Wolfsdunkel -7-
meinen Bewegungen und zogen Feuchtigkeit nach sich.
Meine Brustwarzen richteten sich auf; ich wand mich auf dem Bett, wollte, brauchte mehr als das. Die Empfindungen, die ich wenige Stunden zuvor erlebt hatte – sein Mund auf meiner Hand, seine Zähne, seine Lippen –, wiederholten sich nun an meinen Brüsten.
Ich sah nach unten und beobachtete, wie der Nebel die Gestalt eines Mannes annahm, er die Lippen um meine Brustwarzen schloss und an ihnen saugte. Ich fühlte die Hitze seines Mundes, den Druck seiner Zunge, die aufreizende Sinneswahrnehmung, als er mein empfindsames Fleisch mit den Zähnen liebkoste.
Mein erregtes Stöhnen riss mich aus dem Traum. Meine Haut prickelte; ich konnte die Reibung der Laken kaum ertragen. Ich kauerte auf der Schwelle zu einem Orgasmus und war so frustriert, dass ich heulen wollte. Warum hatte der Traum nicht eine kurze Weile länger andauern können?
Der Laden schlug gegen das Fenster, und ich wandte den Kopf. Dabei hätte ich schwören können zu sehen, wie der Nebel sich über das Fensterbrett zurückzog.
Langsam stieg ich aus dem Bett, tappte zum Fenster und guckte in der Erwartung, einen sanften Dunstschleier über dem Gras, vor den Bäumen, dem Himmel zu sehen, hinaus. Es kam oft vor, dass aus den Bergen Nebel heranzog. Aber da war nichts.
Der Nebel war nur ein Traum gewesen, genau wie der Sex.
Die restliche Nacht schlief ich nicht besonders gut – wahrscheinlich, weil ich das Fenster geschlossen hatte und sich das Zimmer trotz meiner Nacktheit stickig und unbehaglich anfühlte. Mein Vater hatte nie eine Klimaanlage installieren lassen, da er das für eine obszöne Geldverschwendung hielt, aber mir würde wohl nichts anderes übrig bleiben.
Gegen sechs Uhr morgens nahm ich eine eiskalte Dusche, in der Hoffnung, dass sie meiner nachklingenden Erregung, die ich aus unerfindlichen Gründen nicht abschütteln konnte, ein Ende bereiten würde.
Ich trat aus der Dusche, trocknete mich ab und langte nach dem Fön. Ein Blick in den Spiegel, und ich ließ den Haartrockner ins Waschbecken fallen. Auf meiner Brust prangte ein Knutschfleck. Mit zusammengekniffenen Augen beugte ich mich nahe an den Spiegel heran, dann schnalzte ich mit der Zunge. Es war nur mein Muttermal.
Ich hatte das Ding schon seit meiner Geburt – ein kleiner, bräunlich roter Kreis an der Unterseite meiner linken Brust, genau an der Stelle, wo der manngewordene Nebel an mir gesaugt hatte.
„Bizarr“, murmelte ich und rieb mit dem Daumen über die Verfärbung. Die Berührung genügte, dass meine Brüste anzuschwellen schienen und meine Brustwarzen kribbelten. Ich musste mich wirklich dringend flachlegen lassen, nur leider würde das aufgrund meiner jüngsten Erfahrungen mit dem männlichen Geschlecht nicht passieren.
Anstatt mein schulterlanges Haar trocken zu fönen, zwirbelte ich es zu einem Knoten, den ich mit Klammern an meinem Hinterkopf feststeckte. Die Frisur ließ mich stets wie eine Buchhalterin oder eine Bezirksstaatsanwältin aussehen. Aber im Moment musste ich so schnell wie möglich aus diesem Haus heraus, in dem mich jeder Atemzug an etwas erinnerte, das nicht geschehen war und dennoch unglaublich real wirkte.
Ich schnappte mir ein anderes Kostüm und passende Pumps, dann hielt ich inne. Nur weil mein Vater tagtäglich einen Anzug getragen hatte, bedeutete das nicht, dass ich ihm nacheifern musste. Tatsächlich wäre es besser, die Unterschiede zwischen ihm und mir hervorzukehren, denn dann würden weniger Menschen glauben, dass sie denselben Bürgermeister in einer anderen Verpackung bekamen.
Ich kramte Kakis, ein himmelblaues Oberteil und langweilige, aber bequeme flache Schuhe in derselben Farbe wie die Hose heraus und zog mich an.
Oprah jammerte in der Küche, was mir den zweiten Grund für ihren Namen in Erinnerung rief – sie konnte einfach nie die Klappe halten. Ich eilte nach unten, wo sie um ihren leeren Futternapf scharwenzelte. Ich schüttete Trockenfutter hinein; das Rappeln der müsliartigen, X-förmigen Stücke stellte eine Reminiszenz an meine Tage an der Highschool dar.
Jeden Morgen hatte ich Oprah gefüttert, mir meinen Rucksack geschnappt und war aus der Haustür gestürmt, um Grace abzuholen. Mein Vater hatte mich immer mit dem Auto zur Schule fahren lassen, die knapp zwei Kilometer außerhalb der Stadt lag, um auch für die Kinder, die in den nahe liegenden Bergen lebten, zugänglich zu sein.
Er selbst war bei Regen wie bei Sonnenschein zu Fuß zur Arbeit
Weitere Kostenlose Bücher