Wolkengaenger
erspart bleibt.
Ich hoffe und bete, dass dieses Buch dem grausamen System ein Ende setzt, in dem Kinder unter unmenschlichen Bedingungen eingesperrt
werden. Ich träume davon, dass all diese Einrichtungen eines Tages geschlossen werden. Jedes Kind verdient es, in einer Familie
aufzuwachsen. Mein Wunsch ist es, dass sie alle eine Chance bekommen.
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|333| ÜBER DIESES BUCH
Die Geburtsstunde dieses Buches war ein Interview, das John und Paula Lahutsky im Mai 2006 einer Lokalzeitung gaben. Als Sarah
und Alan das Interview lasen, wurde ihnen klar, wie wenig John über die außergewöhnliche Geschichte seiner frühen Kindheit
wusste, und sie begannen, Kisten voller Unterlagen, Notizbücher und Bilder aus ihrer Moskauer Zeit zu durchwühlen. Sie förderten
genug Material zutage, um den zeitlichen Ablauf der Ereignisse in Johns russischer Vergangenheit zu rekonstruieren. Im Laufe
der darauffolgenden zwei Jahre wurde daraus eine Tabelle mit 310 datierten Einträgen. Hinzu kamen über 1000 Fotos, die Sarah
gemacht hatte. Hinweise auf den Bildern – wie zum Beispiel die Anzahl der Kerzen auf einem Geburtstagskuchen – gaben Aufschluss
darüber, aus welchem Jahr sie stammten. Ihrer Sammelleidenschaft ist es zu verdanken, dass Sarah sämtliche ihrer Notiz- und
Tagebücher aufbewahrt hat, und nachdem diese aus den Untiefen etlicher Kisten geborgen waren, gewann die Geschichte eine ganz
neue Dimension: Es fanden sich Notizen von Unterhaltungen mit John sowie Aufzeichnungen von den Krisengesprächen, die Johns
Unterstützer nach der ersten fehlgeschlagenen Adoption von Linda und George führten. In Alans Kalender fanden sich Notizen
von Gesprächen mit Adela, Wika und anderen Beteiligten. Anhand einiger Videos – die 1998 in der Absicht gedreht wurden, eine
Familie für John zu suchen, jedoch nie für diese Zwecke eingesetzt wurden – lassen sich seine letzten Monate im Babyhaus genau
nachvollziehen. In einem lange nicht mehr benutzten elektronischen Postfach bei einem Online-Dienst, das bereits vor Jahren
hätte abgeschaltet werden sollen, fand sich ein wahrer Schatz an E-Mails aus den Jahren 1998 und 1999, einem Zeitraum, der
sonst nur schwer zu rekonstruieren gewesen wäre. Zum öffentlich zugänglichen Material zählt ein Dokumentarfilm von Manon Loizeau,
Growing Up in a Strait Jacket
, der die Zustände in Filimonki dokumentiert. Für einen ganz kurzen Moment ist auch der |334| sechsjährige Wanja im Bild, wie er in seinem Gitterbett auf- und abspringend versucht, Aufmerksamkeit zu erregen.
Was Johns eigene Erinnerungen betrifft, so setzen diese im Jahr 1996 ein und werden zunehmend präziser und umfassender, so
dass ihm die schmerzliche Phase im Jahr 1999 – die Umstände der Trennung von seiner Pflegefamilie – gut in Erinnerung ist.
Als Sarah und Alan John 2007 in Bethlehem besuchten, stellte er ihnen eine Reihe von Fragen, für deren Beantwortung insgesamt
drei Reisen nach Moskau nötig waren. Wika ging wie immer voller Tatendrang ans Werk, um Licht ins Dunkel von Johns Vergangenheit
zu bringen. Unterstützung erhielt sie dabei von Maria Ternowskaja und ihrem Team, darunter Irina Schipilowa und Maria Kalinina.
Johns Schwester Olga sowie ehemalige Nachbarn lieferten den familiären Hintergrund. Beinahe jeder, der John in Russland gekannt
hatte, trug nur allzu gern seinen Teil dazu bei, das Bild des Kindes, das nicht bereit war, aufzugeben, lebendig werden zu
lassen. Sogar ehemalige Angestellte des Babyhauses gewährten tiefe Einblicke in die Arbeitsweise dieser Einrichtung.
Aufschluss über das sowjetische Gesundheits- und Kinderfürsorgesystem mit seinen Babyhäusern, Kinderheimen und Internaten
gaben: Sergei Koloskow, Präsident der Down’s Syndrome Association; Boris Altshuler, Direktor des russischen Kinderhilfswerks
Right of the Child; Anna Bitowa und Roman Dimenshtein vom Zentrum für Heilpädagogik; Swjatoslaw Dowbnya, Kinderneurologe,
und Tatiana Morozowa, Beratende Psychologin des Early Intervention Institute in St. Petersburg; Dr. Ronald Swanger, der New
Yorker Kinderarzt im Ruhestand; und Dr. Stewart Britten von HealthProm. Gedankt werden soll außerdem Caroline Cox, die sich
in ihrem Buch
Trajectories of Despair
mit der Fehlbeurteilung von Kindern in Russland auseinandersetzt und durch deren Kapitalbeschaffung die Errichtung von Maria
Ternowskajas Pflegeelternprogramm, Our Family, möglich war.
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