Word-OleSte-DerTou
deine Rettung, aber du darfst dir nichts anmerken lassen.
Also verschränkte Milo die Arme vor der Brust. »Mit der rede ich nicht.«
Simmons zeigte ein Lächeln. »Ich freue mich auch, Sie wiederzusehen. «
Fitzhugh hielt sich nicht mit Lächeln auf. »Milo, das hab nicht ich zu entscheiden. Und Sie auch nicht.«
»Sie sehen nicht besonders gut aus«, meinte Simmons. Milos linkes Auge war geschwollen und dunkelrot, seine Unterlippe aufgeplatzt, und ein Nasenloch war blutverkrustet. Die schlimmsten Verletzungen wurden von seinem orangefarbenen Overall kaschiert. »Ich laufe öfter gegen Wände.« »Verstehe. «
Bevor Fitzhugh die Hand danach ausstrecken konnte, hatte sie sich schon seinen Stuhl geschnappt. Er forderte einen weiteren an. Dann warteten sie schweigend. Eineinhalb Minuten lang starrte Simmons Milo unverwandt an, und er erwiderte ihren Blick, ohne mit der Wimper zu zucken.
Als der Stuhl endlich da war, nahm Fitzhugh Platz. »Denken Sie bitte daran, was wir besprochen haben, Milo. Über geheime Themen.«
Simmons runzelte die Stirn. »Ich denke dar an. «
»Gut.« Fitzhugh griff in seine Innentasche. »Eine Sache möchte ich gleich erledigen.«
Janet Simmons legte ihm die Hand auf den Jackenaufschlag. »Noch nicht, Terence. Ich will zuerst die Geschichte hören.«
»Was ist das?« Milo setzte sich auf. »Was hat er da?« Fitzhugh zog die leere Hand zurück. »Keine Sorge, Milo. Also erst mal die Geschichte. Wir fangen da an, wo wir aufgehört haben.«
Milo musterte ihn stumm.
»Sie waren also in DisneyWorld.« Simmons'Worte bewiesen, dass sie eine Zusammenfassung des gestrigen Verhörs bekommen hatte. Routiniert breitete sie die Hände aus. »Ich muss zugeben, Ihr Abgang in letzter Minute dort war ziemlich gekonnt. Wirklich beeindruckend.«
»Wird die mich jetzt die ganze Zeit so vollsülzen?« Milo richtete die Frage an Fitzhugh, der mit den Achseln zuckte. »Reden Sie einfach«, sagte Simmons. »Wann ich Sarkasmus für angemessen halte, müssen Sie schon mir überlassen.«
Fitzhugh vermittelte. »Also los, Milo.« An Simmons gewandt, setzte er hinzu: »Und Sie übertreiben bitte nicht mit dem Sarkasmus. Okay?«
Wahrheitsgemäß berichtete er über die Vorfälle in Disney World, allerdings mit einer Auslassung: Jewgeni Primakows Erscheinen in der Space-Mountain-Achterbahn. Er hatte Tina zwar in vielem belogen, aber nicht, was den Zweck von Jewgenis Besuch betraf: Er hatte wissen wollen, was mit Angela Yates passiert war.
Es war leicht, das Treffen zu verschweigen, weil es keine Rolle spielte für den Zusammenhang von Ursache und Wirkung, auf den sich weltweit bei allen Vernehmungen das Augenmerk richtet. So hatte er Gelegenheit, das Gebaren der beiden Leute vor sich zu studieren.
Fitzhugh saß steif und gerade da, ganz anders als tags zuvor. Während er gestern noch alle Zeit der Welt zu haben schien, hatte er es heute eilig, als wäre ihm der Inhalt des Verhörs nicht mehr wichtig. Manchmal entfuhr ihm eine Bemerkung wie: »Ja, ja, das wissen wir alles schon.«
Doch Simmons ließ sich nicht beirren. »Vielleicht weiß ich es noch nicht, Terence. Der Heimatschutz ist doch immer so schlecht informiert.« Dann wandte sie sich wieder an Milo. »Bitte fahren Sie fort.« Sie wollte alles bis ins Kleinste hören.
Milo tat ihr den Gefallen. Langsam und anschaulich erzählte er seine Geschichte und ließ kein Detail unerwähnt. Sogar die Farbe von Einners Renault brachte er zur Sprache, woraufhin Simmons zustimmend nickte. »War anscheinend ein schöner Wagen.«
»Ein Agent mit Geschmack.«
Als Milo schließlich von dem Treffen mit Ugrimow berichtete, unterbrach ihn Simmons mit einer Frage an Fitzhugh: »Dieser Ugrimow, steht der eigentlich auf unseren Fahndungslisten?«
Fitzhugh zuckte mit den Achseln. »Ich weiß nichts über den Mann. Milo?«
»Nein«, antwortete Milo. »In den USA hat er nie gegen das Gesetz verstoßen. Er kann nach Belieben kommen und gehen, aber soweit ich weiß, tut er es nicht.«
Simmons nickte und legte beide Hände flach auf den Tisch. »Dieses Thema greifen wir sicher gleich noch mal auf. Aber im Moment will mir eine Sache nicht aus dem Kopf. Nachdem Sie all diese Zusammenhänge rausgefunden hatten, haben Sie Tom Grainger getötet. Ist das richtig?«
»Ja. «
»In einem Wutanfall?« »So was in der Art.«
»Das nehme ich Ihnen nicht ab.«
Milo starrte sie an. »Ich hab ziemlich viel durchgemacht, Janet. Da weiß man nie, wie man reagiert.«
»Aber durch den
Weitere Kostenlose Bücher