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Zähme mich!: Erotischer Roman (German Edition)

Zähme mich!: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Zähme mich!: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jasmine Haynes
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sie nicht mehr loslassen.
    Als sie irgendwann nicht mehr stehen konnte, schlief sie komplett angezogen auf dem Bett ihrer Mutter unter einer Decke ein. Ihre Mom lag neben ihr auf der Seite ihres Vaters und berührte Bree noch immer in der Dunkelheit dieser scheinbar endlosen Nacht.
    Als sie erwachte, ging sie ins Bad um sich den Geschmack einer langen Nacht aus dem Mund zu spülen, kehrte danach aber ins Schlafzimmer ihrer Eltern zurück, ohne sich umzuziehen oder zu duschen.
    Das Klingeln der Türglocke übertönte das Gurgeln ihres Vaters. Er klang, als ob er ersticken würde.
    Bitte zwing mich nicht dazu! Niemand hörte ihr zu.
    »Geh zur Tür, Brianna«, sagte ihre Mutter, die wieder auf dem Stuhl neben seinem Bett saß.
    Nach all den Dingen, die ihre Mutter in der Nacht zuvor gesagt hatte, glaubte Bree fast schon, dass sie einfach nur sicherstellen wollte, dass er wirklich tot war, wenn es endlich geschah.
    Die beiden Pfleger, denen sie noch nicht begegnet war, ein Mann und eine Frau, folgten ihr ins Schlafzimmer. Obwohl die Sonne nach all dem Regen endlich aufgegangen war, hatte sie das Gefühl, eine Gruft zu betreten, in der ihre Mutter und sie ihren Vater gefangen hielten, an eine Wand gekettet und mit nichts als einer Strohmatte auf dem Boden.
    »Das sind Meredith und Geoffrey, Mom.« Sie hatten ihr ihre Karte gegeben, als sie sie hereingelassen hatte.
    »Wie geht es Ihrem Dad heute?«, erkundigte sich Geoffrey, als er an ihrer Mutter vorbeiging und ihr tröstend die Hand auf den Rücken legte. Ihre Mutter trug noch immer dasselbe Hauskleid wie am Vortag.
    Sie hatte sich sehr verändert. Noch vor wenigen Wochen hätte sie sich nicht einmal vor einem Lieferanten im Hauskleid gezeigt.
    Ihre Mom murmelte als Antwort etwas, das Bree nicht verstand, und Geoffrey lächelte. Er war ein großer Mann mit heller Haut und einem Kahlkopf und nicht dick, aber muskulös. Auch wenn alle Pfleger gut ausgebildet waren und wussten, wie man Patienten mit möglichst geringem Kraftaufwand von einer Seite auf die andere drehte, um das Laken zu wechseln, sie zu waschen, ihnen einen neuen Schlafanzug anzuziehen und Ähnliches, schien die Prozedur bei dem großen Mann noch problemloser vonstattenzugehen. Meredith war eine schmale Blondine mit lockigem Haar, das sie zu einem Dutt gebunden trug. Ihre Arbeit war mit Geoffrey als Partner deutlich leichter.
    Geoffrey beugte sich über das Kopfende des Bettes und korrigierte die Position der Sauerstoffschläuche in den Nasenlöchern ihres Vaters, dann strich er ihm zärtlich über die Wangen. Meredith ging auf die andere Seite der Matratze neben das Fenster. Hinter ihr schien die Sonne auf das Dach des Puppenhauses, auf dem die noch nicht getrockneten Regentropfen glänzten. Das kleine Haus sah mit seinen fröhlichen Farben und den Blumen so hübsch aus, so einladend und verlockend.
    Bree legte die Arme um sich und sah Geoffrey an.
    Während er das Gesicht ihres Vaters streichelte, ließ Meredith die Hand am dürren Arm ihres Dads entlangstreifen. Sie berührten ihn an verschiedenen Stellen, um ihn zu beruhigen und gleichzeitig seinen Zustand zu überprüfen. Bree fragte sich, ob sie ebenso zärtlich und vorsichtig vorgehen würden, wenn sie ihn gekannt hätten, bevor er ins Koma gefallen war. Er zuckte nicht, regte sich nicht, zeigte keine Reaktion, nicht einmal ein Flackern seiner Augenlider, die noch immer halb geöffnet waren.
    »Ladys«, meinte Geoffrey mit einer für einen so großen Mann erstaunlich sanften Stimme. »Sie können die dunklen Flecken auf seinen Beinen sehen. Außerdem wird er immer blasser. Das bedeutet, dass sein Kreislauf langsam aufgibt.«
    Ihre Mutter gab einen leisen Ton von sich. Vielleicht sagte sie auch gar nichts, sondern gab Geoffrey nur zu verstehen, dass sie ihn gehört hatte.
    »Wenn wir ihn bewegen«, fuhr er fort, »dann besteht das Risiko, dass wir ihn verlieren. Es wird jetzt nicht mehr lange dauern, und wir könnten es beschleunigen, wenn wir ihn umdrehen, um ihn zu waschen. Was sagen Sie dazu?«
    Lasst ihn sterben. So schnell wie möglich.
    Da ihre Mutter ihr den Rücken zuwandte, konnte Bree ihren Gesichtsausdruck nicht erkennen. Aber sie sagte nichts und berührte ihn auch nicht. In der andauernden Stille holte Meredith einige verschweißte Einmalwaschlappen aus der Tasche und riss ein Paket auf. Sie wischte ihm damit sanft über die Stirn, die Wangen und die aufgesprungenen Lippen.
    »Was sollen wir tun? Meredith und ich werden ihn vorsichtig

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