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Wolfsmagie (German Edition)

Wolfsmagie (German Edition)

Titel: Wolfsmagie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Handeland
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Fehlanzeige.«
    Dougal legte die Fingerspitze an seine Schläfe und salutierte zackig. »Touché.«
    Kris kam ein Gedanke. »War er Deutscher?«
    Dougal schüttelte den Kopf. »Amerikaner. Er sagte, er käme von …« Er überlegte. »… der Ostküste.«
    »Tja, das schränkt es natürlich ein«, witzelte sie. »Was wollte er wissen?«
    »Wo Sie wohnen.«
    Kris erschrak sichtlich, und Dougals Miene wurde besorgt. »Ich habe es ihm nicht verraten.«
    »Gut.« Allerdings würde es irgendwer am Ende tun. »Sie haben sich nicht gewundert, warum er das wissen wollte?«
    »Doch, gewundert habe ich mich schon. Aber ich war gerade abgelenkt; jemand wollte eine Wegbeschreibung von mir, jemand anderes erkundigte sich nach den Öffnungszeiten des Museums. Als ich mich wieder zu ihm umdrehte, war er weg.«
    Das kam hier häufig vor.
    »Wie wäre es, wenn wir dem Clansman einen Besuch abstatten?«, fragte Dougal.
    »Dem Clansman?«, echote Kris, verwirrt über den plötzlichen Themenwechsel.
    »Ein Hotel bei Inverness. Es verfügt über ein wunderbares Restaurant mit Blick auf jenen Teil des Loch Ness, wo sich viele Nessie-Sichtungen zugetragen haben.«
    »Sie wollen mich zum Abendessen ausführen?«
    Dougal zuckte mit einer Braue. »Offenbar.« Er schien darüber genauso überrascht zu sein wie sie.
    Kris zögerte. Sie mochte Dougal und plauschte gern mit ihm. Es war erfrischend, mit jemandem über Nessie zu sprechen, der auch nicht an sie glaubte. Aber sie wollte ihm nicht das Gefühl geben, als bestünde auch nur der Hauch einer Chance auf eine dauerhafte Beziehung. Selbst wenn sie daran Interesse gehabt hätte, würde sie nicht lange genug hier sein.
    »Es ist nur ein Abendessen, Kris.« Dougals Mundwinkel zuckten, als er ihr Dilemma mit unverhohlener Belustigung in seinen grauen Augen beobachtete. »Ich will weder Porzellan noch Besteck mit Ihnen aussuchen.«
    Kris lachte. Sie mochte ihn wirklich. »Macht man das heutzutage noch?«
    »Keine Ahnung.« Seine Lippen teilten sich zu einem echten Lächeln, das sie spontan erwiderte. »Also … Abendessen? Zwischen Freunden und verschworenen Nessie-Skeptikern?«
    »Das wäre schön.«
    »Das Restaurant heißt Cobbs, benannt nach John Cobb. Er kam 1952 im Loch Ness ums Leben.«
    »Nessie?«, fragte Kris trocken.
    »Natürlich.«
    »Erzählen Sie.«
    Dougals Gesichtsausdruck wurde verträumt. Er schien es ebenso zu genießen, Geschichten über Nessie zum Besten zu geben, wie Kris es genoss, ihnen zu lauschen. Was vermutlich daran lag, dass er so selten Gelegenheit bekam, sie jemandem zu erzählen, der seine Auffassung, dass sie Unsinn waren, teilte.
    »Cobb hielt damals den Geschwindigkeitsrekord an Land – knapp über sechshundertdreißig Stundenkilometer –, und er versuchte, den Geschwindigkeitsweltrekord auf Wasser zu brechen. Sein Boot löste sich beim ersten Rennen in seine Bestandteile auf.«
    »Wie seltsam«, meinte Kris, ohne zu wissen, ob es wirklich seltsam war. Ihr kam es eher dämlich als seltsam vor, ein Motorboot auf mehr als achtzig Stundenkilometer hochzujagen.
    »Wie es heißt, ist das Boot mehrere Male auf dem Wasser aufgeprallt, ehe es in einer Wasserfontäne verschwand, als wäre es nie da gewesen. Als es wieder auftauchte, schwammen überall Teile davon herum.«
    »Und Cobb?«
    »Er wurde lebend geborgen, starb jedoch, bevor sie Hilfe holen konnten. Es wurde nie geklärt, was genau passiert war.«
    »Aber es gibt Theorien«, orakelte Kris.
    »Wellen. Technischer Defekt. Menschliches Versagen. Er könnte mit einem Stück Treibholz kollidiert sein.«
    »Namens Nessie?«
    »Wäre das der Fall, müsste das Ungeheuer dann nicht auch zerschmettert worden sein?«
    »Was genau verstehen Sie nicht an dem Wort Ungeheuer ?«, fragte Kris.
    »Womit wir wieder beim Thema übernatürliche Wesen wären«, bemerkte Dougal. »Ich denke, wenn man etwas nur durch Magie erklären kann, stellt das überhaupt keine Erklärung dar.«
    Da war was dran. Und es hätte aus ihrem Mund kommen können. Dougal war attraktiv, witzig, intelligent und rational. Zudem verbanden sie ein gemeinsames Interesse und übereinstimmenden Ansichten.
    Warum freute sie sich dann nicht mehr darauf, mit ihm auszugehen?
    Liam fröstelte trotz der Wärme der Sonne. Er hatte sich nie an das hiesige Klima gewöhnt. Nachdem er schon immer hier gewesen war – jeder Versuch fortzugehen hatte ein Desaster zur Folge gehabt –, kapierte er nicht, wie das sein konnte.
    Das Plätschern des Wassers lullte ihn halb

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