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Wolfswechsel - Aktionspreis für begrenzte Zeit (German Edition)

Wolfswechsel - Aktionspreis für begrenzte Zeit (German Edition)

Titel: Wolfswechsel - Aktionspreis für begrenzte Zeit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gray
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bildete die große Ausnahme. Der blieb trotz allem immer auch der Jude Bronstein. Ganz gleich, was er sich einreden mochte: wirklich sicher war er nur, solange von Kramer, der Fahnenjunker auf dem eisernen Bettgestell vor ihm, die Operation überlebte.
    „ Lampenfieber, Bronstein?“
    In Bergs Augen lag ein kaum verborgener Glanz, als er mich seinem Patienten vorstellte. Während ich mit Max draußen vor der Tür war, hatte er sich wohl mit Hilfe einer Spritze Morphinersatz oder Pervitin ein bisschen in Form gebracht.
    Die Vorstellung seines Patienten war eine ziemlich einseitige Angelegenheit: der Mann lag regungslos mit geschlossenen Augen auf seinem Bett unfähig von irgendetwas, das um ihn herum vorging, Notiz zu nehmen.
    Hinter unserem Rücken ein Hüsteln.
    Eine Frau in einer sauberen Schwesternuniform. Etwa Ende zwanzig, aber so fett, dass ich kaum glaubte, sie könne ihre Massen je durch den schmalen Türrahmen zwängen.
    Berg stellte sie als seine OP-Schwester vor.
    „ Jakob Weiss, aus Berlin“, rief ich. Ich beeilte mich, Berg zuvorzukommen. Ich traute ihm nicht. Berg war nervös genug, um einen Fehler zu machen. Und am Revers der Frau blitzte ein Parteiabzeichen. Genauso blank und geleckt, wie alles andere an ihr.
    Sie schaffte es durch die Tür und gab mir die Hand. Berg forderte sie auf, alles Nötige für von Kramers OP vorzubereiten.
    „ Ach und treiben Sie irgendwo ein Radio auf. Dr. Weiss besteht auf Musik bei der Arbeit.“
    Von Kramer vorzubereiten würde einige Zeit in Anspruch nehmen. Ich war seit dem frühen Morgen auf den Beinen, hatte kaum geschlafen und so gut wie nichts gegessen. Ich brauchte ein Stück Brot, ein Bett und zwei oder drei Stunden Schlaf. Aus dem Brot wurde nicht viel. Immerhin trieb irgendwer eine kalte Steckrübensuppe auf. Im Zimmer der beiden Hilfsschwestern legte ich mich auf das durchgelegene Kanapee, das dort stand. Nur hielt ich es trotz meiner Müdigkeit keine zehn Minuten darauf aus. Wie auf dem Gut landete ich auch hier wieder auf dem Boden.
    Man kann tatsächlich zu müde sein, um Schlaf zu finden. Minute um Minute warf ich mich hin und her. Zusammenhanglose Gedanken und Bilder, die mir durch den Kopf gingen. Einiges kristallisierte sich aus dem hellen Rauschen in meinem Kopf schließlich doch klar heraus. Ich würde bei der anstehenden OP gewisse Vorkehrungen treffen. Irgendwann schlief ich doch noch ein.
    Drei Stunden darauf humpelte ein alter Mann von kaum fünfundzwanzig, auf zwei Krücken herein, um mich zu wecken. Dass ich auf dem Boden lag schien ihm nichts auszumachen.
    Ich warf mir etwas kaltes Wasser ins Gesicht. Schlüpfte in einen Kittel und begab mich zu den beiden Wachsoldaten am Eingang. Ich traute Berg nicht. Nüchtern nicht. Und mit Drogen voll gepumpt schon erst recht nicht.
    Ich ging zu den beiden Wachsoldaten und befahl einem von ihnen mitzukommen. Die Wache stand vorm OP. Ich befahl dem Mann während der nächsten Stunden keinen anderen in den Raum zu lassen.
    Er fragte, ob mein Befehl auch für den Professor gelte. Ich warf mich in Positur, starrte ihn zornig an und brüllte, er solle das Denken gefälligst den Pferden überlassen, die hätten den größeren Kopf.
    So gut es mit seinem steifen Bein ging, schlug er die Hacken zusammen.

PARIS / 1969
     
    „ Muss ein tolles Gefühl gewesen sein.“
    „ Was?“
    „ Diesen Soldaten da herumzukommandieren…“
      In Wajdas Gesicht baute sich ein Lächeln auf.
    Wieder betrat der Polizist mit seiner Liste den Raum, rief einen Namen. Der letzte Freier erhob sich von der Bank, zuckte die Achseln und folgte dem Beamten nach draußen.
    „ Die machen es wirklich spannend heute, verdammt. Wie spät ist es eigentlich?“
    Wajda sah auf seine Uhr.
    „ Halb drei.“
    „ Gott, bis die mit mir fertig sind ist es Mittag. Ich brauche meinen Schlaf. Schlaf ist wichtig für die Haut.“
    Natalie begann unruhig auf der Bank hin und her zu rutschen.
    „ Bleib sitzen“, flüsterte er. In seiner Stimme ein weicher Unterton.
    „ Zieh den Mantel aus.“
    „ Was?“
    Natalie starrte ihn verwundert an.
    „ Mach schon! Rutsch herum.“
    Sie tat, was er verlangte. Zog ihren Mantel aus, legte ihn sorgfältig neben sich auf der Bank ab.
      Wajda begann ihren Nacken zu massieren. Fein abgestimmte Bewegungen die die Knoten und Verspannungen in ihrem Rücken Nacken und Hals lösten.
    „ Du bist wirklich was Besonderes, Wladislaus“, gurrte sie.  „Wo hast du das gelernt?“ Sie  sah ihn an. In ihrem Gesicht

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