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Wogen der Leidenschaft - Roman

Wogen der Leidenschaft - Roman

Titel: Wogen der Leidenschaft - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Chapman
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tadellos aufgeräumt, kein Kram, keine Papiere, nichts. Es herrschte totale Ordnung.«
    » Na, vielleicht hat er hier alle Leichen vergraben«, schlug Mikey vor und vollführte mit den Händen würgende Bewegungen.
    » Wahrscheinlich ist er ein Serienkiller. So wie der spinnt…«
    Emma schaltete das GPS aus und steckte es in die Tasche.
    » Er ist ein wenig… anders«, gab sie zu.
    » Aber nur weil du ihn nicht magst, kannst du ihn nicht gleich zum Psychopathen stempeln.«
    » Und das sagt ausgerechnet die Frau, die sein Zimmer durchsucht hat und nicht existierende Briefe finden wollte und die nun herausfinden möchte, was er hier draußen im großen Nichts versteckt hat.«
    » Vielleicht ist Wayne Drogenhändler und benutzt die Stelle als Zwischenlager.«
    Michael nickte bedächtig.
    » Das ergäbe Sinn. Die Gelegenheit zum Drogenhandel hätte er, da er diese Wälder durchstreifen kann, ohne Verdacht zu erregen.«
    » Eine an den Haaren herbeigezogene Idee«, sagte Emma darauf.
    » Aber eine glänzende.«
    » Wo aber bleibt dann das Drogengeld? Wayne lebt nicht eben in Saus und Braus.«
    » Er versteckt es. Eines Tages wird er einfach verschwinden und irgendwo am anderen Ende der Welt neu durchstarten.«
    Michael erwärmte sich für die Idee.
    » Okay, Sherlock, jetzt arbeiten wir ein Szenario aus. Wie gelangen die Drogen an diesen Ort?«
    » Sie werden aus der Luft abgeworfen. Wayne holt das Zeug ab und schafft es in die Stadt.«
    Verdammt, das Szenario wurde immer wahrscheinlicher.
    » Dann muss es hier irgendwo einen Transportweg geben.«
    Michael holte die Landkarte aus seinem Gepäck und entfaltete sie, wobei er sich so umdrehte, dass die Strahlen der untergehenden Sonne durch die Bäume auf die Karte fielen.
    » Hier ist einer.« Er blickte nach Osten.
    » Er zweigt von der Golden Road ab. Laut Karte ein alter Weg. Mit einem Lastwagen vielleicht nicht mehr passierbar.«
    » Diesen Weg suchen wir und stellen fest, ob er befahren wurde«, schlug Emma vor. Sie griff nach Homers leerem Käfig und marschierte in östlicher Richtung los.
    Neben ihr gehend faltete Mikey seine Karte so zusammen, dass der Teil, den er brauchte, frei einzusehen war.
    » Und wenn der Weg befahren wurde? Was dann?«
    Emma bahnte sich ihren Weg durch das Unterholz.
    » Dann können wir zu Ramsey gehen und unseren Verdacht melden.«
    Michael hielt einen Zweig fest, damit sie ungehindert passieren konnte.
    » Der würde uns nur auslachen. Wir haben keine Beweise in der Hand, nur ein paar Koordinaten, die nichts markieren und die wir uns illegal verschafft haben.«
    Emma blieb stehen und sah ihn eindringlich an.
    » Wir berichten Ramsey von unserem Verdacht und lassen dann die ganze Sache fallen. Du wirst dich nicht auf die Suche nach Beweisen machen, verstanden? Du wirst deine Nase nicht in Dinge stecken, die auch nur annähernd gefährlich sind.«
    » Möchte wissen, was wir nach Dads Meinung machen sollten«, sagte er, wohl wissend, dass Ben Wayne Poulin nur allzu gern in ganz große Schwierigkeiten gebracht hätte.
    » Wenn du es Ben verrätst, wirst du ihm zuerst sagen müssen, dass wir unsere Nase schon tief in die Sache gesteckt haben. Was meinst du, wie er diese Nachricht aufnehmen würde?«
    » Er würde uns eine Strafpredigt halten und nach einiger Überlegung zu der Auffassung gelangen, dass man diese Gelegenheit nicht ungenutzt lassen kann.«
    » Michael Sands, du bekommst ein volles Jahr lang Zimmerarrest«, sagte Emma und drängte sich an ihm vorüber durch das Unterholz.
    Mit diesem kleinen Ausflug hatte sie die Büchse der Pandora geöffnet und wusste nun nicht, wie sie den Deckel auf dem verdammten Ding wieder schließen sollte. Wenn Ben beschloss, sich auf diese Sache einzulassen, dann Gnade ihnen Gott!
    Einige hundert Meter weiter östlich stießen sie auf den Weg. Wie auf der Karte eingezeichnet, handelte es sich um einen alten Weg für Holztransporte, einen Berg hinauf, an dessen Flanken seit über vierzig Jahren nicht mehr abgeholzt worden war. Er war stark mit Buschwerk bewachsen, aber einigermaßen befahrbar. Emma und Mikey standen in der Mitte der alten Fahrspur und warfen Blicke in beide Richtungen.
    » Hier geht es ja, aber weiter unten könnten alte Brücken oder Unterführungen weggespült worden sein«, sagte Emma.
    Mikey ging los, in Richtung Golden Road, den Blick auf den Boden gerichtet.
    » Seit letztem Frühjahr wurde hier gefahren.« Er schob Zweige beiseite und untersuchte sie.
    » Geknickte Zweige, aber

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