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Wolfstraeume Roman

Wolfstraeume Roman

Titel: Wolfstraeume Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alisa Sheckley
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zurückzulenken, kann man sehen, ob der Partner mit einem Satz wie »Ich bin jetzt einfach zu wütend, um weiterzureden« antwortet oder nicht. Wenn man ihn schließlich nur noch von hinten sieht, weil er aufgebracht davonstürzt, während man selbst noch tiefer verletzt und unglücklicher als zuvor zurückbleibt, dann... ja, dann hat ganz offensichtlich der Partner das Heft in der Hand.
    Nach meiner Rückkehr aus dem Wald marschierte ich schnurstracks in den Speicher hinauf und informierte Hunter, dass ich die Briefe entdeckt hätte. Er gab einen gequälten
Seufzer von sich und drehte sich mir widerstrebend zu. Auf dem Bildschirm seines Computers bemerkte ich eine Instant Message, die er gerade erhalten hatte.
    »O Gott, fängst du schon wieder an? Verdammt, Abs, vielleicht solltest du doch nach New York zurück und wieder für dieses Institut arbeiten. Hier scheinst du wirklich total durchzudrehen.«
    »Ich kann nicht zurück.« Meine Stimme klang nicht lauter als ein Flüstern.
    »Dann such dir was anderes. Beschäftige dich irgendwie, bevor du uns beide in den Wahnsinn treibst, nur weil du es nicht erträgst, den ganzen Tag über im Haus herumzuhocken und nicht zu wissen, was du tun sollst.«
    »Ich sitze gar nicht den ganzen Tag über im Haus herum!«
    »Bis heute hattest du noch nicht mal angefangen, die Kisten auszuräumen. Du hast keinen Job, kochen tust du auch nichts...«
    »Ich suche nach einer Stelle, falls dir das noch nicht aufgefallen sein sollte. Und gestern Abend habe ich sehr wohl gekocht, aber du wolltest ja nicht essen...«
    »Ich meine richtiges Essen.«
    Ich holte tief Luft. »Hör zu«, sagte ich. »Es geht jetzt nicht darum, was ich tue oder nicht, sondern ich bin hier heraufgekommen, um über diese Briefe zu sprechen. Und über Magda.«
    Hunter nickte langsam, als hätte er gerade etwas gehört, was er schon lange vermutete. »Aha. Ich weiß genau, worum es hier geht. Dieser plötzliche Vertrauensbruch, dieses Bedürfnis, mir vierundzwanzig Stunden lang auf der Pelle zu hocken. Du fühlst dich verloren, du weißt nicht, was du mit deinem Leben anfangen sollst. Es tut mir leid, Abs, aber
dafür musst du schon selbst eine Lösung finden. Du kannst dich nicht ständig an mich klammern und darauf hoffen, dass ich deinem Leben einen Sinn gebe.«
    »Das ist wirklich unfair, Hunter! Ich habe einen Brief gefunden, in dem du mich bittest, unseren Steuerberater zu kontaktieren. Was sollte das? Wolltest du die Scheidung einreichen und dich vorher noch erkundigen, ob sich das steuerlich rechnet? Was ist in Rumänien passiert, Hunter? Ich finde, ich habe ein Recht, das endlich zu erfahren. Wir müssen offen miteinander reden.«
    »Gut. Du kannst ja hierbleiben und offen reden. Ich gehe jetzt jedenfalls.« Er sicherte seine Dokumente und drückte dann auf den Knopf, um den Laptop auszuschalten.
    »Nein!«, protestierte ich. »Du gehst jetzt nicht schon wieder zu Moondoggie’s, um mit dieser verdammten Kellnerin zu flirten.«
    Hunter wurde dunkelrot, seine Augen funkelten gefährlich. »Du hast wirklich vor, mich stinkwütend zu machen, was, Abra?«
    »Willst du damit sagen, dass das alles meine Schuld sein soll?«
    »Mir reicht dieser ganze Scheiß.«
    »Nein, mir reicht er!«« Ich rannte zur Treppe und stürmte mit wild pochendem Herzen hinunter. Ein Teil von mir hoffte, dass er mir nacheilen und mich aufhalten würde. Aber das tat er nicht. Vielleicht war er zu überrascht, dass zur Abwechslung ich mal davonstürzte.
    Am Fuß der Treppe hielt ich inne und blickte nach oben. Hunter lehnte nun doch an der Brüstung und sah mich an, als wäre ich verrückt geworden. »Abra, was zum Teufel soll das?«

    »Ich nehme den Wagen, bevor du ihn dir krallst.« Ohne eine Jacke verließ ich das Haus. Der Wagenschlüssel steckte bereits, wie immer auf dem Land. Im Auto war es warm und muffig, und ich brauchte mindestens drei Anläufe, ehe es mir gelang, den Fahrersitz so weit nach vorne zu rücken, dass ich die Pedale erreichte. Ich fuhr hier sonst fast nie. Hunter hasste es, wenn jemand anders die Kontrolle übernahm, und mir hatte das bisher nie etwas ausgemacht.
    Bisher hatten wir noch keine solche Auseinandersetzung gehabt. Vor Hunters Rückkehr aus Rumänien waren wir uns im Grunde nie in die Haare gekommen. Vermutlich war das auch einer der Gründe gewesen, warum er sich für mich entschieden hatte. Ich war seine stille Nonne, sein liebes Mädchen, sein williger Nebendarsteller.
    Ich ließ den Motor an und

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