Women of Primrose Creek 02 - Zeit der Liebe, Zeit des Gluecks
herumwälzen?«
Er lachte. »Nein«, antwortete er entschieden. Er berührte ihre Nasenspitze mit dem Zeigefinger. »Heute Abend ist das jedoch etwas anderes.« Damit zog er das Laken herab, saugte flüchtig an jeder ihrer Brüste und verließ sie. Sie stand auf, wusch sich und kleidete sich schnell an. Webb hatte bereits mit dem Frühstück begonnen, als sie nach unten kam, und Augustus, der auf einen Anteil von den Würstchen und den Eiern von Bridgets Hühnern wartete, hatte nur einen kurzen Blick für sie übrig, der Undankbare. Offenbar hatte er bereits das Stück vom Hochzeitskuchen vergessen, das sie ihm gegeben hatte.
»Soll ich das Mittagessen zur Weide bringen?«, fragte sie Webb. Die Sonne war zwar aufgegangen, doch es war noch sehr früh, und auf dem Tisch stand eine brennende Kerosinlampe. Sie verlieh der Küche einen behaglichen Schein, ebenso wie das kleine Feuer, das Webb im Kamin angezündet hatte, und Megan fühlte sich sündhaft zufrieden.
Webb warf ihr einen Seitenblick zu und drehte geschickt die brutzelnden Würstchen in der Pfanne um. »Die Männer haben vermutlich einen Kanincheneintopf oder einen Topf Bohnen auf dem Feuer«, sagte er. »Warum ruhst du dich nicht einfach für heute Abend aus?«
Megan trat hinter ihren Mann, schlang die Arme um seine Hüften und schmiegte sich an seinen Rücken. Er hatte eines der Hemden angezogen, das sie für ihn genäht hatte, und sie konnte seinen einzigartigen Duft durch den Stoff wahrnehmen. »Du bist aber selbstsicher«, sagte sie und lachte leise.
Er wandte sich um, zog sie an sich und küsste sie. »Gestern Nacht hast du diese Selbstsicherheit anscheinend für gerechtfertigt gehalten«, sagte er gedehnt. »Wenn ich mich richtig erinnere, hast du an meinem Haar gerissen und geschluchzt und um mehr gebettelt.«
Das stimmte natürlich alles, aber es war unerträglich von ihm, sie am helllichten Tag daran zu erinnern. »Webb Stratton! «, keuchte sie beschämt und geschmeichelt und aufgeregt, alles zusammen.
»Warte nur bis heute Nacht«, sagte er, und als sie lachend mit beiden Fäusten auf ihn eintrommelte, packte er ihre Handgelenke und zähmte sie mit einem Kuss, bei dem sie gegen ihn sank. Dann gab er ihr einen Klaps auf den Po, setzte sie an den Tisch und brachte ihr das Frühstück.
Christy und Bridget saßen in Bridgets Wohnzimmer, die Augen vom Weinen geschwollen und Taschentücher in den Händen. »So geht das seit Tagen«, vertraute Skye Megan in theatralischem Flüsterton an. Megan war jetzt einen vollen Monat verheiratet und die meiste Zeit sehr beschäftigt. Als sie jetzt sah, in welcher Verfassung ihre Schwestern waren, fühlte sie sich schuldig, weil sie so glücklich war.
»Caney hat es ihnen gesagt«, riet sie.
Skyes braune Augen weiteten sich. »Du hast es ge wu sst ? Das mit Diamond Lil und - und unserem Papa?«
Megan nickte und seufzte dann. »Lillian hat es mir gesagt, als ich wegen unserer Partnerschaft bei ihr war.«
»Und du hast kein Wort davon gesagt?«, zischte Skye.
Christy und Bridget blickten sie vorwurfsvoll an, und Megan erkannte, dass sie mitgehört hatten. Sie richtete sich kerzengerade auf, straffte die Schultern und marschierte durch das Zimmer, um zwischen ihren beiden Sesseln stehen zu bleiben. Sie stemmte die Hände auf die Hüften und fühlte sich sehr matronenhaft; immerhin war sie schon einen Monat verheiratet, sozusagen eine altehrwürdige Ehefrau. »Hört auf mit eurem Selbstmitleid!«, sagte sie scharf. »Ihr seid eine Schande, ihr beiden!«
Das verschlug ihren älteren Schwestern die Sprache.
»Eure Mutter lebt.« Megan wies heftig mit einer Hand in Richtung Stadt. »Sie ist kaum zwei Meilen von hier entfernt. Habt ihr eurer Mutter keine Fragen zu stellen? Wollt ihr nicht mit ihr sprechen?«
Bridget reckte das Kinn vor.. »Darauf kannst du Gift nehmen«, sagte sie, erhob sich aufgeregt aus ihrem Sessel und setzte sich wieder.
»Nun?«, fragte Skye und breitete die Hände aus.
Bridgets Unterlippe zitterte, aber nur leicht. Ihre Haltung war so stolz wie eh und je. »Ich bin mir nicht sicher, wo ich anfangen soll.«
»Anfangen?«, flüsterte Christy kläglich und betupfte ihre Augen mit einem zusammengeknüllten Taschentuch. »Unsere Mutter ist eine Prostituierte. Das ist kein Anfang, das ist das Ende!«
»Oh, um Himmels willen«, sagte Megan. »Es gibt Schlimmeres, weißt du.«
»Was?«, schniefte Christy, offensichtlich verwirrt.
»Was wäre, wenn sie euch behalten hätte? Euch in
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