Young Jedi Knights 04 - Lichtschwerter
mächtigen tentakeltragenden Botschafter so weit wie möglich zu verringern.
»Sehr wohl, Prinzessin Tenel Ka Chume Ta’ Djo. Die Botschafterdelegation von Mairan erbittet das Eingreifen des Königshauses in einer Angelegenheit, die uns bisher sehr viel Ungemach bereitet hat.« MTD hatte Mühe, mit dem Übersetzen der Flötentöne mitzukommen, aus denen die Ansprache des tentakelbewehrten Botschafters bestand.
»Unsere friedliche unterseeische Niederlassung ist auf dieser Welt zugleich unser Zuhause und wurde erst vor einem halben Jahr von unserer ersten Delegation eingerichtet. Wir alle waren begeistert von der wunderschönen und ruhigen Lage unseres auf dem Meeresboden stehenden Konsulats. Wenn ihr Luftatmer nur einmal zu uns kommen könntet, um es euch anzusehen, würdet ihr uns sicherlich zustimmen, dass –«
»Ich habe wenig übrig für Besichtigungsreisen«, fiel Tenel Ka ihm ins Wort. »Was ist Euer Problem?« Sie wusste es längst, aber sie wollte, dass er es aussprach.
»Nur einen Monat nachdem wir unser Konsulat bezogen hatten«, pfiff der Botschafter, »erschien ein Bergbautrupp flegelhafter, rücksichtsloser Vergills, montierte weniger als einen Kilometer von unserem Standort entfernt eine schwimmende Plattform und begann mit Bohrungen. Das Meerwasser wird nun ständig aufgewühlt und verschmutzt. Die Arbeiten verursachen im Wasser heftige Vibrationen, stören uns in unserer Konzentration und verscheuchen alle Fische. Sie haben unser Zuhause völlig ruiniert.«
Der Mairaner hob die Tentakel in einer flehenden Geste. »Wir haben unsere Wohnstätte dort zuerst aufgestellt, oh kundige Prinzessin. Wir bitten Euch, die verachtenswerten Vergills aufzufordern, sich mit ihrem Schmutz und Lärm von unserem Zuhause zu entfernen. Schließlich steht ihnen der gesamte Ozean zur Verfügung, Sie haben es gar nicht nötig, unseren Frieden zu stören.«
»Ich verstehe«, sagte Tenel Ka.
Der tentakelbewehrte Botschafter verbeugte sich respektvoll, aber Tenel Ka fuhr in scharfem Ton fort. »Ich verstehe auch, dass die Vergills schon lange, bevor Ihr Eure Konsulatsstadt errichtet habt, per Satellit eine Untersuchung der Ozeane auf mögliche Bodenschätze durchgeführt haben. Als ich mir die Unterlagen ansah, erfuhr ich, dass die Mairaner eine Kopie dieses Untersuchungsberichts bereits mehrere Monate vor der Entscheidung für den Standort ihres überkuppelten Konsulats erhalten haben. Schließlich bin ich auch darauf gestoßen, dass Ihr die ertragreichste Ader an Ditanium lokalisiert und Euren Bau genau darüber errichtet habt, und zwar in voller Kenntnis der Tatsache, dass Ihr damit den Vergills einen empfindlichen Strich durch die Rechnung macht.
Ja, Botschafter, der gesamte Ozean steht zur Verfügung«, wiederholte sie die Worte ihres Gastes, während der Wind ihr Haar flattern ließ, dass es aussah, als umloderten rotgoldene Flammen ihren Kopf, »aber Ihr seid es, der diesen Streit vom Zaun gebrochen hat. Ihr habt Euer Konsulat errichtet, obwohl Ihr ganz sicher sein konntet, dass die Vergills genau an dieser Stelle irgendwann mit dem Abbau des Ditaniums beginnen würden.«
Sie wartete, aber der Mairaner sagte nichts. Daher fuhr sie fort. »Nachdem die Vergills ebenfalls um unser Eingreifen gebeten haben, liegt für mich die Sache klar auf der Hand: Entweder Ihr verlegt Euer Konsulat an einen anderen Ort – was Euch nicht allzu schwer fallen dürfte, wenn ich mir die modulare Konstruktion Eurer Wohnkuppeln ansehe – oder Ihr ertragt klaglos den Lärm und die sonstigen Störungen.«
Nach einem Moment betretenen Schweigens erzeugte der mairanische Botschafter einige scharfe Pfeiftöne und wedelte mit seinen Tentakeln. »Erspar dir die Mühe, das zu übersetzen«, sagte Tenel Ka in scharfem Ton zu MTD, dann wandte sie sich wieder der schwarzen, wuchtigen Gestalt zu. »Ihr kamt her, um mich um eine Entscheidung zu bitten, und ich habe sie getroffen. Ich hoffe, in Zukunft werdet Ihr versuchen, Eure persönlichen Probleme selbst zu lösen, anstatt unsere Zeit mit Eurem lächerlichen Gezänk zu vergeuden. Und damit Ende der Debatte.«
Sie setzte sich und schlüpfte wieder in ihren Mantel. Nach kurzem Zögern schlurfte der mairanische Botschafter zurück in die Brandung und verschwand in den Fluten.
»Dem hast du’s aber gegeben, Tenel Ka!« rief Jacen und eilte zu ihr hin. Lowbacca schnaufte vor Lachen.
Tenel Ka hatte das Gefühl, als drehte sich alles um sie herum. Sie war wie benommen von dem, was sie gerade
Weitere Kostenlose Bücher