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Wolfsschatten - Handeland, L: Wolfsschatten

Wolfsschatten - Handeland, L: Wolfsschatten

Titel: Wolfsschatten - Handeland, L: Wolfsschatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Handeland
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eruiert hatte, und sie lachten nicht; allerdings verdrehte Claire die Augen, als ich ihnen die „Alien“-Theorie unterbreitete.
    „Hast du eine bessere Idee?“, fragte ich.
    Sie schaute zu Mal, dann zuckten sie unisono mit den Schultern.
    „Wir stecken in einer Sackgasse. Ich habe keinen Schimmer, was wir als Nächstes tun sollen.“ Es widerstrebte mir, das zugeben zu müssen. Ich wusste immer, was zu tun war. Aus diesem Grund war ich der Sheriff dieser Stadt.
    „Wir forschen weiter nach einer Verbindung“, schlug Claire vor. „Früher oder später werden wir auf eine stoßen, und dann heften wir uns an die Fersen dieses Dämons, Monsters oder Außerirdischen wie das Weiße an den Reis.“
    Ich habe dieses Weiße-an-den-Reis-Sprichwort nie verstanden, aber jetzt schien nicht der passende Zeitpunkt, das zu erwähnen.
    „Vielleicht sollte einer von uns mit Elise Rücksprache halten“, meinte Claire.
    „Ich mache das.“
    „ Du ? Auf keinen Fall.“
    Da ich mich nach Ians verschwundener Frau erkundigen wollte, hatte ich in diesem Fall kein Problem damit, die kluge und pelzige Dr. Hanover anzurufen, doch das würde ich Claire nicht auf die Nase binden. Ich wollte kein Mitgefühl wegen einer weiteren gescheiterten Affäre, vor allem, da sie gar nicht wusste, dass ich eine gehabt hatte.
    „Ich bin Profi.“ Ich reckte trotzig das Kinn vor. „Sollte sie etwas Nützliches wissen, werde ich es euch anschließend sagen.“
    „Na schön“, stimmte Claire schließlich zu, doch ihre Miene blieb argwöhnisch. Ich verdünnisierte mich, bevor sie die Daumenschrauben auspacken konnte.
    Da ich den ganzen Tag noch nicht auf dem Revier gewesen war, schaute ich kurz dort vorbei, bevor ich nach Hause fuhr. Sowohl Jordan als auch Cal hatten seit mehreren Stunden Feierabend. Mein Hilfssheriff hatte eine Nachricht auf meinem Schreibtisch hinterlassen – zumindest nahm ich das an. Doch als ich danach griff, erkannte ich, dass es ein weiterer Chuck-Norris-Schenkelklopfer war.
    Wenn Chuck Norris die Straße überquert, müssen die Autos nach rechts und links gucken.
    Lächelnd legte ich das Blatt beiseite, um es morgen Jordan zu geben.
    Außerdem lagen noch mehrere Nachrichten von Leuten auf dem Tisch, die den Tag über versucht hatten, mich zu erreichen, denen es aber nicht so eilig war, dass sich mich direkt kontaktiert hätten.
    Ich sah sie durch. Es waren ausnahmslos Nachfragen von Bürgern, die wissen wollten, warum ich Obduktionen in Auftrag gab und Särge ausbuddeln ließ. Aber sie würden keine Antworten bekommen. Ich hatte mich bereits mit den nächsten Angehörigen getroffen und ihnen so viel gesagt, wie ich konnte.
    Ich warf die Notizen in den Papierkorb. Ich war sicher, dass bestimmte Einwohner mich auf der Straße löchern würden, wenn sie die Chance bekämen, also würde ich mein Möglichstes tun, ihnen keine zu bieten.
    Verstohlen schlüpfte ich aus der Hintertür und glitt hinter das Steuer meines funkelnagelneuen Streifenwagens. Zu Hause tauschte ich meine Uniform gegen Jeans, ein rotes Tanktop und Sandalen. Anschließend zog ich mich in das Büro im zweiten Stock zurück, um Elise anzurufen.
    Das Zimmer faszinierte mich genauso wie Ian. Die Aussicht auf die Berge war Balsam für meine Nerven. Ich setzte mich mit Blick auf sie an den Schreibtisch und wählte die ultrageheime Telefonnummer der Jägersucher .
    „Was ist nun wieder?“, fragte Elise, ohne auch nur Hallo zu sagen. Je länger ich sie kannte, desto mehr erinnerte sie mich an ihren Großvater.
    Edward Mandenauer hatte die Jägersucher -Organisation vor mehr als sechzig Jahren ins Leben gerufen. So, wie ich ihn in der kurzen Zeit, die er in Lake Bluff verbrachte, kennengelernt hatte, hielt auch er nicht viel von „Hallo“ oder „Auf Wiedersehen“. Edward zog es vor, zuerst zu schießen und hinterher zu fragen, ob man menschlich war. Das sparte Zeit.
    „Die Anruferkennung macht jede höfliche Konversation, wie wir sie früher einmal kannten, zunichte“, kommentierte ich.
    „Wenn ich weiß, wer anruft, warum sollte ich meine Zeit mit freundlichem Geplänkel vertrödeln?“
    Versteht ihr jetzt, was ich meine? Edward junior.
    Nun, dieses Spiel konnte man auch zu zweit spielen; außerdem reizte es mich nicht mehr, mit der Wolfsfrau zu plaudern, als es sie reizte, mit mir zu plaudern.
    „Wir haben einen neuen Einwohner in der Stadt, und da habe ich mich gefragt, ob Sie vielleicht irgendwelche Infos über ihn in Ihrer praktischen

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