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Wolfsdunkel -7-

Wolfsdunkel -7-

Titel: Wolfsdunkel -7- Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Handeland
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“ – sie deutete auf die mittlere oben – „… ist die Sechs der Kelche. Sie sind in das Haus Ihrer Kindheit zurückgekehrt.“
    Ach, wirklich? Jedem, der sich länger als eine Minute in Lake Bluff aufhielt, würde das zu Ohren kommen.
    Edanas Blick huschte zu meinem Gesicht, und sie runzelte die Stirn, als hätte sie meinen Gedanken gehört, dann konzentrierte sie sich von Neuem auf die Karten.
    „Dies ist der Ritter der Kelche. Sie hatten sich nach Liebe gesehnt.“
    Ich hustete. Nein . Wonach ich mich gesehnt hatte, war …
    Ich wusste es nicht genau. Sicherheit? Ein Heim? Ganz gewiss nicht Liebe. Ich brauchte Liebe so dringend, wie ich Balthazar Monahan in meinem Nacken brauchte.
    Da ich so geradlinig auf mein Ziel zugesteuert war, hatte ich mir nie Gedanken über ein Heim oder eine Familie gemacht. Sicher, ich strebte inzwischen nicht mehr danach, die neue Barbara Walters Jr. zu werden, trotzdem hatte ich nie von solchen Dingen geträumt. Ich war in meiner Vergangenheit stecken geblieben und hatte mich ausschließlich auf das fokussiert, was geschehen war, anstatt davon zu träumen, was geschehen könnte.
    In Wahrheit hatte ich absichtlich jeden Gedanken daran vermieden, sesshaft zu werden, denn ich erinnerte mich nur zu gut an die Geschichten über die Unzufriedenheit meiner Mutter, ihr unbezähmbares Bedürfnis, irgendwo anders zu sein.
    In Atlanta hatte ich die gleiche Rastlosigkeit empfunden und befürchtet, dass ich ihr ähnlicher sein könnte, als mir lieb war, dass ich nie irgendwo oder mit irgendetwas zufrieden sein würde.
    Aber jetzt, da ich heimgekehrt war und allmählich begann, Lake Bluff als mein Zuhause zu betrachten, realisierte ich, wie sehr ich mich danach gesehnt hatte, Atlanta den Rücken zu kehren. Entgegen meiner Überzeugung, in die Großstadt zu gehören, hatte ich mich dort nie heimisch gefühlt und würde es auch nie tun.
    Ein Zuhause und eine Familie zu haben, klang nett. Ich hatte das Alleinsein satt.
    „Wir wenden uns jetzt der Gegenwart zu.“ Edanas Hand glitt zu den mittleren drei Karten. „Der Narr.“
    „Na toll!“ Ich befürchtete, dass sie mir einen Vortrag über den Fehler halten würde, den ich begangen hatte, indem ich Malachi mein Vertrauen schenkte und mich von ihm berühren ließ – wenn vielleicht auch nicht um meinet-, sondern um seinetwillen.
    „Dies ist eine gute Karte“, fuhr sie fort. „Neubeginn. Hoffnung. Werfen Sie Ihre Bedenken über Bord und genießen Sie die Reise!“
    Das klang nicht nach mir.
    „Die Acht der Stäbe. Alles wird sich verändern. Überraschungen, gute wie schlechte, erwarten Sie an jeder Ecke. Rechnen Sie mit dem Unerwarteten!“
    Darin war ich noch nie sehr gut gewesen. Ich bevorzugte mein Leben geordnet; ich fuhr besser mit einem festen Plan. Was erklären würde, warum ich in letzter Zeit so nervös war. Jeder meiner Pläne war gescheitert.
    „Der Mond“, sprach Edana weiter.
    Ich betrachtete die Karte, die den Mond in verschiedenen Phasen zeigte – voll, halb voll, drei viertel voll und etwas, das ich nicht identifizieren konnte. Dieser Mond war rund und flammend rot, als ob etwas mit ihm kollidiert und explodiert wäre.
    „Was ist das?“
    „Der verborgene Mond“, erklärte sie. „Eine sehr spezielle Phase.“
    Ich wollte sie fragen, was ein verborgener Mond war, aber sie gab mir nicht die Chance. „Der Mond verändert sich jede Nacht. Er ist sehr mysteriös und kraftvoll. Wenn Sie ihn betrachten, ersehnen Sie Dinge, die Sie niemals haben können.“
    „Sprechen Sie speziell von mir oder allgemein?“ Ich konnte mich nicht erinnern, dem Mond je viel Beachtung geschenkt zu haben. Selbst während des Festivals gab es immer so viel anderes zu tun.
    „Diese Karte steht für … “ Edana schloss die Augen und ließ ihre Hand über der Karte schweben, ohne sie zu berühren. „Unehrlichkeit, Niedertracht.“ Ihre Augen gingen auf, und für einen winzigen Moment spiegelte sich das Laternenlicht gleich einer feurigen Glut in ihren Tiefen. „Wahnsinn“, flüsterte sie.
    „Hey, super.“
    Edana schüttelte sich, als käme sie gerade aus dem Wasser. „Die Zukunft“, fuhr sie fort und bewegte den Finger zu der dritten Reihe. „Tod.“
    „Schon wieder?“
    „Nicht zwangsläufig im wortwörtlichen Sinn.“ Sie legte den Kopf zur Seite, als würde sie nach irgendetwas lauschen. „Die Karte des Todes deutet auf ein Ende hin, auf durchschnittene Bande, ein Weiterziehen. Etwas Vertrautes wird aus Ihrem Leben

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