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Women of Primrose Creek 02 - Zeit der Liebe, Zeit des Gluecks

Women of Primrose Creek 02 - Zeit der Liebe, Zeit des Gluecks

Titel: Women of Primrose Creek 02 - Zeit der Liebe, Zeit des Gluecks Kostenlos Bücher Online Lesen
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verlassen, konnte auch dazu führen, dass es sie schwächte, und sie wusste, dass sie all ihre Kraft brauchen würde, um sich einen Platz in der Welt zu erobern.
    »Dann gute Nacht«, sagte er.
    Augustus schnüffelte und legte sich auf den Läufer.
    »Gute Nacht«, erwiderte Megan.
    In ihrem Zimmer schloss sie die Tür und lehnte sich dagegen, wartete, bis sich ihr Puls normalisierte. Mondlicht fiel durch das Fenster und versilberte den Boden, das schmale Bett und ihre Kollektion nutzloser Theaterkleider, die an den Haken hingen. Durch die Wand hörte sie Webb am Herd hantieren und wusste, dass er das Feuer für die Nacht mit Asche belegte. Nach einer Weile würde er sich in sein Zimmer nach oben zurückziehen, und sie würde sich in die Küche schleichen und das Geschirr wegräumen. Danach würde sie vielleicht Schlaf finden.
    Sie zündete eine Lampe an, zog das Kleid aus und ein Nachthemd an, setzte sich auf die Bettkante und löste ihr Haar, um es zu bürsten. Allmählich senkte sich ein Gefühl der Stille - mehr als ein tatsächlicher Mangel an Geräuschen - über das Haus, und obwohl Megan keine Schritte von Webb auf der Treppe hörte, wusste sie, dass er von seinem Ritt nach Virginia City erschöpft sein musste, und sie war überzeugt, dass er zu Bett gegangen war.
    Sie schlüpfte aus ihrem Zimmer und stellte fest, dass in der Küche die Lampen gelöscht und das Feuer im Herd mit Asche belegt war. Als sie mitten in der Küche war, erkannte sie, dass sie nicht allein war - vielleicht an einem Geräusch, möglicherweise spürte sie es auch nur, doch sie wusste es.
    Sie wandte sich um, und dort, vor dem Kamin, wo der Läufer gelegen hatte, stand eine große Badewanne, und Webb Stratton lag darin, ein langes Bein über den Rand ausgestreckt. Er rauchte eine Zigarre, und Licht vom Herd schimmerte auf seinem Haar und verlieh seiner nackten Haut eine goldene Aura.
    Megan wäre vielleicht unbemerkt entkommen - Webb war anscheinend in Gedanken verloren und starrte zur Decke -, doch sie schnappte nach Luft, und das hörte er und wandte den Kopf zu ihr. Seine Zähne schimmerten elfenbeinfarben, als er grinste.
    »Ah, Miss McQuarry, was machen Sie denn hier?«, fragte er freundlich. »Sie wollen doch kein Geschirr spülen oder so was?«
    Jede Faser ihre Körpers verlangte nach Flucht, doch sie konnte sich nicht von der Stelle rühren. Es war, als wäre sie in heißen Teer getreten und steckte am Boden fest.
    Sie sah, wie er eine Augenbraue hob.
    »Miss McQuar r y?«
    Sie schaffte es, tief durchzuatmen, und das beruhigte sie etwas, doch ihr Herz schlug immer noch, als würde es jeden Augenblick zerspringen. »Ich wusste nicht, dass - dass Sie hier sind.«
    Er lachte, und obwohl es freundlich klang, war Megan beunruhigt. »Das habe ich auch nicht angenommen.«
    Sie fühlte sich immer noch wie am Boden festgeklebt, ihre Knie waren weich, als könnten sie jeden Augenblick nachgeben, und ihr war schwindelig. »Ich - nun - Sie hätten den Anstand haben können, nicht in der Küche zu baden!«
    »Es ist meine Küche«, stellte er klar, in ruhigem Tonfall und ohne Groll. »Wussten Sie, dass der Mondschein, der durch das Fenster fällt, direkt hinter Ihnen ist?«
    Sie schaute sich um und erkannte, dass ihr Umriss sich durch den dünnen Stoff des Nachthemds abzeichnen musste. Sie schnappte abermals Luft, schlug beide Hände vor den Mund, rannte in ihr Zimmer und knallte die Tür hinter sich zu.
    Selbst dann noch konnte sie Webb in der Küche lachen hören. Er lachte, dieser Schuft! In diesem Augenblick wusste sie nicht, was sie sich mehr wünschte - einen weiteren Blick auf Webb Stratton im Adamskostüm oder süße, schnelle Rache.
     
    Webb ließ sich tiefer in die Wanne hinabgleiten und grinste, noch lange nachdem sein Lachen verklungen war, vor sich hin. Was für ein Wunder ist Megan, dachte er. Einerseits wirkte sie hart und unabhängig, mutig genug, um es mit einem Schwärm von Hornissen aufzunehmen, doch andererseits gab es verletzte Stellen in ihr, Wunden, die vielleicht niemals mehr heilen würden.
    Sein Grinsen verblasste. Er hatte das mit Ellie erlebt.
    Ein vernünftiger Mann würde Distanz halten und sich eine andere Frau suchen, über die er nachdenken konnte. Das Dumme war nur, dass er kein vernünftiger Mann war, wenn es um Megan McQuarry ging.

6
     
    Gus stellte die Holzkiste mit den Luftschlitzen auf Megans frisch geputztem Küchenboden ab und strahlte, als er den Deckel abhob und eine durcheinander wuselnde,

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