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Wolfsmagie (German Edition)

Wolfsmagie (German Edition)

Titel: Wolfsmagie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Handeland
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in den Schlaf, während er heimlich das Loch Side Cottage beobachtete. Wenn er damit nicht aufhörte, würde ihn früher oder später jemand entdecken, und was dann?
    Es würde Geschrei und Schuldzuweisungen und Probleme geben. So lief das immer.
    Liam trieb auf einem Fluss der Erschöpfung dahin. Er träumte davon, im Sonnenschein am Ufer des Loch zu spazieren, Hand in Hand mit Kris. Sie würden über ihr Leben sprechen. Er würde ihr die Wahrheit beichten. Sie würde lachen, ihn küssen und sagen, dass es keine Rolle spielte.
    So viel zum Thema überbordende Fantasie.
    Liam fand es seltsam, wie sehr sie ihn faszinierte, was die Faszination nur noch steigerte. In der Vergangenheit war er derjenige gewesen, dem man nachgestellt hatte. Frauen verfielen ihm, bis an die Grenze des Grotesken. Wie viele hatten geschworen, ihr Leben für seine Liebe zu geben?
    Wie viele hatten es eingehalten?
    Nachdem sie einem frühen Abendessen mit Dougal zugestimmt hatte, war Kris unentschlossen gewesen, ob sie sich einen Imbiss oder ein Nickerchen gönnen sollte – sie entschied sich für Letzteres, als ihr einfiel, dass sie nichts außer Kaffee, Tee und Milch hatte, weil das wenige Brot und die Marmelade bereits verputzt waren –, als es erneut an der Tür klopfte.
    »Haben Sie etwas vergessen?«, fragte sie beim Öffnen.
    Ihr Blick, der nach oben gerichtet war, um Dougals Augen zu begegnen, ging ins Leere. Ein Munchkin-Kichern lenkte ihre Aufmerksamkeit einen halben Meter tiefer.
    Effy wartete nicht, bis sie hereingebeten wurde. Da sie einen Teller mit etwas, das nach Rosinenbrot duftete, vor sich hertrug, hatte Kris nichts dagegen. Die Aussicht auf etwas zu essen war es wert, so kurz nach dem ersten Gast einen zweiten zu empfangen.
    »Wie ich höre, ham Sie ’ne harte Nacht gehabt.« Effy platzierte den Teller neben Kris’ Computer auf dem Tisch. »Da dacht ich mir, Sie könnten ’nen Gerstenmehlkuchen vertragen.« Sie bedeutete Kris mit einem Winken, näher zu treten. »Der vertreibt alle Sorgen.«
    Kris konnte weder Effys guter Laune noch dem Aroma der Gerstenmehlküchlein widerstehen. Sie nahm einen – ein rundes, flaches Objekt von der Größe einer Untertasse, das mit Rosinen gefüllt war – und biss hinein.
    »Schmeckt wie ein Obstkuchen«, nuschelte sie. »Nur besser.«
    Effy strahlte sie mehrere Sekunden an, dann wurde ihre Miene ernst. »Sie sollten nich allein draußen im Dunkeln rumlaufen. Hat Ihre Mutter Ihnen das denn nich mit auf den Weg gegeben?«
    Kris verschluckte sich an ihrem Kuchen. Ihre Mutter hatte nicht die Zeit gehabt, ihr viel mit auf den Weg zu geben. Noch nicht einmal für eine Verabschiedung hatte es gereicht.
    »Ist schon in Ordnung«, ächzte sie, sobald sie sich dank Effys Klopfen zwischen ihren Schulterblättern erholt hatte.
    »Wie können Sie es in Ordnung finden, praktisch vor Ihrer Tür ’ne Tote zu finden?« Effy schnalzte mit der Zunge gegen den Gaumen. »Typisch Amerikaner. Ihr habt so viel Gewalt bei euch da drüben, dass ihr nich mal merkt, dass etwas im Argen liegt, wenn ihr drüberstolpert.«
    Wusste Effy, dass Kris über die Leiche gestolpert war, oder war es nur eine Redensart? Niemand außer Alan Mac, der keine Informationen ausplaudern sollte, dem imaginären Liam und Edward Mandenauer kannten Details in Bezug auf das, was sich letzte Nacht am Ufer des Loch Ness ereignet hatte.
    »Ich würd Sie lieber ins Dorf mitnehmen«, fuhr Effy fort, »aber meine Ferienwohnungen in Drumnadrochit sind alle voll.«
    »Ach, da fällt mir etwas ein«, sagte Kris. »Kann ich dieses Cottage auch für einen ganzen Monat mieten?«
    »Einen ganzen Monat lang?« Effys helle Brauen hüpften nach oben. »Wirklich?«
    »Ja. Ich …« Kris brach ab und stöberte nach einer Ausrede, fand jedoch keine. »Warten Sie.«
    Sie ging ins Schlafzimmer und kramte einige von Mandenauers Scheinen hervor; so konnte sie ein paar Minuten Zeit schinden, um ihr Lügengespinst fertig zu weben. Zurück im Wohnbereich händigte sie Effy das Geld aus, bevor sie ihre Unwahrheiten vom Stapel ließ. Sie konnte nur hoffen, dass die Frau von dem Bündel Benjamin-Franklin-Konterfeis zu beeindruckt war, um die Unaufrichtigkeit in Kris’ Stimme wahrzunehmen.
    »Ich habe mein Buch verkauft. Mein … äh … Verleger fand die Idee so gut, dass ich mich sofort an die Ausarbeitung machen soll. Und da es hier so schön ruhig ist …« Wenn nicht gerade Leichen ans Ufer gespült werden. »… dachte ich mir, ich bleibe, bis ich es fertig

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