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Wu & Durant 01 - Umweg zur Hölle

Wu & Durant 01 - Umweg zur Hölle

Titel: Wu & Durant 01 - Umweg zur Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ross Thomas
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Adresse.«
    »Wer will sie?«
    »Solly Gesini. Kennst du Solly?«
    Crites nickte. »Ich weiß, wer er ist. Wie, sagst du, heißt der Typ?«
    »McBride«, sagte Salimei, »Eddie McBride.«
    Fünf Bars, zwei Ginger-Ale und drei Biere vom Faß später fand Joey Crites sich am Stadtrand von Pelican Bay wieder. Und weil er von Bars die Nase voll hatte, besann er sich auf eine alte Geschäftsbeziehung. Er beschloß, Brenda Birdsong einen Besuch abzustatten; schließlich war er mal in den alten Tagen in North Hollywood ihr Zuhälter gewesen.
    Die alten Tage lagen für Crites anderthalb Jahre zurück, und Brenda war einer der Gründe für seine Pleite als Zuhälter gewesen. Sie war zwar hübsch, aber sie war träge und hatte ein flottes Mundwerk und wusch sich nicht gern. Schmutzige Knöchel, erinnerte er sich. Brenda lief immer barfuß rum und hatte schmutzige Knöchel, und das stieß die Kunden ab, wenn sie nicht gerade so was wie Freaks waren.
    Crites hatte kein Problem, an dem alten Mann mit dem Pferdeschwanz vorbeizukommen, der den Empfang in den Catalina Towers versah. Wenige Minuten später klopfte er an die Tür von 521, der Wohnung, die gleich gegenüber von 522 lag, wo bis vor kurzem Otherguy Overby gewohnt hatte.
    »Wer ist da?« sagte Brenda durch die Tür.
    »Joey.«
    »Joey wer?«
    »Komm schon, Brenda.«
    Sie öffnete die Tür, und Crites sah mit einem Blick, daß sie sich seit den alten Tagen nicht verändert hatte. Sie trug ein aufgeknöpftes weißes Männerhemd und dazu blaue Nylonhöschen – und das war’s auch schon, bis auf zuviel Mascara um die erfahrenen Augen und eine solide Schmutzkruste um die Knöchel.
    Brenda ließ Crites ein und schloß die Tür. »Gratis läuft bei mir nichts, Joey«, sagte sie.
    »Aaaah, vergiß es, Brenda. Ich bin bloß auf einen Drink und ein paar Lacher vorbeigekommen.«
    »Und worüber lachen wir?«
    »Uns fällt schon was ein. Hier.« Er holte einen halben Liter White Horse Scotch aus der Jackentasche und reichte ihn Brenda. »Mach uns einen Drink.«
    Brenda zuckte mit den Achseln und ging mit der Flasche in die Küche. Kurz darauf kehrte sie mit zwei Gläsern zurück. »Soda ist aus«, sagte sie, »ich mußte Wasser nehmen.«
    Crites nahm sein Glas in Empfang. »Wasser ist okay.« Er nahm einen Schluck von seinem Drink und sah sich um. »Was macht der Strich?«
    »Was macht der Autodiebstahl?«
    Crites zuckte mit den Achseln. »Ich komme zurecht.« Er setzte sich in einen gepolsterten Sessel und bohrte mit dem Finger in das Brandloch auf der linken Armlehne. »Ich habe gerade mit einem Typ in Venice geredet.«
    »Laß das«, sagte Brenda, »du machst das Loch nur größer.«
    Crites hörte auf zu bohren. »Dieser Typ in Venice, mit dem ich geredet habe, überlegt, ob er nicht von seiner Bar aus ein paar Ladys laufen lassen sollte.«
    Brenda schnitt ein Gesicht. »In Venice?«
    »Was hast du gegen Venice?«
    »Fünfzehn-, Sechzehnjährige, die Stoff brauchen, das habe ich gegen Venice. Die verkaufen sich doch für den Preis von einem Joint. Rede da mal von fünfzig Mäusen für einen Kunden, und du hörst das Gelächter noch hinter der Stadtgrenze. Venice ist doch wirklich das Letzte.«
    »Okay, vielleicht hast du recht«, sagte Crites. »Ich denke gerade, vielleicht solltest du nach Hollywood zurückgehen.«
    »Ich komme hier gut über die Runden.«
    »Yeah, sehe ich.« Crites blickte sich im Zimmer um. »Ich habe Stammkundschaft«, sagte Brenda. »Fünf, sechs, manchmal sieben die Woche, das reicht. Die Bullen lassen mich in Ruhe, und ich brauche keinen Zuhälter in Neunhundertdollaranzügen auszuhalten.«
    Crites machte mit seinem Drink eine kleine entschuldigende Geste. »War ja nur so eine Idee. Ich meine, mit Venice. Ich war drüben, und dieser Typ erwähnte es zufällig, und da dachte ich gleich an dich. Er hat aber noch was Interessantes erwähnt.«
    »Was?«
    »Ein Typ wird gesucht.«
    »Jemand, den wir kennen?«
    »Ich jedenfalls nicht. Irgendein Niemand, der Eddie McBride heißt.«
    Brendas Gesicht veränderte sich schlagartig. In ihren gelangweilt erfahrenen Augen blitzte Schläue auf, ein kleines, angespanntes Lächeln breitete sich über ihr Gesicht. »Wer soll er denn sein?« sagte sie.
    »Weiß ich nicht. Irgendwer, nach dem Solly Gesini sucht.«
    »Der Gesini, dem die Muskelfabrik auf dem Lincoln Boulevard gehört?«
    »Du kennst ihn?«
    »Nur von ihm gehört.«
    »Okay. Solly läßt ein bißchen Geld springen, um rauszufinden, wo dieser Eddie McBride

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