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Wyoming 2 - Wildes Herz

Titel: Wyoming 2 - Wildes Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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dessen spürte sie seine Hand in ihrem Haar, die ihren Kopf zurückbog, damit er sie küssen konnte. Sie wunderte sich gar nicht erst darüber, daß dieser Kuß in seiner Eindringlichkeit fast verzweifelt wirkte, denn es hätte sein können, daß das noch mehr von ihr als von ihm ausging. Ihre gemeinsame Zeit ging zu Ende, und beide wußten es.
Kapitel43
    Vor den Fenstern des privaten Waggons herrschte ein leichtes Schneetreiben, als der Zug in den Bahnhof von Cheyenne einlief. Da sie fast ein Jahr in den warmen Mittelmeerländern verbracht hatte, ehe sie nach Amerika gereist war, hatte Jocelyn schon lange keinen Schnee mehr gesehen.
    »Ist das Klima hier zu rauh für Pferde, was meinst du? « fragte sie, als sie den Vorhang wieder fallenließ. Colt zuckte die Achseln. »Seit Hunderten von Jahren leben hier schon Wildpferde, Herzogin. Glaubst du, die Leute kämen ohne ihre Pferde aus? «
    Sie lächelte verlegen. Sie hatte Vanessa gegenüber gesagt, sie hätte vor, ihre Pferdezucht hier zu begründen, doch das war ein impulsiver Entschluß gewesen, der von dem Mann beeinflußt war, der sich gerade ganz selbstverständlich fertigmachte, um auszusteigen - und sie zu verlassen. Wenn es für sie keine anderen Gründe gab, in dieser Gegend zu leben, eigneten sich vielleicht andere Landesteile besser für die Aufzucht ihrer Vollblüter.
    »Aber würdest du hier Pferde züchten? « fragte sie ihn.
    »Genau das habe ich vor, und zwar mit dem kleinen Fohlen, das du mir schuldig bist. Falls du dir Sorgen machst, ob es hier überlebt, dann ist das überflüssig. Die kleine Stute wird sich hier wohlfühlen. Im Grunde genommen ist das Wetter ideal für Tiere. Die Sommer sind nicht allzu heiß, die Winter nicht übermäßig kalt. «
    »Ich habe mir wegen meines eigenen Gestüts Sorgen gemacht. Oder habe ich dir noch nicht erzählt, daß ich mit dem Gedanken spiele, hierzubleiben? «
    »Warum um alles in der Welt? «
    Sie wandte sich von seinem Gesicht ab, auf dem sich Grauen breitmachte, und ihre Kehle schnürte sich zu. Es tat weh, es tat wirklich weh, und sie wollte ihm schon sagen, er brauche sich keine Sorgen zu machen, denn falls sie sich entscheiden sollte, die Pferdezucht auf dem Territorium Wyoming zu betreiben, würde sie schon dafür sorgen, möglichst weit von ihm weg zu sein.
    Aber er stellte sich hinter sie, legte ihr die Hände auf die Schultern und sagte: »Vergiß, was ich gesagt habe. Was du jetzt tust, ist deine Sache, denn meine Aufgabe ist hiermit erledigt. «
    Aber wie zum Teufel sollte er damit fertig werden, täglich wieder zu wissen, daß sie in seiner Nähe war, fragte sich Colt. Er hatte geglaubt, sie würde hier tun, was sie vorhatte, denn irgendwelche Gründe mußten sie ja hierher geführt haben, und dann würde sie in den nächsten Zug steigen und wieder in den Osten reisen. Dann hätte er sie vergessen können. Aber wenn sie nicht von hier fortginge...
    Sie schüttelte seine Hände ab, doch er bemerkte ihre Steifheit schon, ehe sie sagte: »Ich weiß selbst nicht, warum ich immer wieder vergesse, wie eilig du es hast, unsere Verbindung zu beenden. Wenn du mich in einem Hotel absetzt, kannst du auf der Stelle verschwinden. Ich lasse dir dein Honorar auf die Ranch deiner Schwester bringen, sobald es eintrifft. «
    »Nein, das wirst du nicht tun. «
    »Doch, ich... «
    »Nein... ganz bestimmt nicht, Herzogin. «
    Jocelyn preßte die Lippen zusammen. So hatte er sich ihr gegenüber schon einmal verhalten, doch damals hatte sie »anderes gewollt, als mit ihm zu reden. Jetzt ließ sie sich diesem unversöhnlichen Gesichtsausdruck nicht mehr so sehr einschüchtern. Sie ließ außerdem zu, daß ihre Wut über ihre verletzten Gefühle siegte. Er wollte also nicht mehr warten? Er wollte jede Verbindung mit ihr augenblicklich abbrechen? Nach der Woche, die sie gerade miteinander verbracht hatten, hatte sie geglaubt, ihn etwas besser zu verstehen. Sie hatte sogar schon die leise Hoffnung gehegt...
    »Falls du befürchtest, ich würde das Geld persönlich überbringen, kannst du beruhigt sein, das versichere ich dir. Du brauchst mich nicht wiederzusehen. Aber so viel Geld trage ich natürlich nicht in meinem Handgepäck mit mir herum. Wenn du nicht abwarten kannst, bis meine Wagen eintreffen, kann ich vermutlich meiner Bank telegrafieren, der, die von hier aus am günstigsten liegt, und das Geld überweisen lassen - was ist denn jetzt schon wieder los? « fragte sie, als er beharrlich den Kopf schüttelte.
    »Wenn

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