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Xperten 1.2 - Der Mindcaller

Xperten 1.2 - Der Mindcaller

Titel: Xperten 1.2 - Der Mindcaller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hermann Maurer
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ersten Maoris nach Neuseeland brachte 32 .
    Kevin legt einen Arm um Aroha. »Ich glaube, wir alle verstehen erst jetzt, was du uns mehrmals versucht hast zu erklären. Jetzt, nachdem wir alle ein ‚vages Aufblitzen‘ von ‚nicht normalen‘ Dingen erlebt haben, verstehen wir was du mit den Nachrichten des Kapakapa gemeint hast. Erst jetzt wird mir die unglaubliche Macht das Kapakapa so richtig bewusst.«
    »Danke, Kevin, ich wünschte mir nur, dass wir mehr begreifen, was das alles bedeutet.«
    »Ich denke, wir sind ein Stück weiter. In der Begeisterung unserer Wanderungen und Touren haben wir manchmal vielleicht die richtige Perspektive verloren und oft nicht genügend auf die ‚Rufe‘ und ‚Nachrichten‘ gehört, die das Kapakapa dir brachte, und warum es das tat.«
    »Ja, das würde ich auch gerne wissen. Warum wurde ich in das verlorene Tal gerufen, in die Höhle, in den Tongariro Nationalpark oder nun hier her?«
    Kevin blickt Aroha liebevoll an. »Entschuldige, wenn ich mir eine wilde Theorie zusammengereimt habe, aber ich möchte sie euch erzählen. Wir nennen die schöne Schnitzerei aus Obsidian inzwischen alle Kapakapa, also Halsschmuck. Und doch ist es viel mehr. Es ist uns aufgefallen, dass es schwerer ist als gleichgroßer Obsidian, dass man es nicht ritzen kann, darum ist es noch immer so elegant glatt, dass es auch an den dünnsten Stellen kein Licht durchlässt. In Wirklichkeit ist das Kapakapa viel mehr als nur ein Amulett, eine Schnitzerei aus Obsidian. Es ist ein Artefakt, das möglicherweise über noch weitere ungeahnte Fähigkeiten verfügt. Es verdient wohl einen anderen Namen, ich habe das schon einmal anklingen lassen, nämlich ‚Mindcaller‘. Es verbindet dich, Aroha, in noch nicht enträtselter Weise mit anderen Menschen, anderen Zeiten, Mythen und der Natur. Und es scheint in beide Richtungen zu gehen. Du warst im Begriff, dich auf deine Maori-Kultur zu besinnen, und hast über das Kapakapa, ohne es bewusst zu tun, Rufe ausgesandt. Die wurden beantwortet, durch das Lächeln deiner Großmutter, indem dir viel über Mythen, Gestalten und Geschichte der Maoris in den verschiedensten Zusammenhängen mitgeteilt wurde. Aber die Rufe waren auch in die andere Richtung gegangen. Von deinem Maori Erbe zu dir, ja überraschend auch von viel älteren Zeiten zu dir. Und wenn du den Ruf gespürt hast, zu bestimmten Orten zu gehen, wie in die Höhle oder in den Tongariro Park, dann bin ich heute sicher, dass dahinter ein Zweck verborgen war, den ich freilich selbst nicht verstehe, aber der irgendwann in der Zukunft schon einmal klar werden wird.«
    So lange hat Kevin noch nie geredet. Alle haben mit Erstaunen zugehört und sehen Aroha erwartungsvoll an.
    [32] So weit man es geschichtlich belegen kann, wurde Neuseeland von den polynesischen Inseln aus in zwei Wellen, die erste gegen 800 n.Ch., die zweite mit den heutigen Maoris, 600 Jahre später, besiedelt.
    »Ich glaube, Kevin, du bist der Wahrheit so nahe gekommen wie wir es nie zuvor waren. Ich habe euch nie erzählt, weil damals das Misstrauen dem Kapakapa gegenüber noch zu groß war, dass Mutter Erde mir in der Höhle mitgeteilt hat, dass ich mir diesen Ort gut merken soll, weil ich ihn in fernerer Zukunft vielleicht noch einmal dringend benötigen werde. Ich habe das damals nicht verstanden, aber wie Kevin es erklärt, könnte das der wahre Grund sein, warum ich den Ruf ins verlorene Tal und die Höhle gespürt habe. Nur sollte es dann auch für den Ruf nach hier und zum Tongariro Park eine ‚Erklärung‘ geben, oder?«
    »Ich denke, eine mögliche Erklärung für den Tongariro Park kennen wir«, sagt Mike, »erst dort wurde uns durch die anderen Obsidianbruchstücke klar, dass das Kapakapa mehr als nur eine Obsidianschnitzerei ist. Und dann vergiss nicht, wir haben dort einen Splitter gefunden, der wie ein Teil eines sehr komplexen Artefaktes ausgesehen hat, den ich dann leider, wie ihr wisst, durch den Unfall mit dem Rucksack verloren habe. Aber auch dort wollte anscheinend ‚jemand‘ oder ‚etwas‘ Aroha auf eine bestimmte Spur lenken.«
    Jeannie setzt mit ihren Beobachtungen fort: »Ich denke, dass das Kapakapa ein sehr mächtiges Gerät ist und du, Aroha, auch noch lernen musst, es ganz zu verstehen. Ich glaube auch, wie schon gesagt wurde, dass es aus einer Zeit lange vor den Maoris stammt, aber dass vielleicht Maoris solche Schnitzereien auch schon gekannt haben, ja ihr Kunststil sogar dadurch beeinflusst wurde. Für die

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