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Wolfsdunkel -7-

Wolfsdunkel -7-

Titel: Wolfsdunkel -7- Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Handeland
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vertreiben lassen. Ich würde ihr nicht erlauben, hier wieder die Oberhand zu gewinnen.
    Als ich mich umdrehte, entdeckte ich Malachi auf halbem Weg die Treppe hinauf. Ich ließ die Luft, die ich angehalten hatte, mit einem geräuschvollen Keuchen entweichen.
    Meine Erleichterung darüber, keinem geifernden, knurrenden Wolfsmenschen gegenüberzustehen, verwandelte sich in Empörung.
    „Bist du verrückt geworden?“ Ich hielt den Briefbeschwerer hoch und fuchtelte damit herum. „Ich hätte dich umbringen können.“
    Malachi kam vorsichtig näher. „Ich glaube nicht, dass mich der getötet hätte.“
    „Falsch gedacht.“
    Mein Adrenalinspiegel war in diesem Moment so hoch, dass ich das Gefühl hatte, fliegen zu können. Ich hätte definitiv einen Schaden angerichtet, hätte ich diese Energie in meinen Wurfarm fließen lassen.
    „Wie bist du reingekommen?“
    „Dachtest du, ein Schloss könnte mich aufhalten?“
    „Du konntest nicht klopfen oder klingeln?“
    „Ich wollte dich nicht wecken.“
    „Du wolltest mich lieber halb zu Tode erschrecken?“ Der Briefbeschwerer fiel aus meinen plötzlich tauben Fingern, und ich schwankte.
    „Claire!“ Er rannte die restlichen Stufen hinauf, legte die Hände um meine Taille und zog mich vom Treppenabsatz weg.
    „Ich bin okay.“
    „Nein, das bist du nicht. Was ist geschehen?“
    „Abgesehen davon, dass du in mein Haus eingebrochen bist und mir einen Mordsschrecken eingejagt hast?“
    „Ja.“ Er schaute mir forschend ins Gesicht. „Abgesehen davon.“
    Woran erkannte er es? Las er meine Gedanken? Oder war er vorhin mit einer Schusswaffe im Wald gewesen?
    Nein. Hätte Malachi Balthazar erschossen, würde er es mir sagen. Er wusste, welchen Verdacht Grace gegen ihn hegte, und es hatte ihn nicht erschüttert. Also erzählte ich ihm alles.
    Als ich fertig war, trug er mich in mein Schlafzimmer und trat mit dem Fuß die Tür zu. Er ließ mich behutsam aufs Bett sinken, dimmte das Licht der Nachttischlampe und legte sich neben mich.
    „Ich hätte dich verlieren können“, wisperte er.
    „Du glaubst mir?“
    „Ich habe so viele Dinge gesehen, a stor , so viele. Ein Mensch, der sich in ein Tier verwandelt?“ Malachi zuckte mit den Schultern. „Ich bin sicher, dass so etwas möglich ist.“ Er zog mich in seine Arme. „Ich hätte dich nie aus den Augen lassen dürfen.“
    Es war seltsam, aber sein Bedürfnis, mich zu beschützen, hatte nicht zur Folge, dass ich schreiend davonstürzen wollte, so wie ich es bei meinem Vater getan hatte. Weil ich mich verändert hatte? Oder weil ich mich in die große, böse Welt hinausgewagt und entdeckt hatte, dass ich tatsächlich Schutz brauchte? Vielleicht war es passiert, als ich heimgekommen war, um in Sicherheit zu sein, und feststellen musste, dass ich es nicht war.
    „Du kannst nicht jede Minute bei mir sein“, sagte ich. Bald schon würde er gar nicht mehr hier sein.
    Der Gedanke schnürte mir die Kehle zu. Oh Junge. Ich hatte mich doch nicht am Ende in ihn verliebt? Das wäre zu dumm. Aber natürlich war in Sachen Männer „dumm“ das Wort, das mich am besten charakterisierte.
    Malachis dunkle Augen blickten in meine, als erriete er meine Gedanken. Ich wollte nur, dass er mich küsste und mir Vergessen schenkte.
    Drängte ich mich ihm entgegen? Spitzte ich die Lippen? Jedenfalls nahm er mein Gesicht zwischen seine großen, harten Hände und legte den Mund auf meinen.
    Er kostete von mir, wie er es nie zuvor getan hatte, indem er zärtlich an mir knabberte, meine Unterlippe in seinen Mund saugte und mit der Zunge über meine Zähne leckte. Er flocht die Finger in mein Haar; ich flocht meine in seins. Mein Daumen strich über seinen Ohrring, der vor- und zurückschaukelte, dabei das Licht der Lampe einfing und Funken wie Sternschnuppen an die Zimmerdecke warf.
    Ich zupfte an seinem bauschigen weißen Hemd, bis es aus seiner schwarzen Hose rutschte, dann fuhr ich mit den Händen über seine warme, seidenweiche Haut. Vielleicht hatte mich mein fast tödliches Erlebnis kühn gemacht, vielleicht lag es an ihm, jedenfalls fasste ich nach seiner Erektion, umschloss sie und rieb mit dem Daumen darüber, bis er mein Handgelenk festhielt. „Wenn du so weitermachst, werden wir fertig sein, bevor wir angefangen haben.“
    Er löste sich von mir, um seine Stiefel, seine Hose und die Socken abzustreifen, dann blieb er zögernd am Bettende stehen. „Darf ich dich ausziehen, a chroi

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