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Wolfslied Roman

Wolfslied Roman

Titel: Wolfslied Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alisa Sheckley
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während mich die leicht hervorstehenden blauen Augen lüstern anfunkelten.
    »Ich glaube, die ist krank«, meinte sein dicker Begleiter.
    »Ich glaube eher, du bist krank, Mann«, erwiderte der Dürre. Er trat einen Schritt näher auf mich zu, und ich konnte deutlich seine Lust, durchsetzt von saurem Bier und Nikotingestank riechen. Wieder durchschoss mich ein Schmerz, packte mich am Nacken und zwang mich in die Knie.
    »Oh ja, Baby«, stöhnte der Dürre. Ich bemerkte kaum, dass er seine Hose öffnete und seinen erigierten Penis herausholte. »Du willst lutschen, nicht wahr?«
    Ich schüttelte den Kopf. Doch dann durchzuckte es mich erneut, und ich ächzte laut auf.
    »Oh Mann, die ist wirklich ganz scharf drauf.«

    Der Dürre packte mich am Hinterkopf und versuchte mich näher zu seinem Glied zu zerren, das bleich im Mondlicht schimmerte.
    »Wirklich, Jake, ich weiß nicht recht.«
    Ich öffnete meine Schlitzaugen und sah, dass der Dicke vor Anspannung und Unentschlossenheit zitterte.
    »Bitte«, brachte ich mühsam hervor, ehe ich hechelte. Verzweifelt versuchte ich, die Zuckungen in meinem Körper unter Kontrolle zu bekommen, was mir jedoch nicht so recht gelang.
    »Sieh doch, Dean. Sie bekommt vor Geilheit kaum mehr Luft. Mach den Mund ganz weit auf, Baby. Dann kannst du alle beide lutschen.«
    Ich sah, wie nun auch Dean mit seinen Stummelfingern in die Hose fuhr. »Oh Mann«, stöhnte er.
    »Hol dir keinen runter, Mann. Steck ihn in sie rein«, schlug der andere vor.
    Er hatte seine Erektion gegen meine Nase und meinen Mund gepresst, was es für mich schwer machte, frei zu atmen. Als mich die nächste Zuckung durchfuhr und ich die Lippen keuchend öffnete, wurde mir etwas Fleischiges in den Mund geschoben. Ich würgte, als der andere Kerl hinter mich trat und mich mit weichen, verschwitzten Händen abzutasten begann. Doch das, was in meinem Körper vor sich ging, war inzwischen zu stark, als dass ich noch darauf hätte achten können, was außerhalb davon geschah.
    »Wie wäre es, wenn du die Brille absetzt?«, schlug der Dürre vor und nahm mir grob das Gestell von der Nase. Ich hatte in meinem Zustand gar nicht bemerkt, dass ich die Brille noch immer trug.
    Die letzte Schranke vor der Verwandlung war somit gefallen.
In mir existierte allerdings noch genügend Menschliches, um mich die Ironie der Situation klar erkennen zu lassen: Nimm ihr die Brille ab, und innerhalb weniger Sekunden verwandelt sich die strenge Bibliothekarin in eine wilde erotische Schönheit.
    Dummerweise konnte ich diesen Witz nicht mit den beiden Kerlen teilen.
    Mit einem letzten Zucken verwandelte sich der Schmerz zu einer heftigen Hitzewelle, während sich meine Zellen daran erinnerten, was sie jetzt tun sollten. Ich spürte die Transformation in meinen Gliedern, Knochen und inneren Organen, die sich allesamt in eine andere Position oder Form brachten.
    Der Mann hinter mir quietschte wie ein Schwein auf und schrie: »Mann, da stimmt was nicht!«
    Doch es war bereits zu spät. Meine Kiefer schnappten zu, Blut füllte mein Maul. Ich biss nicht zu, sondern ließ den verletzten Kerl so schnell ich konnte wieder los. Trotzdem ahnte ich dunkel, dass ich etwas falsch gemacht hatte. Nie beißen - das war eine wichtige Regel, an die es sich zu halten galt. Aber es hatte sich gar nicht falsch angefühlt. Ganz im Gegenteil, es war recht befriedigend gewesen. Das durchdringende Schreien tat meinen Ohren weh, weshalb ich mich mit einem Sprung ins Gebüsch verbarg.
    Danach schienen meine Beine das Denken übernommen zu haben. Sie wollten sich bewegen, und so rannte ich los. Zuerst sauste ich dahin, um dann in einen leichten Galopp zu verfallen, der sich genauso natürlich anfühlte wie das Atmen. Mein Menschsein war in weite Ferne gerückt und hatte in meiner Vorstellung jetzt ohnehin nur noch mit Vorschriften und Begrenzungen zu tun.

    Ich hörte eine laute Stimme, die nach mir rief. Die Stimme einer Frau - meiner Freundin. Aber ich ahnte, dass sie sich nicht freuen würde, wenn sie erfuhr, dass ich zugebissen hatte. Man durfte nicht beißen, was eigentlich unfair war, denn sie hatten ja Hände - und wir nicht.
    Ich rannte weiter, geleitet von einem inneren Kompass, der mich unaufhaltsam auf die magischen Sphären von Northside zu lenkte.

16
    Ich rannte eine ganze Weile, berauscht von meiner Stärke, Geschwindigkeit und der Tatsache, dass ich durch den Wald rasen konnte, ohne zu stolpern oder an einer der Wurzeln hängen zu bleiben. Meine Pfoten

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