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Xperten 1.2 - Der Mindcaller

Xperten 1.2 - Der Mindcaller

Titel: Xperten 1.2 - Der Mindcaller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hermann Maurer
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für vier Wochen in ein Trainingslager in den Tongariro 24 Nationalpark.«
    »Das heißt wohl, dass ich dich einige Zeit nicht sehen werde?«, sagt Aroha ruhig und versucht ihre Enttäuschung zu verbergen.
    »Warum besuchst du mich nicht an einem Wochenende?«
    »Das würde ich gerne tun. Ich kennen diesen Nationalpark noch nicht und wollte ihn schon immer gerne einmal sehen.«
    »Es wäre wirklich schön, wenn du kommst. Freilich, ich kann dir keine erstklassige Unterkunft anbieten. Unsere Hütten sind einfach: Park-Ranger sollen ja ‚harte Männer‘ werden. Aber die Hütte, die ich haben werde, hat genug Platz und zwei Stockbetten.«

    Zwei Wochen später fährt Aroha mit dem Nachtzug zum Tongariro Park. Kevin holt sie ab.
    Am nächsten Morgen weckt sie helles Sonnenlicht. Aroha reißt die Tür auf und atmet tief ein: »Es ist einfach herrlich! Komm! Sei nicht faul! Du musst mir erklären, was ich hier alles sehe.« Plötzlich zittert sie: »Was ist das für ein wilder feuerspeiender Berg? Aber es ist ja sehr kalt hier!«
    »Kalt? An einem so schönen Tag?«, wundert sich Kevin.
    [25] Mount Taranaki, auf English Mt. Egmont, ist der optisch am meisten beeindruckende Vulkanberg auf der Nordinsel. Ein perfekter Kegel, unten bewaldet, dann Felsen bzw. Asche und meist mit einer Haube aus Schnee.
    »Ja, es ist wirklich kalt!«
    Kevin kommt nun auch zur Tür. Und nun ist er an der Reihe, verblüfft hinaus zu sehen: »Was ist denn da geschehen? Das schaut ganz anders aus als es ausschauen sollte und als es gestern noch ausgesehen hat! Der Vulkan ist viel aktiver und es liegt sehr viel mehr Schnee. Aroha, dein Kapakapa scheint wieder in vollem Schwung zu sein«. Er sagt es leichthin, aber er kann die Veränderungen nicht verstehen.
    Sie frühstücken rasch. »Was meinst du, Aroha«, fragt schließlich Kevin, »willst du noch immer eine Wanderung machen?«
    »Ja, natürlich. Und brechen wir gleich auf, bevor es zu kalt wird und wir es uns anders überlegen.«
    Sie sind noch keine paar Schritte gegangen, als sie beide wie angenagelt stehen bleiben: »Schau wie steil die Berge sind!«, ruft Aroha beeindruckt.
    »Aber das ist unmöglich. Die Berge sind hier weder so steil noch so hoch, wie sie jetzt aussehen«, murmelt Kevin.
    »Da! Schau!«, ruft Aroha. »Aus den zwei Vulkanen auf der linken Seite kommen große Rauchfahnen heraus«.
    »Und sie sind ganz mit Schnee bedeckt. Ja, sie schauen fast wie richtige Gletscher aus«, wundert sich Kevin.
    »Ich glaube, mich erinnert was ich sehe an Bilder, die ich von Mount Taranaki 25 gesehen habe«, meint Aroha, »obwohl, die Form stimmt nicht ganz. Übrigens, was ist das für ein großer Fluss im Vordergrund?«
    »Ich habe ihn noch nie gesehen«, sagt Kevin verständnislos. Er reibt sich mehrmals die Augen, um sicher zu gehen, dass er nicht träumt. Aber die Landschaft ändert sich nicht.

    Die beiden setzen sich verblüfft nieder, während sie die Landschaft studieren und besprechen und ergänzen ihr Frühstück mit ein bisschen Studentenfutter.
    Mit einem tiefen Seufzer steht schließlich Kevin auf: »Also, gehen wir weiter.« Er nimmt Arohas Hand, zieht sie hoch, und lässt die Hand nicht mehr los. So gehen sie langsam hinunter zum Bett des großen Flusses.
    »Willst du links oder rechts gehen?«, fragt Kevin.
    »Links. Irgendwas ‚ruft‘ mich in diese Richtung.«
    Kevin akzeptiert Arohas Entscheidung sofort. Sie gehen über eine Stunde, bis zu der Stelle, wo sich der Fluss näher an das Plateau am Fuß der Berge heran windet.
    »Schau«, sagt Kevin und zeigt auf die andere Seite, »dort bei den Bäumen. Da ist etwas, das wie eine einfache, strohgedeckte Hütte aussieht!«
    »Immerhin beweist das, dass Menschen schon hier gewesen sind«, kommentiert Aroha, »wo immer auch das ‚hier‘ sein mag.«
    Sie schauen sich genau um, sehen aber außer Scharen von Vögeln kein Lebewesen. Sie erforschen die Gegend weiter. Als sie zu ihrer Verblüffung an einer Stelle Fußspuren entdecken, haben sie kurz die Hoffnung, auf andere Menschen zu stoßen. Aber bei genauer Untersuchung sind die Spuren alt, vielleicht sogar versteinert? Kein Mensch ist weit und breit zu sehen und nichts rührt sich, als sie laut in alle Richtungen rufen.
    Allmählich meldet sich bei beiden der Hunger. Sie gehen noch einmal zum Fluss und lassen sich von der Wassertemperatur nicht abhalten, sich kurz abzuduschen. Dann setzen sie sich auf einen runden Stein, packen etwas zu essen aus und besprechen die

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