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Zähme mich!: Erotischer Roman (German Edition)

Zähme mich!: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Zähme mich!: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jasmine Haynes
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waschen, um ihn vorzubereiten, wenn Sie das unter vier Augen besprechen möchten.«
    Brees Stimme versagte, sodass sie weder antworten noch sich an ihre Mutter wenden konnte. Ihr Herz schlug im Stakkato, und sie hörte wieder die Worte, die ihre Mutter letzte Nacht gesagt hatte.
    Stirb, du Arschloch, stirb endlich!
    Sie wollte es, Gott, wie sie es wollte! Es sollte einfach vorbei sein, er sollte endlich sterben.
    »Drehen Sie ihn um«, sagte ihre Mutter, und ihre Stimme durchbrach die beruhigende Atmosphäre, die Geoffrey zusammen mit Meredith aufgebaut hatte.
    Brachten sie ihn damit nicht um? War das nicht Mord? Oder war das mehr Mitleid, als er verdient hatte?
    Geoffrey schloss die Augen und neigte kaum merklich den Kopf, dann lächelte er. Für ihn war es ein Akt der Gnade. Er tat so etwas vermutlich ständig, und er musste wissen, wenn das Ende nahe war, so nahe, dass eine einfache Bewegung die Seele freilassen konnte.
    Einen Augenblick lang wünschte sich Bree, zu so einer mitfühlenden, zarten Emotion fähig zu sein.
    »Kommen Sie näher«, flüsterte Geoffrey, als sie an Ort und Stelle stehen blieb. »Sie sollten es sehen. Meiner Ansicht nach hilft es dabei, seine Lieben für immer in seinem Herzen zu behalten.«
    Nein, sie wollte es nicht sehen, sie wollte sich nicht daran erinnern. Ihr Vater war seit Jahren nicht mehr in ihrem Herzen gewesen. Er hatte sich ständig in ihrem Kopf rumgetrieben und ihr gesagt, was sie zu tun hatte, wie sie es tun sollte und wie erbärmlich all ihre Versuche, ihr Leben anzugehen, waren. Aber die hypnotischen Untertöne in Geoffreys tiefer und doch so zärtlicher Stimme bewirkten, dass sie einen Schritt nach vorn machte.
    Bitte zwing mich nicht dazu, Daddy!
    Geoffreys Stimme lockte sie näher.
    Näher und immer näher, bis sie die dunklen Flecken auf den Unterseiten der Arme und Schultern sehen konnte, wo sich das Blut gestaut hatte.
    Wie konnte ein Mann so schnell sterben? Noch vor vier Tagen hatte sie ihm Whiskey und Morphium gegeben, damit er endlich Ruhe gab. Jetzt war er still, selbst seine Augäpfel zuckten nicht mehr. Die untere Hälfte seiner Iris, das Einzige, was sie neben dem Weiß noch sehen konnte, wurde milchig. Wie bei den Leichen, die man im Fernsehen sah.
    Ihre Mutter stand neben ihr und drückte sich an sie. Fass mich nicht an! Bree hätte am liebsten laut geschrien und wäre weggerannt.
    Wenn er fort war, wem konnte sie dann die Schuld dafür geben, dass sie so war, wie sie war?
    »Meredith.« Das war alles, was Geoffrey sagte, als er die Schultern ihres Vaters vorsichtig massierte, dann seinen Hals und seine dicken, geschwollenen Finger.
    Meredith zog das Laken beiseite. Die Beine ihres Vaters sahen aus wie Stöcke, die unten aus seinem Schlafanzug herausragten. Er lag mit dem Rücken auf einem Handtuch, das sie quer über die Matratze gelegt hatten. Meredith ergriff eine Ecke des Handtuchs, zog es hoch und drehte seinen Körper langsam um.
    »Beobachten Sie zusammen mit mir sein Gesicht, Bree.« Geoffreys Worte waren fast nur noch eine Stimme in ihrem Kopf, als ob er ein Magier wäre, und sie gehorchte.
    Der Mund ihres Vaters stand auf groteske Weise offen, und sein Kopf schien sich wie von selbst zu bewegen, als wäre er nicht mehr mit dem Körper verbunden, als er nach hinten rollte. Wenn ihre Mutter ihre verschwitzte Hand nicht festgehalten hätte, dann hätte Bree ihn vielleicht sogar berührt. In die wachsartige Haut gepikt, ihn angeschrien.
    Dann legte ihm Geoffrey eine Hand in den Nacken und hielt seinen Kopf hoch, dessen Schädelknochen nur noch von papierdünner Haut bedeckt wurden.
    Ein Geräusch wie ein Atemzug ertönte, ohne das Gurgeln, das zuletzt jede Bewegung seiner Brust begleitet hatte. Dann ein leiser Lufthauch wie das Flattern eines Schmetterlings direkt neben ihrer Wange.
    »Jetzt ist er fort«, flüsterte Geoffrey.
    Ihr Herz zog sich zusammen. Ein schimmernder Atemzug drang über die Lippen ihres Vaters und erhob sich sanft und leicht in die Luft, um zur Decke aufzusteigen. Er war nie ein sanfter, leichter Mann gewesen. Niemals zärtlich. Und doch war seine Essenz, falls es das war, was sie da sahen, all das.
    »Ich sehe ihn«, raunte ihre Mutter erstaunt. Sie sahen zusammen zur Decke hinauf, als ob … als ob sie wirklich mit ansahen, wie die Seele ihres Vaters zum Himmel, ins Jenseits oder wohin auch immer aufstieg.
    Später würde er dann nach unten in die Hölle fallen, wohin er gehörte.

14
    Geoffrey und Meredith hatten die

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