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Wut im Quadrat - Mannheim-Krimi

Wut im Quadrat - Mannheim-Krimi

Titel: Wut im Quadrat - Mannheim-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. Braun Telefonbuchverlage GmbH & Co. KG
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»und machen Sie mir bitte eine Kopie.« Sabine nickte, nahm die Berichte und tat, um was Fatih sie gebeten hatte.
    Dann öffnete er den zweiten Umschlag. In ihm erwartete er die Ergebnisse des Abgleichs von Andreas Steiners Daten mit den Überresten, die am Tatort gefunden worden waren. »Irgendwie ist das wie im Fernsehen bei diesen Castingshows«, dachte er, »am Schluss kommt immer ein entscheidender Umschlag mit dem Ergebnis. Nur der Notar fehlt.«
    Fatih wollte sich selbst nicht lange auf die Folter spannen, doch je ungeduldiger er wurde, umso schwerer fiel es ihm, den Umschlag zu öffnen. Er starrte ihn eine ganze Weile an, doch schließlich griff er zu seinem Brieföffner und schlitzte das Kuvert auf. Sorgsam ging er Zeile für Zeile des Berichts durch, dann dauerte ihm auch das zu lange und er blätterte auf die nächste Seite. Schließlich fand er die gesuchte Stelle mit dem Ergebnis und lehnte sich zurück. Er kreuzte die Hände hinter seinem Kopf und pfiff.
    Â»So war das also.«
    Der Gerichtsmediziner griff zum Hörer.

    Â»Ja, Fatih?«, fragte Moritz, während Olivia fuhr.
    Moritz hörte aufmerksam zu, nickte ein paar Mal und schaute immer wieder zu Olivia hinüber. Dann legte er auf.
    Â»Es gibt Neuigkeiten.«
    Â»Welche Neuigkeiten?«, wollte Olivia wissen.
    Â»Wir wissen nun, ob die Leiche identisch mit deinem Toten aus der S-Bahn ist oder nicht.«
    Â»Ja, und?« Olivia ging es nicht schnell genug.
    Â»Wie ja und? War doch alles von vornherein klar, Prinzessin!«
    Â»Sag schon. Raus mit der Sprache!«
    Â»Also, was Fatih genau untersucht hat, ist –«
    Â»Ja oder nein?« Olivia wurde ungeduldig.
    Moritz seufzte. »Also gut. Ja.«
    Â»Ja, er ist es? Oder, ja, er ist es nicht?«
    Moritz schwieg.
    Â»Du Idiot, jetzt sag’ halt!«
    Â»Okay, okay. Ja, Andreas Steiner ist der Tote aus der S-Bahn. Du hattest von Anfang an recht!«
    Â»Yeeeeessssssssssss!«, brüllte Olivia aus sich heraus, ohne den Verkehr aus den Augen zu verlieren.
    Sie fühlte sich unendlich erleichtert. All die Zweifel ihrer Kollegen waren gegenstandslos geworden, und auch die Selbstzweifel, die sie immer mal wieder gequält hatten. Nun hatte sie die Bestätigung, dass sie wirklich einen Mord gesehen hatte, und dank ihrer Aktion am Rangierbahnhof konnte der Fall hoffentlich gelöst werden.
    Was wohl Klose im Moment denkt? Und die beiden Idioten vom Sondereinsatzkommando? Die sollten sich schämen. Fehlalarm! Wenn ich die das nächste Mal sehe!
Olivia strahlte Moritz an.
    Â»Hab’ ich’s doch immer gesagt. Und ihr? Keiner von euch hat mir geglaubt.« Sie triumphierte hinter dem Lenkrad. »Hey! Ich hab immerhin die Ermittlungen in diese Richtung eingeleitet – gegen die Anordnung von Dr. Klose. Im Stich gelassen hab ich dich nicht!«
    Â»Das stimmt!«, lachte Olivia.
    Â»Vielleicht können wir mit dem DNA-Test auch Igor Ravov überführen.«
    Â»Wenn das nun alles feststeht, sollten wir uns vor allem mit der Frage beschäftigen, warum sich Mörder und Opfer mitten in der Nacht in einer S-Bahn treffen«, fasste Olivia die Situation zusammen.
    Moritz nickte.
    Â»Und wir müssen herausfinden, warum es zum Streit kam. Der Mord war nicht geplant, sonst hätte der Täter eine Waffe verwendet und das Opfer nicht mit den Händen erwürgt. Es muss also eine emotional aufgewühlte Auseinandersetzung gegeben haben.«
    Â»In deren Folge der Mörder sein Opfer erwürgt hat.« Moritz kramte sein Handy hervor.
    Â»Ich ruf mal in der Wache an, ob Ravov inzwischen vernehmensfähig ist. Wenn ja, sollten wir erst bei ihm vorbei und –«
    Â»Und danach noch einmal mit Steffi Groß sprechen. Jetzt, wo der Tatort bekannt ist«, vervollständigte Olivia Moritz’ Gedanken.

    Igor Ravov sah stark ramponiert aus. Seine beiden Augen waren blau unterlaufen und geschwollen. Gleiches galt für seine Nase. Zwei Sanitäter und ein Notarzt hatten ihn, gleich nachdem er sein Bewusstsein wieder erlangt hatte, noch in seiner Wohnung versorgt. Danach hatten sie ihn ins Polizeipräsidium gebracht, wo er einige Fragen beantworten sollte. Nun saß er in einem Besprechungszimmer und wartete auf die Beamten. Als die Tür aufflog, erkannte er sofort die beiden Kommissare, die ihn im Büro aufgesucht hatten.
    Â»Sie schon wieder!«, fluchte er.
    Â»Wir schon wieder«,

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