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Wolfsgefluester

Wolfsgefluester

Titel: Wolfsgefluester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wilczyca
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für den Tag besprach.

    20

Wie ein Kleinkind hüpfte ich im Büro umher, als Victor den Rechner hochfuhr. Er lachte, zog mich in seine Umarmung und legte den Kopf auf meine Schulter. Ich erwiderte die Geste und entspannte mich. Als der Computer an war, setzte er sich und zog mich auf den Schoß. Dann rief er einige Seiten auf und erzählte.
"Den Ursprung haben die Werwölfe bereits zu der Zeit der Höhlenmalerei. Man fand Bilder von Werwölfen, wie sie in manchen Filmen zu sehen sind, menschenähnlich aber Wolfskopf und Fell. Das Gilgamesch-Epos ist das älteste schriftliche Zeugnis. Darin steht, dass die Göttin I¨tar einen Schäfer in einen Wolf verwandelt hatte. Aus der griechischen Literatur ist der König Lykaon bekannt, der von seinem Göttervater Zeus in einen Wolf verwandelt wurde, weil dieser und seine Söhne Zeus Menschenfleisch darboten.
1423 wurde laut Aufzeichnungen das erste Mal eine Frau hingerichtet, weil sie mit einem Gestaltwandler, wie die Werwesen genannt wurden, zu tun hatte. In der Zeit der Hexenverbrennung zwischen 1520 und 1630 wurden an die 30.000 Werwolfprozesse vollzogen. In jedem Land gibt es ihre eigenen Werwesen und auch ihre Geschichten.
Du siehst also, Werwesen gibt es im Grunde schon immer." Als er auf eine andere Internetseite klickte, fragte ich:
"Du redest über Werwesen oder Gestaltwandler, gibt es viele andere Formen?"
"Ja, Schakale, Hyänen, Jaguare und andere Großkatzen, Geier, Adler, Eulen, Ratten, verschiedene Paarhufer. Gestaltwandler sind weit verbreitet."
"Wie entstanden sie? Also wie oder besser ab wann ist es möglich, sich zu verwandeln?"
"Bei uns reinen ist es von Geburt an. Es ist vererbt. Bei einigen ist die Rede davon, dass sie sich durch einen Biss wandeln, sie wurden also infiziert. Diese Wesen würden aber nie ganz Tier sein. Aber bis heute ist das nur eine übermittelte Geschichte, es gab noch nie einen Menschen, der durch einen Biss zum Werwesen wurde. Und bei dir? Wir wissen es einfach nicht. Wir schätzen, dass zumindest ein Elternteil ein reiner war, und da Wölfe nun einmal Rudeltiere sind, ist deine erst bei dem Kontakt mit uns erwacht. Hättest du uns nie kennengelernt, würdest du wahrscheinlich immer noch nur ein Mensch sein." Er sah mir in die Augen "und ich würde es bereuen, kleine Sam." Ich lehnte den Kopf an seine Schulter.
"Ich glaube auch. Ich meine ... du bist das Beste, was mir je passiert war. Nie hatte ich mich je irgendwo zu Hause gefühlt, ich spielte schon mit den Gedanken, nach Amerika auszuwandern. Nach diesem Artikel wollte ich weg. Und dann kamst du, oder besser gesagt Jack und Rock und Kit. Ich fühlte mich bei den Wölfen geborgen, ohne zu wissen warum."
"Weil deine Wölfin ihr Rudel gefunden hat. Ihren Platz, wo sie bleiben möchte. Du darfst nie vergessen, auch wenn ihr in einem Körper lebt, seid ihr zwei getrennte Wesen. Deine Wölfin hatte all die Jahre geschlafen, weil sie wusste, dass sie alleine wäre."
"Das ist alles verständlich und doch ist es zu neu, um richtig verstehen zu können."
"Das ist nur zu verständlich. Möchtest du eigentlich immer noch zu Jeff?" wechselte er das Thema.
"Ja, bitte" ich richtete mich auf "auch wenn ich immer noch sauer auf ihn bin, kann ich ihn nicht anschreien und bin dankbar für alles. Aber ich brauche etwas zu tun. Ich kann euch hier nicht die ganze Zeit auf der Tasche liegen." Victor lachte, küsste mich und stand mit mir im Arm auf. Nach einem kurzen Telefonat fuhren wir los.

    21

"Guten Morgen, Boss" vorsichtig öffnete ich die Bürotür. "Kann ich sie einen Moment sprechen?"
"Ah, Frau Deveraux, treten sie nur ein. Wen haben sie mitgebracht?" Er konnte Victor unmöglich sehen, den er stand hinter einer Steinmauer. Ich öffnete die Tür und Victor trat vor mir ein. "Victor, schön dich zu sehen. Wie geht es dir?"
"Guten Morgen Jeff. Ich freue mich auch. Man könnte sagen mir ginge es noch nie besser." Nachdem ich die Tür geschlossen hatte, stellte ich mich neben Victor und er legte sofort den Arm um meine Taille und zog mich an sich.
"Ah, ich verstehe. Hast dir wohl gleich die Kleine gekrallt?" Jeff lachte.
"Nicht nur das, du hast uns sehr geholfen. Sie ist ein wahrer Schatz." Jeff zog eine Augenbraue hoch. "Tut mir leid, alter Freund. Das ist etwas, was ich dir noch nicht erzählen kann. Wir sind auch nicht wegen mir hier, sondern Samantha wollte mit dir reden."
"Ich wollte mich bei Ihnen entschuldigen. Es kam mir so falsch vor, dass sie mich beurlaubt hatten. Woher sollte ich

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