Womit ich nie gerechnet habe: Die Autobiographie (German Edition)
keinerlei tierische Inhaltsstoffe. Und die Verbraucher wissen das zu schätzen: Laut der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) ist alverde -Naturkosmetik heute die meistverkaufte zertifizierte Naturkosmetikmarke Deutschlands.
Und mit diesem Anspruch ging es konsequent weiter: Alana- Babykleidung besteht aus strapazierfähiger und atmungsaktiver Baumwolle aus kontrolliert biologischem Anbau. Seit September 2009 trägt Alana sogar das GOTS-Siegel, als Garant für beste, schadstoffarme Öko-Qualität, die sozial und fair hergestellt wird.
Inzwischen haben wir eine dm-Produktpalette von nunmehr 23 Marken mit rund 2700 Produkten aus nahezu allen Sortimentsbereichen – ob Körperpflege, Kosmetik, Hygieneartikel, Gesundheit, Haushalt, Baby, Textil, Foto oder Tier. Etwa ein Fünftel unseres Umsatzes machen wir inzwischen mit Eigenmarken. Bei der Küchenrolle sind es fast 100 Prozent, bei Toilettenpapier 90 Prozent Eigenmarkenanteil. Zehn Produkte verschiedener dm-Marken zählen zu den meistverkauften ihrer Art in Deutschland. Niemand in Deutschland verkauft so viel Sonnenschutzmittel wie wir; niemand verkauft so viele Windeln wie wir, einmal abgesehen von Pampers.
»Wenn es so kommt,
ist es unsere gemeinsame Aufgabe.«
Auch privat hatte die Begegnung mit Götz Rehn Folgen für mich. Allerdings nach einer längeren Vorgeschichte. Als unsere zwei Kinder neun und zehn Jahre alt und damit aus dem Gröbsten raus waren, beschlossen Barbara und ich: »Prima, machen wir eine zweite Serie!« So kam es, dass 1982 unser drittes Kind, unsere Tochter Bettina, das Licht der Welt erblickte.
So sehr wir uns gefreut hatten, so sehr traf es uns, dass Barbara diese Schwangerschaft nicht so gut überstand wie die beiden zuvor. Sie litt unter Depressionen, die sich nach der Geburt immer weiter verstärkten. Barbara wurde ernsthaft krank, und es dauerte eine Weile, bis wir die Bedeutung der Diagnose »Bipolare Störung« wirklich verstanden.
Damals war die Erforschung dieser Krankheit noch in den Kinderschuhen. Wer manisch-depressiv war, wurde von der Gesellschaft ausgegrenzt. Ärzte kannten keine Therapien, bis heute gibt es kaum gesicherter Erkenntnisse über Ursachen und Auslöser der psychiatrischen Symptome. Fakt war: Unser bis dahin so harmonisches Familienleben war im Mark erschüttert.
Barbara hatte zuvor immer ein sonniges Wesen gehabt. Sie war unkompliziert, unglaublich kommunikativ und ging offenherzig auf Menschen zu. Wir verstanden uns gut, lachten viel miteinander, kümmerten uns vergnügt um die Kinder. Ich war immer gern zuhause, brauchte jenseits von Familie und Garten keine Hobbys, einfach weil mich nichts so glücklich machte wie unser trautes Heim. Mit der Krankheit war das alles vorbei.
Zur Depression kam die Manie hinzu, und es folgten zahllose Krankenhausaufenthalte. Sie blieb bis zu ihrem Freitod im Jahre 2006 immer in medizinischer Betreuung. Trotzdem war es ihr glücklicherweise möglich, zu den Kindern und mir regelmäßigen Kontakt zu halten. Doch mit der Krankheit begann damals eine schwierige Zeit voller Vorwürfe, nicht zuletzt weil meine Schwiegereltern, die mir immer schon mit großer Skepsis begegnet waren, nunmehr die Ursache allen Übels sicher ausgemacht hatten: Ihrer Ansicht nach war ich an allem Schuld. In dieser Zeit wurde mir Hellmuth J. ten Siethoff auch ein wichtiger privater Freund, der mich lehrte, darauf zu vertrauen, dass sich die Dinge schon richten werden, auch wenn ich sie nicht bis ins Letzte durchdeklinieren kann. Barbara unterlag heftigen Gefühlsschwankungen, schließlich forderte sie die Scheidung.
Es war mir schier unerträglich, meine Familie zerbrechen zu sehen; schließlich war ich selbst als Scheidungskind aufgewachsen und wollte meinen Kindern solche Erfahrungen ersparen. Ich versuchte alles, was in meiner Kraft stand; verbrachte unendlich viel Zeit mit meiner Frau, mit meinen Kindern, suchte Gespräche, konsultierte Ärzte … – und doch konnte ich am Ende das Scheitern nicht verhindern. Es kam der Tag, an dem ich spürte, dass ich Barbara nicht länger der Zerrissenheit zwischen ihren Eltern und mir aussetzen durfte. Ich tat ihr den Gefallen und ging. Die Kinder blieben bei ihr, was insofern wagemutig war, als dass Barbaras Krankheit schubweise immer wieder auftrat und nicht sicher war, wie lange sie sich um die Kinder wirklich kümmern könnte.
Für Cornelia, Christoph und die kleine Bettina war das natürlich auch belastend. Zum Glück gelang es mir sicherzustellen,
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