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WoW 01 - Aufstieg der Horde

WoW 01 - Aufstieg der Horde

Titel: WoW 01 - Aufstieg der Horde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christie Golden
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können, aber mit voller Schärfe die Vergangenheit erkennen. Ich kann ihm keinen Trost bieten. Dass die Elemente wieder seinem Ruf folgen, meinem und dem jedes Schamanen, ist ein Zeichen ihres Mitgefühls und ihrer Vergebung, ihrem Bestreben, das Gleichgewicht wiederherzustellen.
    Der Berg, der immer noch die Dunkelheit beherbergt, befindet sich nicht auf diesem Kontinent. Wir sind weit weg von seiner Bösartigkeit, aber seinen Schatten haben wir noch nicht verlassen. Der Schatten, der vor so langer Zeit beschworen wurde, an dem Tag nach der Besudelung des Ortes, der einst unsere heiligste Stätte war.
    Der Schatten der schwarzen Hand.
     
     
    Es fiel Durotan schwer einschlafen. Ähnlich erging es Draka, wie er feststellte, da sie sich immer wieder herumwarf, drehte und seufzte. Schließlich gab er auf, lag wach und dachte über die Ereignisse des Tages nach. Alles in ihm schrie, dass es falsch war, diese Magie zu benutzen, die so offensichtlich vom Leiden anderer Wesen lebte. Aber was konnte er tun? Die Elemente hatten die Schamanen verlassen, obwohl die Ahnen selbst es gewesen waren, die den Orcs diesen Auftrag gegeben hatten. Ohne Magie als zusätzliche Waffe würde die überlegene Technologie der Draenei die Orcs auslöschen.
    Er stand auf und verließ das Schlafzeit. Er machte ein Feuer, um die Kälte am frühen Morgen zu vertreiben, und aß kaltes rohes Fleisch. Als er fertig war und der Himmel allmählich heller wurde, sah er einen Kurier eintreffen. Ohne anzuhalten warf er Durotan eine Schriftrolle zu und ritt weiter. Durotan entrollte das Pergament und schloss die Augen angesichts ihres Inhalts.
    In zwei Tagen würde ein neues Treffen stattfinden, und die Häuptlinge würden einen Anführer wählen, der für sie alle sprechen sollte und der in ihrem Namen Entscheidungen traf. Sie würden jemanden wählen, der fortan den Titel »Kriegshäuptling« trug.
    Eine weiche Hand strich ihm durchs Haar. Er schaute auf und sah Draka.
    »Du könntest genauso gut zu Hause bleiben«, sagte sie rau. »Der Ausgang ist schon längst entschieden.«
    Sie hatte ihm über die Schulter geschaut und den Inhalt der Botschaft gelesen.
    Er lächelte sie traurig an. »Du warst früher doch nicht so zynisch, Geliebte.«
    »Da lebte ich auch noch nicht in solchen Zeiten.« Das war alles, was sie sagte. In seinem Herzen wusste er, dass sie recht hatte. Es gab nur einen Orc, der bekannt und charismatisch genug war, um diese Wahl zu gewinnen. Grom Hellschrei mochte Schwarzfaust ein wenig Paroli bieten, aber Hellschrei war zu impulsiv, als dass man ihn zum Kriegshäuptling wählen konnte. Schwarzfaust hatte von Anfang an im Zentrum der Geschehnisse gestanden, zuerst als Gegner und dann als Ner'zhuls Unterstützer. Seine Schamanen waren es gewesen, die zuerst Hexenmeister wurden, und er hatte mehr Siege gegen die Draenei errungen als jeder andere.
    Draka hatte wie so oft recht. Und zwei Tage später beobachtete Durotan gelangweilt, wie die Stimmen der Häuptlinge ausgezählt wurden und wie Schwarzfaust vom Schwarzfels-Clan zum Kriegshäuptling ernannt wurde. Er spürte mehrere Blicke auf sich gerichtet, als Gul'dan Schwarzfausts Namen verkündete. Er sah, wie der große Orc aufstand und mit falscher Bescheidenheit die Wahl annahm. Durotan dachte gar nicht daran, seinen Protest kundzutun. Was hätte er auch vorbringen können? Er stand bereits unter Beobachtung, weil man ihn verdächtigte, seinem Volk gegenüber nicht ausreichend loyal zu sein. Sein Wort würde kaum etwas ändern.
    Er schaute zu Orgrim hinüber. Auf alle anderen musste es so wirken, als würde der Stellvertreter des Schwarzfels-Clans Schwarzfaust unterstützen. Aber Durotan kannte Orgrim besser. Seine aufeinander-gepressten Lippen zeugten davon, dass Orgrim genauso wie Durotan nicht mit der Entscheidung einverstanden war. Aber auch er konnte nichts gegen Schwarzfaust vorbringen. Durotan hoffte, dass vielleicht Orgrims Nähe zu Schwarzfaust helfen würde, den Schaden, den der Häuptling der Schwarzfels-Orcs anrichten konnte, zu begrenzen.
    Schwarzfaust stand vor der Versammlung und lächelte der jubelnden Menge zu. Durotan konnte nichts gegen ihn unternehmen, aber genauso wenig konnte er sich überwinden, einem Orc zuzujubeln, der all das darstellte, was er verachtete.
    Orgrim stand links hinter seinem Anführer. Gul'dan, der, da war sich Durotan sicher, die Dinge irgendwie manipulierte, trat zurück und blickte Schwarzfaust respektvoll an.
    »Meine orcischen Brüder und

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