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WoW 01 - Aufstieg der Horde

WoW 01 - Aufstieg der Horde

Titel: WoW 01 - Aufstieg der Horde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christie Golden
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die geliebten Lebenden, wenn diese schliefen, nicht mehr erreichen. Und die geliebten Lebenden kamen nicht mehr, um das heilige Becken aufzufüllen, womit sie, ohne es zu wissen, den Anderen am Leben hielten. Nur der Betrogene war gekommen, hatte geweint und gebettelt, aber er war zu tief in den Betrug verwickelt gewesen, um ihnen zu helfen.
    Plötzlich wurde ihr tiefer Traum unterbrochen. Eine Erschütterung durchlief sie, Schmerz quälte sie, und sie riefen den Anderen um Hilfe an. Aber er konnte ihnen nicht helfen, er konnte sich nicht einmal selbst helfen. Die dunklen unheiligen Kreaturen, die einst Geschöpfe der Schönheit gewesen waren, kamen. Die Ahnen spürten ihre Nähe. Sie kamen, unaufhaltsam, vereinten ihre Kräfte und schufen einen Ring aus Dunkelheit um den Fuß des Berges. Sichtbare Dunkelheit ging von den verderbten Kreaturen aus, die Sargeras verfallen waren, angezogen von dem Versprechen der Macht, genährt von dem Versprechen ewiger Vernichtung. Die Ahnen spürten das Aufschäumen konzentrierten Hasses, der sich in eine Erscheinung aus grünlich-schwarzer Energie bündelte. Sie peitschte um sich wie ein abgeschlagener Tentakel und suchte eine grauenhafte Vereinigung. Langsam, aber unaufhaltsam wuchs ihr Würgegriff, bis ein Band aus dunkler Energie den Berg versiegelte und jeden Orc daran hinderte, hineinzukommen, und jede Seele, den Berg zu verlassen.
    Da schrie der Andere auf. Ohne die Schamanen, die ihm das Wasser brachten, war er nicht in der Lage, sich selbst zu heilen. Und ohne den Anderen würde es wahrscheinlich keine Ahnen mehr geben.
    Weit entfernt zuckten einige Orcs, die sich selbst als Schamanen sahen, im Schlaf und begannen zu weinen. Ihre Träume wurden zu Albträumen von endloser Qual und unentrinnbarem Untergang.
     
     

Achtzehn
     
    Ich bin einer aus der zweiten Generation. Der zweiten Generation von Schamanen, so wie ich der Anführer der zweiten und –
wie ich hoffe – besseren und weiseren Generation der Horde bin. Ich habe mit den Elementen und Geistern gesprochen, und ich habe gespürt, wie sie viele Male harmonisch mit mir zusammengearbeitet haben. Genauso oft haben sie aber auch ihre Hilfe verweigert.
    Aber ich habe nie die Geister der Ahnen gesehen, nicht mal in meinen Träumen. Meine Seele verlangt nach solch einer Verbindung. Bis vor Kurzem wagten die, die bereits den Pfad des Schamanen gegangen waren, nicht einmal davon zu träumen, ihn wieder beschreiten zu können. Und dennoch tun sie es jetzt.
    Vielleicht wird eines Tages die Barriere zwischen uns und den geliebten Toten auch wieder aufgehoben.
    Vielleicht.
    Aber ich frage mich, ob sie wirklich wussten, wie weit wir uns von ihrer liebenden Lehre entfernt hatten. Ob sie gesehen haben, was wir in Draenor getan haben, was wir Draenor
angetan
haben... Vielleicht würden sie sich selbst jetzt von uns abwenden und uns unserem Schicksal überlassen. Wenn sie das tatsächlich tun, kann ich es ihnen nicht verübeln.
     
     
    »Ich verstehe das nicht«, sagte Ghun. Er war der jüngste Hexenmeister des Clans und immer noch, so erkannte Durotan bitter, ein Idealist. Er hatte miterlebt, wie Ghun die Nase über die merkwürdigen Kreaturen gerümpft hatte, die er im Kampf gezwungenermaßen einsetzen musste. Er hatte bemerkt, wie sehr der Junge es bedauerte, wenn ein Feind vor Qual litt. Drek'Thar hatte Durotan auf den Jungen aufmerksam gemacht. »Warum soll man nicht hoffen, dass die Elemente eines Tages wieder mit uns zusammenarbeiten? Und warum darf ich nicht zum Oshu'gun gehen?«
    Durotan hatte keine richtige Antwort für ihn. Das Gebot, dass niemand jemals wieder die schamanischen Künste ausüben durfte, war praktisch aus dem Nichts gekommen. Wer es missachtete, musste mit einer Strafe rechnen, Verbannung oder, beim wiederholten Mal, gar mit dem Tod. Es stimmte schon, die meisten der Schamanen hatten sich inzwischen von der alten Lehre entfernt, nachdem die Elemente sie verlassen hatten. Aber was war mit den Ahnen? Warum, in aller Welt, verbot Gul'dan in dieser Zeit von Krise und Not den Orcs ihren heiligsten Ort zu betreten?
    Weil er keine Antwort für den Jungen hatte, der aber eine verdiente, wurde Durotan wütend. Seine Stimme klang schroff.
    »Damit wir die Draenei besiegen, hat unser Kriegshäuptling bestimmte Verbündete für uns gewonnen. Diese Verbündeten gaben uns die Kräfte der Hexenmeister, die du kontrollierst. Lüg mich nicht an, ich weiß, dass du sehr zufrieden damit bist!«
    Ghuns klauenbewehrte Finger

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