Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Yelena und der Mörder von Sitia - Snyder, M: Yelena und der Mörder von Sitia

Yelena und der Mörder von Sitia - Snyder, M: Yelena und der Mörder von Sitia

Titel: Yelena und der Mörder von Sitia - Snyder, M: Yelena und der Mörder von Sitia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maria V. Snyder
Vom Netzwerk:
ehe sie zur Feier gekommen war.
    „Ist alles in Ordnung? Hast du Tulas Schwester gefunden?“, erkundigte ich mich.
    Irys nickte. „Opal ist jetzt bei ihr.“ Sie warf mir einen merkwürdigen Blick zu.
    „Sollen wir versuchen, Tula noch heute Nacht zu helfen?“
    Irys schüttelte den Kopf. „Opal soll erst ein wenig Zeit mit ihrer Schwester verbringen. Sie sieht sie zum ersten Mal seit ihrer Entführung.“ Wieder schaute sie mich auf diese seltsame Weise an.
    „Was ist denn los? Du verschweigst mir doch etwas?“
    „Ich habe Opal auf Tulas Zustand vorbereitet – sowohl seelisch wie körperlich.“ Irys fuhr sich mit der Hand über die Wange. „Aber als wir zurückkamen, sah es ganz so aus, als sei ein Wunder geschehen.“ Irys’ Blick ging tief bis in mein Innerstes.
    „Ist Tula aufgewacht?“, fragte ich verwirrt. Irys’ Bemerkung stand in sonderbarem Kontrast zu ihrer Miene und ihrer Körperhaltung.
    „Nein, ihre Seele hält sich immer noch versteckt. Aber ansonsten ist sie vollkommen geheilt.“

16. KAPITEL
    W ie das?“, fragte ich Irys. Hatte Hayes nicht gesagt, er könne jeweils nur ein paar Knochen heilen? Vielleicht hatte ihn ein anderer Mediziner dabei unterstützt, Tula gesund zu machen.
    „Erzähl du es mir“, verlangte Irys. „Was hast du neulich gemacht? Hayes ist seitdem vollkommen durcheinander. Er hat regelrecht Angst vor dir.“
    „Vor mir?“
    Bain kam mir zu Hilfe und verschaffte mir ein wenig Zeit. „Möchten die Damen ihre Unterhaltung nicht lieber draußen fortsetzen?“
    Ich sah mich um. Einige Besucher hatten ihre Gespräche unterbrochen und schauten uns neugierig an.
    Sofort entschuldigte Irys sich bei Bain. „Ich habe vollkommen vergessen, wo wir sind. Jetzt ist wirklich nicht der rechte Zeitpunkt, um darüber zu reden.“
    Sie begab sich zum Büfett, und die anderen setzten ihre Unterhaltungen fort. Aber sie war noch nicht fertig mit mir.
    Yelena , meldete sie sich in meinen Gedanken, bitte sag mir, was mit Tula geschehen ist.
    Auf einmal bekam ich es mit der Angst zu tun. Sie lag mir wie ein Eisklumpen im Magen. War Irys verärgert, weil ich die Kontrolle über meine Zauberkraft verloren und dabei zufällig Tula geheilt hatte, oder weil ich Tulas Leben in Gefahr hätte bringen können? Zögernd erzählte ich ihr alles, was an jenem Tag in Tulas Zimmer geschehen war.
    Du hattest Schmerzen, und du hast diese Schmerzen tatsächlich aus deinem Körper vertrieben? , fragte Irys mich.
    Ja. Habe ich etwas Falsches getan?
    Nein. Du hast etwas Unmögliches getan. Ich hatte geglaubt, du würdest versuchen, sie zu heilen, was für sich genommen schon gefährlich wäre, aber das klingt ja so, als hättest du ihre Verletzungen auf dich übertragen und dich dann selbst geheilt.
    Verblüfft starrte ich Irys an. Sie saß am anderen Ende des Saales und war mit ihrem Abendessen beschäftigt.
    Könntest du es noch mal tun? , wollte sie wissen.
    Ich weiß nicht. Es muss eine instinktive Reaktion gewesen sein.
    Es gibt nur einen Weg, es herauszufinden. Ich spürte Irys’ müden Seufzer. Aber jetzt sollst du dich erst einmal ausruhen. Wir treffen uns morgen Nachmittag in Tulas Zimmer. Damit brach Irys den magischen Kontakt zu mir ab.
    Cahil starrte mich verwirrt an. Offenbar hatte er mich die ganze Zeit nicht aus den Augen gelassen. „Was ist los?“, wollte er wissen. „Sollte die Vierte Magierin dir nicht dankbar sein, dass du das Mädchen geheilt hast? Das würde ja bedeuten … Oh, bei meinem Schwert!“ Mit offenem Mund starrte er mich an.
    Ehe ich weitere Einzelheiten von ihm erfahren konnte, brach die Musik ab.
    „Mitternacht“, verkündete Bain. „Zeit zu gehen. Auf die Schüler wartet morgen ein anstrengender Tag.“ Seine geradezu kindliche Vorfreude auf ein ganztägiges Unterrichtsprogramm amüsierte die Umstehenden.
    Gehorsam strömten die Besucher hinaus in die Dunkelheit und machten sich auf den Weg zu den Schlafsälen und ihren Wohnungen. Im Hinausgehen warf Dax mir einen Blick zu. Grinsend hielt er sieben Finger in die Luft. Ich war gespannt, was es mit den zwei zusätzlichen Minuspunkten auf sich hatte, die den Tratsch über mich weiter beflügeln würden.
    Cahil begleitete mich zu meiner Wohnung. Er war ungewöhnlich schweigsam.
    Schließlich konnte ich die Stille nicht mehr ertragen. „Bei meinem Schwert … was wolltest du damit sagen?“, fragte ich ihn.
    „Ach, mir ist nur etwas klar geworden“, erwiderte er ausweichend.
    Mit dieser vagen Antwort wollte ich

Weitere Kostenlose Bücher