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Wolfsfieber - Band 2

Wolfsfieber - Band 2

Titel: Wolfsfieber - Band 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth Adelmann
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Weise schrecklich. Ich musste ihm lange nachgestarrt haben. Denn als der Brandschutzmeister mich ansprach, wäre ich fast hochgeschreckt.
    „Sie sind die Frau vom Lokalblatt.“ Es war keine Frage, dennoch nickte ich. „Der Bürgermeister wollte, dass wir uns unterhalten.“
    Toll, dass er mir die Arbeit abnimmt , dachte ich.
    „Ja, was ist hier eigentlich passiert? Was hat den Brand verursacht?“, fragte ich zerstreut. Geht es Istvan gut? Er hat mich doch nicht angelogen und wird in den Wald gehen? Bitte nicht!
    „Der Nachbar von schräg gegenüber, Huber, hat Rauch gemeldet. Wir sind sofort ausgerückt, aber der Brand hat sich sehr schnell ausgebreitet. Wir vermuten, dass Benzin im Spiel war. Normalerweise brennen diese feuchten alten Trümmer nicht derart schnell. Wer dahinter steckt, wissen wir noch nicht, aber die Polizei wird ermitteln.“
    Ich nickte abwesend und notierte mir alles. Man konnte ihm anhören, dass er all das an mich weitergab, was er zusammen mit dem Bürgermeister und dem Polizeibeamten abgesprochen hatte. Normalerweise hätte ich nachgehakt, wäre herumgegangen und hätte mehrere Zeugen um einen Kommentar gebeten. Aber in diesem Fall ließ ich es dabei bewenden, einen Mann neben mir zu fragen, was er über den Brand zu -sagen hatte. Ich sah ihm noch nicht mal in die Augen, versteckte mich hinter meinen Notizen, als wäre ich ein Verdächtiger, der hier besser nicht allzu viel auffiel. So schnell ich konnte, eilte ich zum Auto, um den Laptop zu holen. Ich fuhr zurück zur Hauptstraße und ging in das einzige kleine Café, das es in St. Hodas gab, dort tippte ich den Artikel mechanisch in den Computer. Ich wollte Istvan nicht zumuten zu sehen, wie ich darüber schrieb, und log , dass ein unbedeutendes altes Bauernhaus durch einen unbekannten Feuerteufel abgebrannt worden war. Ein Foto für das Lokalblatt auszuwählen, kam mir derart schäbig vor, dass ich mich fast schon schmutzig fühlte . Oh Gott! Istvan muss vorhin gesehen haben, wie ich sensationslüstern um den Brandherd getänzelt bin, um möglichst gute Bilder davon zu bekommen , dachte ich bekümmert. Die Vorstellung ließ mich erschauern. Ich musste mich schütteln, um nicht mehr daran zu denken. Den dritten Kaffee trank ich nur noch, um irgendetwas zu tun, was mich beschäftigte.
    Als ich den Motor meines Wagens abstellte und langsam zu ihm ging, hatte ich ein ganz schlechtes Gefühl. Ich sagte mir, dass ich alles aushalten könnte, solange er nur nicht mit dieser Wut im Bauch alleine in den Wald gegangen war. Nur das nicht!, flehte ich.
    Bevor ich die Türklinke noch erreicht hatte, hörte ich schon das Splittern von Glas. Schnell riss ich die Tür auf und stürmte ins Wohnzimmer, wo ich Istvan neben einer zerschmetterten Glasvase fand. Sein Gesicht war blutrot . Kann man vor Wut zerspringen?
    Sein Blick schnellte in meine Richtung, ohne dass der Zorn aus seinem Gesicht verschwand.
    „Sag mir, was soll ich noch alles einstecken, hm? Wie viel noch!“, schrie er. Ich zuckte zusammen und wich instinktiv einen Schritt zurück. Das Fass war definitiv am Überlaufen.
    „Toll“, tobte er bitter, „jetzt bring ich dich noch dazu, vor mir zurückzuweichen. Er kriegt eben immer, was er will. Dieser …“
    Vor lauter Zorn verschlug es ihm die Sprache. Er stammelte und suchte verzweifelt nach dem passenden Wort. Als ihm keines einfiel, schmetterte er seine Faust mit voller Wucht auf den Couchtisch. Ungläubig starrte ich auf den Riss im Holz, den sein Schlag hinterlassen hatte. Stark und wütend war keine gute Kombination. Aber er lag falsch. Vor ihm hatte ich keine Angst. Ich hatte nur Angst davor, dass er sich in diesem Zustand ins Unglück stürzen könnte.
    „Hey!“, rief ich, um seine Aufmerksamkeit zu bekommen. „Niemand versteht besser als ich, wie es ist, wenn man Farkas endlich für alles bezahlen lassen möchte. Ich hab’s nicht vergessen, dass er mich eiskalt ins Wasser geworfen hat. Doch selbst wenn ich es könnte , würde ich nicht einfach in den Wald laufen, seine Fährte aufnehmen und ihn alleine herausfordern, wenn er mit seiner ganzen Meute auf mich warten würde! – Denn das würde er! – Nicht, wenn ich wüsste, dass ich dich dann zurücklassen müsste und vielleicht nie wieder zurückkommen könnte …“, sagte ich sauer und hielt den Nervenzusammenbruch so gut ich konnte zurück. Er starrte mich fassungslos an. Ich ließ mich auf das Sofa sinken und drückte die Handballen auf die Augen. Ich war ziemlich

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