Young Jedi Knights 09 - Stimmen des Zorns
hatte. »Einem kleinen Protokolldroiden steht es nicht zu, darüber zu entscheiden. Führe uns zum Büro meines Onkels. Wir haben zu arbeiten!«
»Das werde ich keinesfalls tun«, verwahrte sich 3D-4X und drehte sich um. »Das wäre eine krasse Verletzung meiner Programmpriorität, die darin besteht, alle Unbefugten fern zu halten! Fliegt sofort wieder ab, oder ich sehe mich gezwungen, härtere Maßnahmen zu ergreifen.«
Tenel Ka zog ihr Lichtschwert, aktivierte es aber noch nicht. »Wir sind Jedi-Ritter, Droide.« Sie umfasste den Schaft ihrer Waffe mit viel geübter Nonchalance. »Deine ›härteren Maßnahmen‹ würden an der Macht scheitern!«
Nach Überdenken der für ihn äußerst diffizilen Situation, zog sich der Protokolldroide blitzschnell zurück. Zu schnell, als dass die Freunde eine Chance gehabt hätten, ihm zu folgen. Mit mulmigen Gefühlen gelangten sie über eine Liftplattform mehrere Etagen tiefer, dorthin, wo sich die Räume der Hauptverwaltung befanden.
3D-4X blieb verschwunden.
»Auch gut«, meinte Raynar stirnrunzelnd, »wir sind bestimmt nicht auf ihn angewiesen. Lasst uns die Wandtafeln zu Rate ziehen, um das Büro meines Onkels zu finden.«
Jaina berührte eines der computergesteuerten Diagramme und verlangte die kürzeste Route zu Tyko Thuls Arbeitssuite.
Minuten später hatten sie mit Raynar zusammen ihr Ziel erreicht und blickten durch eine geöffnete stabile Metalltür in ein geräumiges Zimmer.
»Das ist sein Arbeitszimmer«, sagte Raynar.
Ein Schreibtisch, verschiedene Sitzgelegenheiten und ein kleine Bar waren entlang einer Fensterfront arrangiert, die einen imposanten, wenn nicht gar beängstigenden Ausblick auf die düstere Industrielandschaft bot. Auf der Schreibtischplatte lagen neben Monitoren und Computeranschlüssen Stapel älterer Manifeste, längst überholter Produktionsausstöße, Wartungsbücher und Konstruktionspläne. Holographische Modelle vermittelten Einblicke in das Innenleben der Fabrikationsanlagen.
»Mein Onkel war stolz darauf, jeden Ort von Mechis III hier von seinem Büro aus steuern zu können«, erläuterte Raynar. »Von hier aus können wir alle Unternehmungen organisieren. Zum Glück ist das meiste vollautomatisiert, sodass ich mich auf die wichtigsten Funktionen konzentrieren kann.«
»Das klingt trotzdem nach einer gewaltigen Herausforderung, Raynar«, gab Jacen zu bedenken.
Der junge Mann nickte ernst. »Ja, aber ich muss es tun… Für meine Familie. Meine Mutter würde verstehen, warum ich nicht anders kann. Ich hoffe, dass auch Onkel Tyko stolz auf mich wäre…« Er zog die Mundwinkel etwas nach unten. »Worum ich mich zuallererst kümmern werde, ist, gewissen Droiden etwas mehr Höflichkeit beizubringen!«
Raynar trat an den Schreibtisch und überprüfte die Monitorwiedergaben. Auf einer der abgebildeten Arbeitsflächen fand er ein goldenes Symbol mit der Aufschrift »Aktueller Operationsstatus«. Er berührte es.
Ein Bild formte sich.
Doch im selben Moment tönte Alarm durch den Raum, und aus verborgenen Lautsprechern drang eine emotionslose mechanische Stimme und rief: »Unauthorisierter Zugriff! Sicherheitssperren werden aktiviert!«
»Stopp, warte!«, stotterte Raynar. »Ich hatte nicht vor…«
Die massive Tür von Tykos Büro schlug mit einem Krachen zu, als prallte ein voll beladener Waggon gegen ein Hindernis. Pneumatische Riegel schlossen sich fauchend.
»Ach du gute Güte!«, jammerte MTD. »Wir sind in eine Falle geraten!«
Tenel Ka zog das Lichtschwert und nahm ihre Kampfpose ein.
»Jetzt sitzen wir schön in der Tinte!« Jacen blickte sich verzweifelt gestikulierend nach allen Seiten um. »Ich wette, 3D-4X steckt dahinter und lacht sich ins Fäustchen!«
Jaina eilte zum Arbeitstisch und drängte Raynar zur Seite, um herauszufinden, ob sich die Auswirkungen des Alarms von hier aus wieder rückgängig machen ließen. Als sie den Blick zur Decke richtete, entdeckte sie urplötzlich Waffenläufe in jeder Ecke der Suite. Die Waffen suchten bereits nach Zielen und verwendeten dazu augenscheinlich Bewegungssensoren.
»Laser! Passt auf!«, schrie Jaina. »Macht sie unschädlich, bevor sie uns erwischen!«
Jacen realisierte sofort das ganze Ausmaß der Bedrohung und zückte sein eigenes Lichtschwert. Einsatzbereit baute sich die smaragdgrüne Klinge knisternd auf.
Blindes Verständnis untereinander veranlasste Tenel Ka, sich zur gegenüberliegenden Wandseite zu begeben, um ihren Beitrag zu leisten.
Ein erster greller
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