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Yelena und die Magierin des Südens - Snyder, M: Yelena und die Magierin des Südens

Yelena und die Magierin des Südens - Snyder, M: Yelena und die Magierin des Südens

Titel: Yelena und die Magierin des Südens - Snyder, M: Yelena und die Magierin des Südens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maria V. Snyder
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sich lange genug darüber geärgert, dass Beförderungen nur aufgrund von Bestechungen und verwandtschaftlichen Beziehungen vonstatten gingen und nicht das Ergebnis von Kompetenz und harter Arbeit waren. Darüber hinaus verbitterte es sie, dass Menschen wegen geringfügiger Vergehen – zum Beispiel, weil sie ein Mitglied der Oberschicht gegen sich aufgebracht hatten – getötet wurden.
    Der Commander hatte auch Frauen in seine Dienste genommen, und sie gaben ausgezeichnete Spione ab. Valek hatte die wichtigsten Verbündeten des Königs getötet. Als dieser versuchte, ein Heer zu rekrutieren, um gegen die Soldaten des Commanders zu kämpfen, fand er keine Unterstützer mehr. Kampflos eroberte der Commander die Burg, wobei kaum Blut vergossen wurde. Die meisten Adligen waren bereits zuvor umgekommen, und einigen wenigen war die Flucht nach Sitia gelungen.
    Valek und ich näherten uns einer massiven Holztür, die von zwei Wächtern flankiert wurde. Er sagte den beiden Männern, dass ich jederzeit Zugang zu seinen Räumen hätte. Wir betraten einen kurzen Korridor mit zwei gegenüberliegenden Türen. Valek schloss die Tür auf der rechten Seite auf und erklärte mir, dass die andere zu den Privaträumen des Commanders führte.
    Valeks Wohnung bestand aus mehreren großzügigen Zimmern. Nach dem düsteren Korridor war ich wie geblendet von der Helligkeit des Lförmigen Wohnbereichs. Fensterscheiben, so dünn wie die Streifen eines Tigers, ließen das Sonnenlicht herein.
    Überall auf dem Boden und den Tischen türmten sich Bücher. Handtellergroße Steine, durchzogen von weißen Adern, und vielfarbige Kristalle waren im ganzen Raum verteilt.
    Zahlreiche schwarzglänzende Statuen, die Tiere und Blumen darstellten, schmückten das Zimmer. Kunst voll und sorgfältig gefertigt, ähnelten sie den Panthern auf dem Schreibtisch in Valeks Arbeitszimmer.
    An den Wänden hing eine beeindruckende Waffensammlung. Einige der Waffen waren ziemlich alt – Staub bedeckte Altertümer, die seit Jahren nicht mehr benutzt worden waren– wohingegen andere Spuren häufigen Gebrauchs aufwiesen. An einem langen, schmalen Messer klebte frisches Blut. Die rote Flüssigkeit glänzte im Sonnenlicht. Der Anblick verursachte mir eine Gänsehaut. Ich fragte mich, wer wohl am falschen Ende des Messers gestanden haben mochte.
    Links vom Eingang führte eine Treppe nach oben, und in die rechte Wand des Wohnraums waren insgesamt drei Türen eingelassen.
    Valek zeigte auf die erste Tür. „Das ist dein Zimmer, bis Brazell die Burg verlässt. Ich schlage vor, du ruhst dich ein wenig aus.“ Er nahm drei Bücher von einem kleinen Tisch. „Ich komme bald zurück. Verlass die Räume nicht. Ich bringe dir dein Abendessen.“ Er machte Anstalten zu gehen. An der Tür drehte er sich noch einmal um. „Schließ hinter mir ab. Hier solltest du sicher sein.“ Damit verschwand er.
    Sicher, dachte ich beim Verriegeln der Tür, werde ich mich hier bestimmt nie fühlen. Jeder, der ein Schloss zu knacken wusste, konnte sich hereinstehlen, eine Waffe in die Hand nehmen und mir zu Leibe rücken. Ich untersuchte die Schwerter an der Wand und seufzte erleichtert auf. Die Waffen waren fest verankert. Um mich zu vergewissern, rüttelte ich heftig an einer Keule.
    Vor meiner Tür war das Durcheinander größer als vor den anderen beiden. Den Grund dafür entdeckte ich, als ich das Zimmer betrat. Im dick mit Staub bedeckten Boden waren vollkommen saubere, kastenförmige Flächen ausgespart. Staubflocken lagen auch auf dem Bett, der Kommode und dem Schreibpult. Das Zimmer diente als Abstellkammer. Anstatt es zu putzen, hatte Margg lediglich die Kisten herausgeholt und ihre Arbeit damit als erledigt betrachtet. Ihre Schludrigkeit war nur ein weiterer unmissverständlicher Hinweisdarauf, dass sie mich nicht ausstehen konnte. Vielleicht war es am Besten, ihr eine Weile aus dem Weg zu gehen.
    Das Bettzeug war schmutzig. Ein modriger Geruch lag in der Luft. Ich musste niesen. In die Wand war ein kleines Fenster eingelassen, und nachdem ich eine Weile mit den Läden gekämpft hatte, gelang es mir, es zu öffnen.
    Das Mobiliar bestand aus kostbarem Ebenholz. Kunstvolle Schnitzereien von Blattwerk und Weinreben rankten sich an Stuhlbeinen und Schubladen entlang. Als ich den Staub vom Kopfende des Betts wischte, entdeckte ich eine anmutige Gartenszenerie mit Schmetterlingen und Blumen.
    Nachdem ich die schmuddeligen Laken abgezogen und mich auf der Matratze ausgestreckt hatte,

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