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Wolfsschatten - Handeland, L: Wolfsschatten

Wolfsschatten - Handeland, L: Wolfsschatten

Titel: Wolfsschatten - Handeland, L: Wolfsschatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Handeland
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Der-Große-Bruder-sieht-euch-sogar-beim-Pinkeln-zu-Datenbank haben.“
    „Sie werden froh sein über diese Datenbank, falls er darin auftauchen sollte.“
    Da konnte ich nicht widersprechen.
    „Name?“
    „Ian Walker.“
    „Was denken Sie, was er ist?“
    „Wenn ich das wüsste, hätte ich Sie nicht angerufen.“
    „Keine Übereinstimmung“, sagte sie schließlich und machte Anstalten aufzulegen.
    „Warten Sie!“, rief ich. „Eigentlich interessiere ich mich mehr für seine Frau.“
    „Ach, tatsächlich. Wie kommt das?“
    „Weil sie spurlos verschwunden ist, was verdächtig nach einer Maßnahme der Jägersucher riecht.“
    „So, meinen Sie? Nur leider ist das nicht der Fall.“
    „Das wissen Sie einfach so aus dem Stehgreif?“
    „Hätten wir sie verschwinden lassen, gäbe es neben jedem potenziellen Eintrag über ihren Ehemann einen Vermerk, aber hier ist keiner. Wir halten unsere Lügen gern deckungsgleich, und das funktioniert nur, indem wir alles akribisch festhalten.“
    „Nun, wenn es ums Lügen geht, sollten Sie das wohl am besten wissen.“
    „Ganz genau.“ Sie klang stolz, und vielleicht war sie es sogar. Ihre Lügen wie auch die ihrer Kollegen und Untergebenen waren der Grund, warum die Erde noch immer fröhlich um die eigene Achse rotierte und sich dem Irrglauben hingab, nicht von Monstern bevölkert zu sein.
    Ich öffnete den Mund, um ihr zu danken, aber Elise hatte bereits aufgelegt.

23
    Im nächsten Augenblick ertönte draußen in der Nacht ein Heulen. Ob Geisterwolf oder realer Wolf war unwichtig. Das Geräusch erinnerte mich daran, dass ich nach Quatie sehen musste. Ich stand auf und eilte zur Tür.
    Durch meine hastigen Bewegungen wurde etwas unter einem Bücherregal hervor- und gegen die vordere Wand geweht. Was auch immer es sein mochte, es war so leicht wie …
    „Eine Feder“, murmelte ich und hob sie auf.
    Ich erinnerte mich nicht, je eine Feder in meinem Haus gesehen zu haben – mit Ausnahme der, die Ian trug. Aber das hier war nicht seine; diese stammte nicht von einem Adler.
    Sie war groß und schwarz, ohne den kleinsten Funken von Weiß. Ich hatte keine Vorstellung, von welchem Vogel sie stammte oder wie sie hier hereingekommen war. Federn dieser Größe tauchten nicht einfach so aus dem Nichts auf. Oder taten sie es in dieser neuen Welt, die sich in Lake Bluff Tag für Tag stärker manifestierte, am Ende vielleicht doch? Ich legte sie in die oberste Schreibtischschublade, um sie mir später genauer anzusehen.
    Aaawooo!
    Ich fuhr zusammen. Das Heulen schien direkt vor meinem Fenster ausgestoßen worden zu sein.
    „Ich komme ja schon“, murmelte ich, während ich die Treppen hinabstürmte.
    Aber als ich ins Freie stürzte, war die Wölfin nicht da. Sie hatte sich still und heimlich verzogen, ganz wie der Geist, der sie zweifellos war. Ich sprang in den Pick-up meines Vaters und fuhr nach Norden.
    Quatie saß auf ihrer Veranda. Als ich ausstieg, stand sie auf, ihre Bewegungen waren wesentlich agiler als bei meinem letzten Besuch. Man sollte Ians Salbe wirklich abfüllen und auf den Markt bringen.
    Es erleichterte mich, dass es ihr so viel besser ging. Ich hatte Ian zu Quatie geführt – auf ihre Bitte hin zwar, trotzdem hätte ich es mir nie verziehen, wenn sein Heilmittel ihr mehr geschadet als geholfen hätte.
    Mehrere Stöcke lagen vor dem Haus auf der Erde. Wahrscheinlich Anzündholz. Ich lud sie mir auf die Arme, bevor ich stirnrunzelnd feststellte, dass die Enden zugespitzt waren.
    „Ich schnitze gern“, erklärte Quatie, ohne dass ich eine Frage gestellt hatte. „Wenn auch nicht besonders gut.“
    Falls sie versucht hatte, ein Säugetier oder einen Vogel zu erschaffen, musste ich ihr recht geben. Sollte sie jedoch im Sinn gehabt haben, jemandem ein Auge auszustechen, würde ich meine Meinung revidieren müssen. Ärzte empfahlen handwerkliche Tätigkeiten, um arthritische Beschwerden zu lindern, denn durch die Fingerübungen lockerten sich die Knoten. Das musste der Grund sein, warum Quatie sich aufs Schnitzen verlegt hatte.
    Ich überlegte, ob Ian sie noch einmal ohne mich besucht und ihr dieses Hobby empfohlen hatte, aber ich würde sie nicht danach fragen. Ian Walker war noch immer ein wunder Punkt.
    Eines ihrer Kunstwerke hatte sie mit dem angespitzten Ende gen Himmel zeigend an der Hausecke in die Erde gerammt.
    „Ein bisschen gefährlich.“ Ich deutete zu dem Stock.
    „Er ist da wegen der Eichhörnchen.“
    Ich war mir nicht sicher, ob sie meinte,

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