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Wolkengaenger

Titel: Wolkengaenger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Philps , John Lahutsky
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jetzt wollen sie eine Bestätigung, dass der zuständige Sozialarbeiter auch qualifiziert war. Natürlich notariell beglaubigt
     und mit einer Apostille versehen.«
    |227| »Natürlich.«
    »Dann ist da immer noch das Problem mit Ihrem Einkommensnachweis. Sie verstehen nicht, was selbständig bedeutet, und wollen
     nun, dass der Sozialarbeiter einen Brief schreibt, in dem er die vorherigen Angaben revidiert und Sie als nicht erwerbstätige
     Hausfrau deklariert.«
    Schnell ging Sarah zum nächsten Punkt über. »Sie lassen außerdem durchblicken, dass sie das britische Gesundheitsministerium
     für unfähig halten. Sie sagen, die beigefügten Adoptionsgesetze seien falsch und wollen stattdessen Gesetze zu internationalen
     Adoptionen.«
    »Und was genau meinen die damit?«
    »Grigori sagt, sie nehmen alles, solange es nur irgendetwas mit der Sache zu tun hat.« Linda hatte eindeutig genug gehört,
     doch Sarah hatte keine Wahl, sie musste die Liste weiter abarbeiten.
    »Sie verlangen außerdem eine Zusage von den britischen Behörden, dass diese in regelmäßigen Abständen Zwischenberichte über
     Wanjas Fortschritte nach Russland schicken werden. Ist das zu fassen? Vor zwei Jahren haben ihn diese Menschen einfach weggesperrt
     und sich einen Dreck darum gekümmert, ob er die Anstalt überlebt oder nicht.«
    Am anderen Ende der Leitung herrschte tiefes Schweigen, doch es fehlte noch immer ein Punkt auf der Liste. Linda sollte ein
     neues polizeiliches Führungszeugnis vorlegen. Das alte war vor einem Jahr ausgestellt worden, und die Russen betrachteten
     es als abgelaufen.
    »Scotland Yard hat gesagt, dass es drei Jahre gültig ist. Reicht denen das nicht?«, brauste Linda auf.
    »Vielleicht denken die, Sie wären inzwischen zur Schwerverbrecherin geworden.« Sarah vernahm den Anflug eines Lachens.
    »Das kann ja ewig so weitergehen.« Linda klang verärgert. »Und beweist nur, wie sehr diese Frauen Grigori hassen. Sie rächen
     sich an ihm. Ich habe es mit eigenen Augen gesehen. Das Ganze wird nie ein Ende nehmen.«
    |228| »Ich weiß, es ist zum Verzweifeln. Aber schauen Sie nur, wie gut Sie mit den britischen Behörden fertig geworden sind. Und
     das Gleiche können Sie mit den russischen schaffen. Ich weiß, dass Sie es können.« Doch Linda wollte nicht aufgemuntert werden.
     Sie sagte, sie sei am Ende. Die ersten beiden Dossiers hatten bereits alle Spendengelder verschlungen.
    Dennoch brachte Linda die Kraft auf, sich um eines der Dokumente zu kümmern: die Bestätigung über die Qualifikation des zuständigen
     Sozialarbeiters. Um sicherzugehen, dass es schnellstmöglich nach Moskau gelangte, fuhr sie mitten in der Hauptverkehrszeit
     selbst hinaus zum Flughafen und gab es dort auf. Anschließend teilte sie Sarah mit, dass sie nicht mehr könne und eine Pause
     brauche, beteuerte aber weiterhin ihre Absicht, Wanja zu adoptieren. Danach ließ sie erneut zwei Wochen nichts von sich hören.
    Sarah und Alans Abreise aus Moskau rückte stetig näher, und noch immer gab es unendlich viele Dinge zu erledigen. Sarah besuchte
     Wanja so oft wie möglich, um das mit ihm zu tun, was eigentlich die Aufgabe von Adelas Mitarbeiterinnen war. Ihm Mut zu machen
     und mit ihm zu üben: Laufen, Leitern hochklettern, Gespräche führen. Ununterbrochen fragte er, wann nun endlich der Gerichtstermin
     sei und wann er zu seiner Familie nach England dürfe.
    Einmal brachte Sarah ihm einen Lutscher mit.
    »Darf ich ihn zerbeißen?«, fragte er. Sarah erlaubte es ihm.
    »Nein, darf ich nicht«, antwortete Wanja eifrig. »Linda will nicht, dass ich Lutscher zerbeiße.«
    Linda war der Mittelpunkt seines Universums, auf sie setzte er all seine Hoffnungen, sie war seine oberste Instanz. Zwar hatte
     sie ihm keine Liebe entgegengebracht, doch sie hatte ihm Grenzen aufgezeigt, und an die klammerte er sich.
    »Ruf sie an, Sarah, und sag ihr, dass ich sie vermisse. Ich vermisse sie so sehr.«
    Sarah erklärte ihm, dass Linda Schwierigkeiten habe, alle für die Adoption nötigen Unterlagen zusammenzusammeln.
    Wanja hing an ihren Lippen. »Wie kann ich Mummy nur |229| helfen? Ich wünschte, all diese Dokumente wären morgen schon fertig. Und wenn nicht morgen, dann übermorgen.« Wanja schwieg
     einen Moment. »Und dann mache ich ein Dossier für Julia, damit sie auch gehen kann.«
    Es war offensichtlich, dass er sich ununterbrochen Gedanken über all das machte, was sich während Lindas Besuch ereignet hatte.
     Linda hingegen schien sich seit

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