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Wolf Shadow Bd. 6 - Blutmagie

Wolf Shadow Bd. 6 - Blutmagie

Titel: Wolf Shadow Bd. 6 - Blutmagie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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bitten, die Zeugen mit mir zu befragen. Er hat den Großteil der Macht, nicht wahr? Wenn du eine Lüge riechen kannst, kann er es auch.“
    Rule schnaufte. Ein Wolfslachen, vielleicht aber auch schiere Ungläubigkeit.
    „Er wird es tun“, sagte sie ihm. „Dafür sorge ich schon. Und jetzt komm wieder auf zwei Beine, damit ich dir ein paar Fragen stellen kann und du, so schnell es geht, ins Krankenhaus fahren kannst.“
    „Ein Rho tritt nicht als Lu Nuncio auf.“ Isens Gesicht, das gewöhnlich so ausdrucksstark war, war wie aus Stein gemeißelt. „Ich befrage meine Leute nicht.“
    Der Helikopter war schon weit entfernt. Sie hatten Cullen hineingetragen – der immer noch atmete – und auch Platz für Nettie gefunden. Cynna ging mit Rule zu seinem Auto. Jemand hatte ihm ein T-Shirt geliehen, das er zu seinen Jeans tragen konnte.
    „Ein Rho tut das, was für seine Leute notwendig ist“, sagte Lily und bückte sich, um ihre Stiefel abzustreifen. Sie würde den Bereich untersuchen, wo der Täter gestanden haben musste, um von hinten auf Cullen einzustechen.
    Es war viel dunkler jetzt; über ihnen schwebten nur ein paar vereinzelte magische Lichter. Die meisten der freundlich schimmernden kleinen Bälle stammten von Cynna und Cullen. Lupi, mit Ausnahme von Cullen, wirkten keine Magie – sie waren Magie. Aber ab und zu besaßen ihre weiblichen Nachkommen eine Gabe, und einige von ihnen hatten den Zauber erlernt, mit dem sie magische Lichter herstellen konnten.
    Auf Lilys Bitte waren die hüpfenden Lichter nun über der Stelle zusammengezogen worden, wo sie jetzt stand, Rules Vater gegenüber. Mit ihren Schuhen in der Hand richtete sie sich auf. „Du wirst sie nicht befragen. Das mache ich. Du musst mir nur sagen, ob jemand lügt.“
    „Du verstehst mich nicht. Der Clan erwartet, dass sein Rho als Richter handelt, nicht als Polizist. Du magst die Fragen stellen, aber wenn ich anwesend bin, werden sie glauben, dass über sie gerichtet wird.“
    „Ich würde sagen, es ist an dir, das Problem zu lösen.“
    „Das tue ich. Ich schicke Shannon, um meinen Lu Nuncio zu holen – der dieses Mal nicht so dumm sein wird, einfach zu gehen.“
    „Nun gut. Ich werde Rule nicht mehr brauchen, und er wird niemanden mehr befragen können, weil ich nämlich gezwungen sein werde, den Fall an die hiesigen Behörden abzugeben.“
    „Man könnte fast meinen, du drohst mir.“
    „Ich bin ehrlich zu dir. Du willst, dass ich die Ermittlungen leite. Rule kann nicht an der Befragung der Zeugen teilnehmen, wenn einer dieser Zeugen ihn belastet. Wenn ich das zulasse, wird keine der Informationen, die ich erhalte, verwertbar sein, und ich werde von dem Fall abgezogen.“
    „Dein Vorgesetzter ist Ruben Brooks. Er vertraut dir, und er ist knapp an Personal. Nur wenige könnten diese Ermittlungen übernehmen.“
    „Deswegen wird der Fall auch bei der hiesigen Dienststelle landen, wenn ich nicht sage, ich will ihn. Im Moment gibt es nur einen vagen Verdacht, dass Magie im Spiel ist. Zwingende Beweise gibt es nicht.“
    „Zwingend.“ Isen wiederholte dieses eine Wort und sagte dann nichts mehr. Sein Gesichtsausdruck verriet nur, dass sein Interesse geweckt war. Mehr nicht.
    Lily kannte diese Taktik; sie hatte sie selbst oft genug angewendet. Wenn man in einer Vernehmung oder einer Verhandlung schwieg, beeilten sich die meisten Menschen, das Schweigen zu füllen. Vor allem, wenn man sie ansah, während man wartete.
    Lily erwiderte seinen Blick.
    Schließlich hoben sich Isens Mundwinkel. „Das habe ich schon einmal bei dir probiert, und auch da hat es nicht gewirkt. Na gut.“ Er hob die Stimme leicht: „Benedict.“ Dann fuhr er mit normaler Stimme fort. „Ich werde für dich riechen, doch nicht in dieser Gestalt, deshalb werde ich nicht reden können. Darum muss ich Benedict erst einige Anweisungen geben.“
    Benedict befand sich am anderen Ende der Wiese. Konnte er tatsächlich aus dieser Entfernung Isens Stimme hören?
    Anscheinend ja. Er setzte sich gerade in Bewegung. „Wenn ich dich ansehe“, sagte Lily, „bedeutet einmal Nicken, dass der Zeuge die Wahrheit sagt. Wenn er lügt, schüttelst du den Kopf.“
    „Sie werden nicht lügen. Weißt du, dass dies die Signale sind, die ein Lu Nuncio gibt?“
    Sie hatte es nicht gewusst, aber es lag nahe. Rule hatte sie vorgeschlagen. „Wenn du in Wolfsgestalt bist, übst du dann auch die Richterfunktion aus?“
    „Ah. Jetzt stellst du eine bessere Frage. Nein, tue ich nicht.“
    Mit

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