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Women of Primrose Creek 02 - Zeit der Liebe, Zeit des Gluecks

Women of Primrose Creek 02 - Zeit der Liebe, Zeit des Gluecks

Titel: Women of Primrose Creek 02 - Zeit der Liebe, Zeit des Gluecks Kostenlos Bücher Online Lesen
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schrubbte Böden, bis ich genug gespart hatte, um heimreisen zu können.«
    Christy seufzte. »Du hättest uns telegrafieren können, dass du in Schwierigkeiten steckst«, sagte sie. »Zachary und ich wären sofort zu dir gekommen.«
    Megan schüttelte den Kopf. Ihre Augen brannten und waren trocken; es wäre eine Erleichterung gewesen, zu weinen, aber sie konnte es nicht. »Ich bin jetzt hier«, sagte sie.
    »Und du kannst einen neuen Anfang machen«, sagte Christy weich. Sie strich eine Haarsträhne von Megans Schläfe zurück. »Alles wird in Ordnung kommen, Megan.«
    Megans Kehle war wie zugeschnürt, und sie getraute sich auch nicht, noch etwas zu sagen, bis sie Zeit gehabt hatte, sich zu fassen. Sie nickte nur.
    Das Wasser für den Tee begann zu kochen und überzuschwappen, doch beide Frauen ignorierten das. »Bist du sicher, dass er ein für alle Mal fort ist?«, fragte Christy. »Dieser Schuft, der dich betrogen hat? Vielleicht kann Zachary den Kerl finden und wenigstens dein Geld zurückholen ...«
    Megan lachte bitter auf und schüttelte den Kopf. »Er ist längst fort.«
    »Das ist zweifellos das Beste für dich«, sagte Christy und erhob sich, um den Tee aufzubrühen.
    »Erzähl mir von Webb Stratton«, hörte Megan sich sagen.
    Christy eilte geschäftig in der Küche hin und her. Sie runzelte die Stirn, was bei ihr regelrecht süß aussah. »Ich weiß nicht viel über ihn«, sagte sie mit sichtlichem Bedauern. »Er stammt irgendwo aus dem Norden, Montana, glaube ich, doch er hat Zachary erzählt, dass er eine Weile herumgezogen ist, bevor er sich hier niedergelassen hat. Und Trace sagt, er weiß mehr über das Führen einer Ranch als die meisten anderen im Hochland.« Ein plötzliches Lächeln hellte ihr Gesicht auf. »Er ist unverheiratet, weißt du. Webb, meine ich. Er lebt ganz allein in diesem großen Haus.«
    Megan wusste genau, was Christy dachte, und blickte sie aus zusammengekniffenen Augen an. »Ich bin nicht interessiert«, sagte sie.
    Christy war unbeeindruckt. Sie verhielt sich, als hätte Megan überhaupt nichts gesagt. »Ich glaube, wenn wir uns schon von einem Teil von Großvaters Land trennen mussten, dann hätte es jemand viel Schlimmeres als Webb Stratton bekommen können.«
    Jedes Mal, wenn Megan den Namen des Mannes hörte, empfand sie ein sonderbares Gefühl, das einem leichten Schwindel glich. Sie versteifte sich ein wenig, bemüht, sich gegen das Gefühl zu wappnen. »Ich habe ihn gefragt, ob er mir das Land zurückverkauft«, sagte sie. »Er hat abgelehnt.«
    »Das überrascht mich nicht«, meinte Christy. »Er hat ein schönes zweigeschossiges Haus und einen festen Stall auf dem Land errichtet. Auch Zäune. Und er hat einen Brunnen gegraben. Daneben besitzt er weitere tausend Morgen. Trace und Zachary sind auch der Meinung, dass sie an seiner Stelle nicht verkaufen würden.«
    »Haben Sie versucht, das Land zu kaufen?«
    »Nein, aber sie haben des öfteren lang und breit darüber diskutiert.« Christy kam an den Tisch und brachte auf einem Tablett Plätzchen und getrocknete Aprikosen auf einem Porzellanteller, der ihrer Mutter gehört hatte, und die vertraute Teekanne mit Blumenmuster. Megan nahm den Duft von Orange Pekoe wahr und fühlte sich einen Moment wie benommen, und ihre Hand zitterte, als sie ein Stück getrocknete Aprikose nahm.
    Christy bemerkte es sofort und schenkte Tee für ihre Schwester ein. Während Megan dann immer noch gegen die Schwäche ankämpfte, die von dem Hunger hervorgerufen worden war, ging Christy zur Speisekammer und holte Käse, Brot und frische Butter. Sie ließ Megan in Ruhe essen und streichelte leicht über ihre Schulter, als sie die Küche verließ, um ein Bad und ein Bett vorzubereiten.
    Megan aß sich satt und ließ sich dann in das unbenutzte Schlafzimmer führen, wo Caney und Christy sie entkleideten und ihr in den kupfernen Badezuber halfen, der mit warmem Wasser gefüllt war. Caney wusch ihr das Haar, und Christy legte Handtücher, die Dose mit parfümiertem Puder und ein frisch gewaschenes Nachthemd zurecht.
    Nach dem Bad trocknete Megan sich ab, puderte sich großzügig ein, zog das Nachthemd an und kroch zwischen herrlich saubere Laken. Zum ersten Mal seit fast zwei Jahren schlief sie tief und ohne Angst.
     
    Alle McQuarry-Frauen sind schön, rief sich Webb Stratton an diesem Nachmittag in Erinnerung, als er, in einem Hemd, einer Wildlederhose und einer schweren Lederschürze schwitzend, am Schmiedefeuer hinter seinem Stall arbeitete.

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