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Wyler, Leana

Wyler, Leana

Titel: Wyler, Leana Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: letzte Tür links (German Edition) Nottingham Castle
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ihren Armen und war sich so absolut und unumstößlich sicher gewesen, dass hinter der Maske des harten Sheriffs eine warme Seele verborgen war. Hatte ihm abgekauft, dass er Zuneigung für sie aufbrachte. So sicher war sie sich gewesen, dass dies die Wahrheit war und er ihr nichts vorspielte.
    Doch nun das!
    „Ich hasse dich, Eadric”, spie sie ihm entgegen, denn genau das fühlte sie in diesem Augenblick. Maßlose Enttäuschung und blanken Zorn auf ihn, der sie belogen und betrogen hatte. Vielleicht nicht nur, was die Begnadigung von Robin anbelangte, sondern auch bei allem anderen. Sicher waren auch seine Gefühle für sie nur vorgeschoben gewesen, damit sie ihm im Bett zu Diensten war. Nur das hatte er von ihr gewollt, ausschließlich ihren Körper, sonst nichts. Diese Erkenntnis brannte wie Feuer in ihrem Brustkorb.
    „Hasse dich, hasse dich, hasse dich!”, bekräftigte sie und konnte die Tränen nur mühsam zurückhalten.
    Er sprang aus dem Bett, nackt, packte sie grob an den Handgelenken und sah sie mit stechendem Blick an, aus dem jedes Fünkchen Gefühl gewichen war.
    „Wie kannst du es wagen, so mit mir zu reden!” Seine mächtige Stimme donnerte durch den Raum.
    „Ich rede mit dir, wie ich will. Du hast nicht die geringste Ehre im Leib, Eadric”, fauchte sie.
    Er umklammerte ihre Hände so fest, dass sein eiserner Griff sie jäh aufstöhnen ließ. Dann kam er mit seinem Gesicht gefährlich nah an sie heran. „Was erlaubst du dir, Weib!”, zischte er. „Niemand spricht so mit mir!”
    Weil er sich immer noch für etwas Besonderes hielt, dieser Bastard! Diese Bestie, die mit einem Menschen nichts gemein hatte. Ausgenutzt hatte er sie! Zu seiner Hure gemacht und ihr Zuneigung vorgegaukelt, damit sie ihm zu Willen war und seine Lust befriedigte. Aber jedes einzelne Wort aus seinem Mund war gelogen, das sah sie nun ganz klar, da brauchte sie nur aus dem Fenster zu schauen, wo der Beweis in diesem Moment aus starken Holzbalken aufgebaut wurde.
    Sie wollte ihn leiden sehen, wollte auch ihn verletzten, am besten tödlich verwunden. Ihm auf irgendeine Weise wehtun, damit er wenigstens ansatzweise spürte, was er ihr angetan hatte. Ihr Blut hatte sich in glühendes Erz verwandelt, das heiß durch ihren Körper jagte, ihr Kopf dröhnte, alles in ihr schrie nach Rache.
    „Eins sollst du noch wissen”, begann sie, „nämlich, dass alles, was ich gesagt und getan habe, ein Teil unserer Vereinbarung war. Nichts davon war echt. Auch heute Nacht nicht, ich habe dir nur gesagt, was du hören wolltest, damit dieser Pakt endlich erfüllt ist. Sonst war da nichts, überhaupt nichts.”
    Er erstarrte. Wortlos. Die Augen geweitet.
    Seine Hände ließen sie so plötzlich los, dass sie zurücktaumelte und fast das Gleichgewicht verloren hätte.
    Jede Farbe wich aus seinem Gesicht, was sie mit Genugtuung zur Kenntnis nahm. Sollte er leiden! Genau wie sie.
    Susannah bemerkte kaum, dass Tränen über ihre Wangen liefen. Aus Wut, Schmerz, Enttäuschung, sie konnte es nicht einordnen. Ihr ganzer Körper zitterte, ihr Hals war zugeschnürt. Plötzlich wollte sie nur noch weg. Seinem Blick entfliehen, diesen verfluchten grünen Augen, die sie immer noch anstarrten. Der Glanz in ihnen war versiegt, genau wie seine Worte. Genau wie der Zauber seiner Berührungen, wie all das Gefühl, das sie ihm entgegengebracht hatte, wie das Vertrauen in sein gutes Herz. Ihr eigenes war zum Eisklotz gefroren, hart und kalt.
    Sie wandte sich mit unsicheren Beinen um, wankte aus seinem Schlafgemach und am großen Tisch vorbei, legte die Hand auf den Türgriff. Da hörte sie seine Stimme hinter ihr, schneidend wie der Januarwind.
    „Ich habe zwar keine Ahnung, wovon du sprichst, aber ich verstehe, dass du mich angelogen hast. Ebenso wie meine Mutter es zu tun pflegte. Ich denke, ihr beide werdet euch prächtig verstehen.”
    Sie fuhr herum, sah ihn mitten im Raum stehen, drohend, mit wildem Blick. Ihr Herzschlag setzte aus.
    „Wache!”, rief er laut, „nehmt dieses Weib und werft es in den Kerker. In die Zelle von Lady Nottingham.”
    Dann drehte er sich um und ging zurück in sein Schlafgemach, ohne sie noch einmal anzusehen.

    Susannah rang nach Luft. Den Kerker?
    Das Blut rauschte in ihren Ohren und ihre Beine gaben nach. Doch bevor sie endgültig den Halt verlor, packten sie vier derbe Arme und schleppten sie nach draußen in den Gang.
    „So Liebchen”, raunte ihr einer der Soldaten ins Ohr, „hat es sich ausgespielt für dich? War

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