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Wyoming 2 - Wildes Herz

Titel: Wyoming 2 - Wildes Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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du versuchen solltest, mir dieses Geld zu bezahlen, werde ich es verbrennen. Ich wollte das verdammte Geld nie haben, und das weißt du genau. Du wirst mir lediglich dieses Fohlen zukommen lassen, wenn die kleine Stute von ihrer Mutter getrennt werden kann, und dann sind wir quitt. « »Damit du völlig umsonst einen Job erledigt hast, der dir verhaßt war? Laß mich dir wenigstens den üblichen Satz... « »Nein. «
    Sie sah ihn finster an. »Du bist wild entschlossen, mir Schuldgefühle einzuflößen, weil ich dich ausgenutzt habe, stimmt's? Aber da muß ich dich enttäuschen. Wenn ich irgend etwas empfinde, dann ganz bestimmt kein Schuldbewußtsein. «
    Mit diesen Worten schnappte sie ihre Tasche und stolzierte hinaus. Colt biß wutschnaubend die Zähne zusammen. Wenn seine Satteltaschen nicht noch im Schlafabteil gelegen hätten, wäre er hinter ihr hergestürzt. Diese verfluchte Frau.
    Versuchte sie etwa, ihm Schuldgefühle einzuflößen, weil er ihr Geld nicht nehmen wollte? Er wollte doch nur verschwinden und sie nicht Wiedersehen, ehe er eine Dummheit beging wie zum Beispiel, ihr zu sagen, was er für sie empfand. Ihr! Reaktion darauf konnte er sich nur zu gut vorstellen. Sie würde davonlaufen, so schnell sie konnte - wenn sie ihn nicht vorher sogar noch auslachte.
    Er dachte wieder daran, was sie gesagt hatte, als sie den Saloon aufsuchen wollte: Eine solche Gelegenheit bekäme sie nie wieder, weil sie nicht so dreist sein könne, wenn ihre Leute sich ihr erst wieder angeschlossen hätten. Dasselbe traf auch auf ihn zu, und das wußte er selbst. Sie mochte zwar bereit sein, das Bett mit ihm zu teilen, solange sie miteinander allein waren und niemand sonst etwas davon erfuhr, aber ein paar von ihren Leuten mußten bereits hier sein und sie längst erwarten. Ihr mußte bei der Vorstellung grausen, sie könnten dahinterkommen, daß sie sich ihr Halbblut zum Liebhaber genommen hatte. Wenn sie jetzt verärgert war, dann lag das wahrscheinlich daran, daß er deutlich ausgedrückt hatte, das sei es jetzt gewesen, ehe sie ihn fortschicken konnte. Das war der Punkt, an dem sie steif und mürrisch geworden war. Als er aus dem privaten Eisenbahnwaggon sprang, mußte Colt laufen, um die Herzogin noch einzuholen. Sie hätte direkt zum Güterwagen gehen sollen, damit sie als erstes die Pferde holen konnten, aber statt dessen machte sie sich mit forschen Schritten auf den Weg in die Stadt. Er war schon versucht, sie einfach gehen zu lassen. Jetzt war sie einigermaßen sicher. Aber es war ihm zur Gewohnheit geworden, sich Sorgen um sie zu machen. Solange er nicht sicher sein konnte, daß ihre Leute vor ihr eingetroffen waren und er sie ihnen übergeben konnte, war einfach nichts zu machen. Jocelyn war so wütend, daß sie nicht wahrnahm, wohin sie lief, an wem sie vorbeikam oder wie dieses Cheyenne nun eigentlich aussah. Sie kam sich... benutzt vor. Herr im Himmel, hatte er sich in dieser letzten Woche denn nur auf seine Art an ihr gerächt, ihr alles heimgezahlt? War das alles? Er hatte sich von ihr benutzt gefühlt, und er hatte dafür gesorgt daß es ihr jetzt so ging. Was für ein gemeines, verabscheuungswürdiges Handeln. Aber was hätte sie sich sonst für einen Reim darauf machen können? Heute morgen noch hatte wild und leidenschaftlich geliebt und sie hinterher zärtlich seinen Armen gehalten. Und jetzt konnte er es nicht sich von ihr zu trennen, um sie nie wiederzusehen? Nie? O Gott, sie würde ihn nie Wiedersehen, nie mehr seine Hände auf sich spüren. Wie sollte sie damit fertig werden?
    Ihre Schritte verlangsamten sich, und ihre Brust schnürte sich vor Schmerz zusammen. Sie bemühte sich, daran zu denken, wo sie war, und sich zu sagen, daß sie nicht mitten auf der Straße weinen konnte, aber die Tränen traten ihr trotzdem in die Augen. Und dann wurde ihr Handgelenk gepackt, und sie wurde herumgerissen, und ihr erster Gedanke war: Noch nicht, noch hat er mich nicht verlassen. Doch als sich eine Hand über ihren Mund schloß und sie etwas Spitzes in ihrem Nacken spürte, rückte sie schnell von dieser Vorstellung ab.
    »Du hast Glück, daß der Boß dich erst sehen will, Mädel, denn sonst würde ich dir auf der Stelle die Kehle durchschneiden. Wenn du eine falsche Bewegung machst, muß ich den Boß enttäuschen. «
    Sie verstand die Warnung. Sie war nur nicht sicher, ob sie sie beachten sollte. Wozu noch warten? Wozu noch die Mißhandlungen des Engländers über sich ergehen lassen, wenn sie dafür sorgen

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