann er das Gelände beobachten und sich seinen Rückweg einprägen.«
    » Aber denk doch mal, wie aufregend das für ihn ist. Er kann seinen Freunden erzählen, dass er tatsächlich mit über hundert Meilen in der Stunde geflogen ist.«
    » Du verwöhnst die Vögel.«
    » Nicht ärger als dich«, gab sie zurück, zog die Checkliste heraus und reichte sie ihm.
    » Wenn ich beispielsweise für dich die Inspektion vor dem Flug erledige. Alle Systeme sind in Ordnung. Los, wir fliegen mit diesem Vogel in den Himmel.«
    » Wenn Dad dahinterkommt, gibt es Ärger«, warnte er, überprüfte die Instrumente und startete die Maschine.
    » Dann sorgen wir dafür, dass er nicht dahinterkommt. Gib mir die Karten, und bring uns in die Luft, Wunderknabe. Wir werden zurück sein, ehe Ben anruft.«
    » Du glaubst, dass er anrufen wird?«
    Emma schnaubte nur und rollte die Karten auf.
    Mit dem Selbstvertrauen eines Menschen, der weiß, dass auf seiner Schulter ein Schutzengel sitzt, ließ Mikey die Maschine in die Mitte der Bucht gleiten.
    » Nem, du musst lächeln und Crazy Larry zuwinken«, sagte er über Kopfhörer.
    » Ich kann ihn nicht sehen.«
    » Er beobachtet uns von seinem Panoramafenster aus durch seinen Feldstecher.«
    Emma griff zu ihrem eigenen Feldstecher und richtete ihn auf das Ufer. Natürlich… da hockte Larry, dieser lästige Querulant, und beobachte sie mit Argusaugen. Am liebsten hätte sie ihm mit einer sehr wenig damenhaften Geste geantwortet, wollte aber die Situation nicht unnötig verschlimmern. Stattdessen lächelte und winkte sie und beobachtete, wie er völlig verblüfft instinktiv zurückwinkte.
    Der kauzige Alte hatte Mikey wüst als Landplage und Quälgeist beschimpft, als dieser seine Docks mit der Maschine streifte und sie demolierte. Die FAA war gekommen und hatte gedroht, ihr die Lizenz abzunehmen. Das wäre auch geschehen, hätte Michael nicht frech gelogen und behauptet, er hätte die Maschine ohne ihr Wissen geflogen. Sogar Sheriff Ramsey war an den Tatort gerufen worden. Da er aber mit Emma und Mikey schon geflogen war, wenn der Junge am Steuer saß, und wusste, wie groß ihr Einfluss auf Greta war, hatte Ramsey es vorgezogen, die Unterlagen irgendwie zu verlegen.
    Das Leben in einem kleinen Nest brachte gewisse Vorteile mit sich.
    » Wo möchtest du landen?«, fragte Michael, als sie in der Luft waren und auf Kurs Nordwest gingen.
    Emma gab Waynes Koordinaten in das Fernnavigationssystem ein.
    » Fliegen wir hin und schauen wir uns erst mal um, dann suchen wir uns zur Landung ein Gewässer in der Nähe«, sagte sie, ins Studium der Karte vertieft.
    » Was glaubst du, dass wir dort finden werden?«
    » Ich habe keinen Schimmer, Mikey. Vielleicht sind es reine Hirngespinste meinerseits. Ebenso gut könnte es ein Vermessungspunkt sein, den Wayne sich für künftige Einschläge notiert hat.«
    » Du hast gesagt, der Zettel hätte alt ausgesehen.«
    » Das stimmt. Das muss wohl meine Neugierde geweckt haben.« Sie sah ihn an, konnte aber nur sich selbst in seinen verspiegelten Augengläsern sehen, als er ihren Blick erwiderte.
    » Möchtest du zurückfliegen und stattdessen Holz stapeln?«
    Er grinste.
    » Nein. Das hier ist immer noch besser als Arbeit. Und ich bin allzeit bereit für eine Nachhilfestunde bei meiner Lieblingstante.«
    » Deiner einzigen Tante. Und der besten Fluglehrerin, die du jemals haben wirst. Warum hast du Ben noch nicht zu einem Flug mitgenommen?«
    » Ich habe es ihm angeboten. Er hat gesagt, er müsse sich erst von seinem letzten Flug erholen.«
    » Also mal ehrlich, was hältst du von ihm? Entspricht er deinen Erwartungen?«
    Mikey ließ den Blick den Horizont entlangwandern und überprüfte sodann mit einem Blick nach unten die zurückgelegte Stecke.
    » Das tut er– über die Maßen. Er gefällt mir. Er ist intelligent und interessant, und er hat Humor. Aber ich glaube, dass er ein wenig… nun, dass er von allem irgendwie überfordert ist.«
    » So kann man es auch sagen. Ich kann mir nicht denken, dass er mit uns beiden

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