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Yoga als Therapie

Yoga als Therapie

Titel: Yoga als Therapie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luise W Rle , Erik Pfeiff
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arbeiten. Eine gute Ausrichtung und präzise Bewegungen in dieser Phase tragen zur Qualität der Übung bei.
    •Vorschläge für Modifikationen und die Verwendung von Hilfsmitteln: Mit diesen kann man arbeiten, wenn man das Āsana nicht ausführen kann oder darin instabil ist. Hilfsmittel ermöglichen eine Vielzahl von Modifikationen. Auch wenn keine Einschränkungen bestehen, lässt die Verwendung von Hilfsmitteln sowohl die Basis- als auch die Feinarbeit präziser werden und hilft dem Übenden, die Essenz des Āsanas zu erfassen. Wird beispielsweise die Hand in den Dreieckshaltungen – wie Utthita
    Trikoṇāsana und ParivṛttaTrikoṇāsana – auf den Boden gesetzt, so entsteht dadurch in vielen Fällen eine falscheAusrichtung, in der keine Feinkorrekturen mehr möglich sind. Wird die untere Hand ausreichend unterstützt, zum Beispiel durch einen Klotz, dann kann die Ausrichtung exakt korrigiert werden.
    •Bei manchen Āsanas finden sich Varianten, entweder als Alternative oder als Hilfe, um tiefer in die Haltung eindringen zu können.
    Die asymmetrischenĀsanas sind für die Bewegung nach rechts beschrieben; für Bewegungen nach links tauschen Sie einfach „rechts“ gegen „links“ und umgekehrt. Bei der individuellen Praxis ist es allerdings hilfreich, nicht grundsätzlich mit der rechten, sondern mit der Lieblingsseite zu beginnen. Wie die Anweisungen in der Praxis ausgeführt werden, ist individuell unterschiedlich und hängt von Erfahrung und Wahrnehmung ab. Vergleichbar ist das mit einem geschliffenen Kristall. Dreht man ihn in der Sonne, so leuchtet er je nach Einfallswinkel des Lichts unterschiedlich, obwohl es sich um ein und denselben Kristall handelt. Eine Anweisung ist also kein Dogma. Die Empfehlungen, wie lange ein Āsana gehalten werden soll, beruhen auf Durchschnittswerten, aber auch hier kann die Zeitspanne den individuellen Erfordernissen angepasst werden. Vor allem für Anfänger ist es hilfreich, kürzer in der Haltung zu bleiben und das Āsana dafür zweimal auszuführen, um das eigene Verständnis zu verbessern.
    Bei der Arbeit in der Haltung muss eine grundlegendeStabilität beibehalten werden, was der oben erwähnten Ruhe entspricht. In Yoga-Sūtra II, 46 wird das so ausgedrückt: „Sthira-sukham-āsanam. Ein Āsana sollte stabil und angenehm sein. Āsana ist die vollkommene Festigkeit des Körpers, Stetigkeit der Intelligenz und Güte des Geistes“ ( Iyengar 2010d , S. 194). Ein Beispiel für diese grundlegende Stabilität ist die neutraleBeckenposition, auf die in Kap. 6 häufig hingewiesen wurde. Diese Position ist unter anderem so wichtig, weil sie dazu beiträgt, die Wirbelsäule zu schützen, wenn man sich beim Üben aufrichtet, beugt und dreht. Je nach individueller Körperbeschaffenheit muss sie unterschiedlich angepasst werden. Besteht eine starke Lordose im Bereich der Lendenwirbelsäule, so ist es wichtig, das Becken zurückzukippen und die Rückseite länger werden zu lassen. Ist der untere Rücken hingegen flacher, kann es unter Umständen notwendig sein, das Becken nach vorne zu kippen. In beiden Fällen sind zudem Gegenbewegungen erforderlich, um eine optimale Ausgewogenheit herzustellen. In verschiedenen Āsanas sind unterschiedliche Bereiche für die grundlegende Stabilität relevant, zum Beispiel die Füße, die Hüften, die Schulterblätter und die Halswirbelsäule. Es gibt keine Āsanas, in denen isoliert an einem bestimmten Bereich – wie etwa dem Beckenboden – gearbeitet wird. Allerdings wird der Beckenboden beim korrekten Üben jedes Āsanas gekräftigt. Da es so viele Āsanas und Varianten gibt, wird derBeckenboden dabei auf vielfältige Weise einbezogen.
    Für die Yoga-Praxis im therapeutischen Kontext sind daher die folgenden Punkte wesentlich:
    •Das Übungsprogramm wird entsprechend den Aspekten ausgewählt, an denen gearbeitet werden soll. Mögliche Ziele sind eine Verbesserung vonBeweglichkeit,Kraft,Ausdauer,Entspannung,Gleichgewicht,Koordination,Synchronisation undAtmung.
    •Die Qualität derPraxis kann verbessert werden, indem man die in Kap. 1 erläuterten Prinzipien anwendet:Achtsamkeit,Präzision,Feinabstimmung, ökonomischesÜben und eine ausreichende Bandbreite anHerangehensweisen.
    •Insbesondere Achtsamkeit fördert die therapeutische Wirkung, da sie jeden Einzelnen dazu bringt, auf eine für ihn angemessene Weise zu üben.
    •Bei diesem Ansatz geht es nicht darum, für bestimmte Erkrankungen oder pathologische Veränderungen

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