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WoW 01 - Aufstieg der Horde

WoW 01 - Aufstieg der Horde

Titel: WoW 01 - Aufstieg der Horde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christie Golden
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Landschaft einzufügen, dominierte die Zitadelle sie. Aus schwarzem Stein, kantigem Holz und Metall gefertigt, erhob sie sich trotzig zum Himmel. Durotan wusste, dass er von seiner Position nur den Hauptturm sehen konnte. Aber das reichte; er stand da wie angewurzelt, nicht gewillt, sich dieser Monstrosität auch nur noch einen Schritt zu nähern.
    Er wechselte einen Blick mit Draka. Waren sie die Einzigen, die das bemerkten?
    Der Rest des Frostwolf-Clans ging weiter, überholte seinen Häuptling. Widerwillig trieb Durotan sein Reittier an und folgte ihnen.
    Dass sie sich der Festung näherten, machte sie nicht attraktiver, aber Durotan konnte andere Gebäude erkennen: Unterkünfte, Vorratsspeicher. Überall standen große Kriegsmaschinen, wie er sie noch nie gesehen hatte. Sie wirkten ebenfalls düster, gefährlich und tödlich.
    Mitglieder des Schwarzfels-Clans und andere grüßten eifrig. Durotan grüßte oberflächlich zurück und schickte die Frostwölfe zu einem flachen Platz im Westen, wo sie ihre Zelte errichteten. Es ging auf den Abend zu, als Durotan den Befehl erhielt, sich im Hauptgebäude der Zitadelle mit einigen anderen seines Clans einzufinden. Die zwanzigköpfige Gruppe gehorchte der Anweisung und wartete.
    Durotan hörte die Trommeln zuerst aus der Ferne. Er straffte sich. Man hatte ihnen befohlen, keinerlei Waffen mitzubringen, sie sollten nur einfach kommen und warten; ihnen war nicht mal gesagt worden, worauf. Draka sah ihn besorgt an, aber Durotan wusste auch nichts Genaueres. Er tappte genauso im Dunkeln wie sie alle.
    Der Trommelschlag näherte sich, und die Erde begann unter Durotans Füßen zu vibrieren. Das war nichts Ungewöhnliches. Er kannte es, wenn die Trommeln an ihrer heiligen Stätte geschlagen worden waren. Aber aus dieser Entfernung? Er hörte andere besorgt flüstern und wusste, dass er nicht der Einzige war, den eine düstere Vorahnung plagte. Der Boden zitterte weiter, die Schwingungen wurden stärker.
    Zwei Schwarzfelsreiter erschienen und wirkten erfreut. »Fürchtet euch nicht, stolze Mitglieder der Horde!«, rief einer. »Unsere neuen Verbündeten, die der mächtige Schwarzfaust mitgebracht hat, kommen. Heißt sie willkommen.«
    Etwas war vertraut an der Art, wie der Boden bebte. Das einzige andere Mal, da Durotan jemals so etwas erlebt hatte, war gewesen, als er...
    »Oger!«, schrie jemand. Und tatsächlich, auch Durotan konnte sie sehen. Dutzende, riesig und grimmig, stapften heran, auf die Gruppe der wartenden Orcs zu. Mehr Wolfsreiter des Schwarzfels-Clans kamen hinzu, riefen und bliesen ihre Hörner.
    Das waren die neuen Verbündeten? Durotan konnte es nicht fassen. Während er unbewegt dastand, unfähig, Worte zu finden, erschien der größte Oger, den er je gesehen hatte. Schwarzfaust persönlich schritt neben ihm her, die Bewegungen so geschmeidig und stolz, als würde er neben dem Koloss nicht wie ein Spielzeug wirken.
    »Wir werden die Draenei vernichten!«, rief Schwarzfaust, und als ob sie darauf gewartet hatten, fielen die Oger ein: »Vernichten! Vernichten! Vernichten!«
    Einen kranken, verwirrenden Moment lang floh Durotan, wieder ein Kind, vor solch einem Monster. Er blinzelte, und vor seinem inneren Auge sah er den Körper seines erschlagenen Vaters. Garads Schädel war wie eine Nussschale zerbrochen durch den einzigen Treffer eines Oger-Knüppels.
    Orcs sollten Seite an Seite kämpfen mit dummen, hirnlosen Kreaturen, um ein intelligentes und friedfertiges Volk auszulöschen!
    Die Welt war verrückt geworden.
     
     
    Velen erschauderte. Sein Assistent berührte seinen Ellbogen, bot ihm ein warmes, beruhigend wirkendes Getränk an. Aber der Prophet lehnte ab. Kein Trost konnte von einem Getränk kommen. Es würde überhaupt keinen Trost mehr geben.
    Er hatte sich gegrämt, als ihn die Nachricht erreichte, dass Telmor gefallen war. Und mit der Stadt sein lieber Freund Restalaan. Noch qualvoller war es gewesen, als er erfuhr, wie der Angriff stattgefunden hatte. Velen hatte in dem jungen Durotan etwas Besonderes gesehen, und was dieser für ihn getan hatte, als sich Velen in der Gewalt der Orcs befand, hatte das Vertrauen in den Häuptling der Frostwölfe noch bestärkt. Und nun dies! Durotan und Orgrim waren die einzigen Orcs, die jemals erfahren hatten, dass der grüne Stein die Stadt schützte. Einer von ihnen musste sich den Spruch gemerkt haben, der die Tarnfunktion des Steins aufhob. Einer Handvoll war die Flucht in den Tempel von Karabor gelungen.

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