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Yelena und die Magierin des Südens - Snyder, M: Yelena und die Magierin des Südens

Yelena und die Magierin des Südens - Snyder, M: Yelena und die Magierin des Südens

Titel: Yelena und die Magierin des Südens - Snyder, M: Yelena und die Magierin des Südens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maria V. Snyder
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stellte sein Übungsschwert neben Jancos und schaute über das Übungsgelände. Die meisten Soldaten waren gegangen; nur hier und da trainierten noch kleinere Gruppen.
    „Was sind deine Stärken?“, erkundigte Ari sich.
    „Stärken?“
    „Was kannst du besonders gut?“
    Janco spürte meine Verwirrung und kam mir zu Hilfe: „Kannst du schnell laufen? Das ist zum Beispiel eine Stärke.“
    Endlich verstand ich. „Ach so. Nun, ich bin sehr gelenkig. Ich war mal Akrobatin.“
    „Perfekt. Koordination und Gelenkigkeit sind ausgezeichnete Fähigkeiten. Und …“ Ari fasste mich um die Taille und warf mich hoch in die Luft.
    Ich ruderte mit Armen und Beinen, ehe meine Reflexe sich meldeten. Noch in der Luft drückte ich das Kinn auf die Brust, presste Arme und Beine an den Körper, vollführte einen Salto, um in die Senkrechte zu kommen, und landete auf den Füßen. Ein wenig schwankend hielt ich das Gleichgewicht.
    Aufgebracht funkelte ich Ari an, aber ehe ich ihn zur Rede stellen konnte, sagte er: „Ein weiterer Vorteil der akrobatischen Ausbildung besteht darin, auf den Füßen stehen bleiben zu können. Dein Dreh gerade kann den Unterschied zwischen Leben und Tod ausmachen. Hab ich Recht, Janco?“
    Janco kratzte sich an der Stelle, wo die untere Hälfte seines rechten Ohrs gewesen war. „Es hilft auf jeden Fall. Weißt du, wer auch einen großartigen Kämpfer abgäbe?“
    Ari ließ die Schultern sinken, als wüsste er bereits, was Janco als Nächstes sagen würde, und fügte sich in das Unvermeidliche.
    Interessiert fragte ich: „Wer?“
    „Ein Tänzer. Mit einem entsprechenden Training könnten es die Feuertänzer auf dem Fest mit jedem aufnehmen. Ich würde mich hüten, jemanden anzugreifen, der einen brennenden Holzstock herumwirbelt – egal, welche Waffe ich in der Hand hätte.“
    „Höchstens mit einem Eimer Wasser“, ergänzte Ari.
    Daraufhin begannen die beiden eine hitzige Diskussion über die technischen Möglichkeiten eines Kampfs gegen einen lodernden Stab, der von einem erzürnten Tänzer geschwungen wurde. Obwohl ich das Gespräch sehr faszinierend fand, unterbrach ich sie. Meine Zeit war begrenzt. Bald würde das Abendessen des Commanders aufgetragen.
    Für den Rest meiner ersten Übungsstunde beschränkten Ari und Janco sich auf ein paar ironische Bemerkungen überFeuertänzer, wobei sie mir zeigten, wie ich Faustschläge und Tritte abwehren konnte, bis ich kein Gefühl mehr in den Unterarmen hatte.
    Ari unterbrach das Training, als sich ein anderer Soldat näherte. Seine und Jancos Lockerheit waren im Handumdrehen verschwunden. Ihre Haltung wurde abweisend, als Nix, der zur Einheit von Captain Parfett gehörte, sich vor uns aufbaute. Sein nahezu kahler Kopf war sonnengebräunt, und nur wenige schwarze Haare klebten an seiner Stirn. Er verströmte einenüberwältigenden-Körpergeruch, dermirfasteinen Brechreiz verursachte. Seine hageren Arme erinnerten mich an ein schlaffes Seil, das gefährlich wurde, wenn man es zusammenzog.
    „Was zum Teufel tut ihr hier?“, wollte Nix wissen.
    „Das … Was zum Teufel tut ihr hier, Sir!“, korrigierte Janco ihn. „Wir haben einen höheren Rang als du. Außerdem könntest du ruhig salutieren.“
    Nix schnaubte verächtlich. „Ihr werdet ganz schnell wieder degradiert werden, wenn euer Vorgesetzter herauskriegt, dass ihr euch mit einer Kriminellen einlasst. Wer hatte denn die schwachsinnige Idee, aus ihr eine noch perfektere Mörderin zu machen? Wenn wieder eine Leiche gefunden wird, dürft ihr euch als Mittäter betrachten.“
    Drohend trat Janco einen Schritt vor, aber Ari legte ihm seine mächtige Hand auf die Schulter und hielt ihn zurück. Mit einem unheilschwangeren Unterton in der Stimme sagte Ari: „Was wir in unserer Freizeit machen, geht dich überhaupt nichts an. Und jetzt solltest du besser Parfett hinterherlaufen. Ich hab gesehen, wie er zu den Aborten ging. Er braucht dich gleich, damit du ihm den Arsch abwischst. Für so etwas bist du doch am besten geeignet.“Nix wusste, das er gegen die beiden keine Chance hatte. Trotzdem konnte er sich eine letzte Bemerkung nicht verkneifen: „Es weiß doch jeder, dass sie ihren Wohltäter umgebracht hat. An eurer Stelle würde ich mich also vorsehen.“
    Ari und Janco starrten Nix hinterher, bis er den Übungsplatz verlassen hatte. Dann wandten sie sich zu mir.
    „Das war ein guter Anfang“, meinte Ari. „Wir treffen uns wieder morgen früh bei Sonnenaufgang.“ Damit war die Stunde

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