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Zärtlicher Sturm

Zärtlicher Sturm

Titel: Zärtlicher Sturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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mißlingt.« »Nie? Nicht ein einziges Mal?«
    Antoine errötete. »Ja, stimmt, Sie sagten, Sie hätten schon von mir gehört. Ich vermute, Sie haben Jean-Paul kennengelernt, und er hat es Ihnen erzählt? Es ist drei Jahre her, und dennoch brüstet er sich bis heute jedem gegenüber damit, daß er der einzige ist, der bei einer solchen Wette Geld von mir kassiert hat.« »Das Mädchen ist Ihnen entgangen?« »Ja, wahrhaftig. Sie war von einer reizenden Unschuld. Achtzehn. Wie naiv sie doch in diesem Alter sind. Und fast hätte ich sie gehabt. Nur noch ein paar Minuten, und mein Rekord wäre bis heute ungebrochen.«
    Vor drei Jahren achtzehn? Das war nicht Sharisse. Lucas wäre schrecklich enttäuscht gewesen, wenn er keinen Anlaß fand, diesem Schurken das Gesicht einzuschlagen. »Was ist dazwischengekommen?« fragte Lucas. Antoine kicherte hämisch. »Meine Frau konnte es nicht erwarten, mich wieder an ihrer Seite zu haben. Sie mußte ins Zimmer kommen und alles kaputtmachen, weil rausgekommen ist, daß sie meine Frau ist.«
    »Ihre Frau hat nichts gegen Ihre Eroberungen einzuwenden?«
    »Ganz und gar nicht, und daher kann ich auch nicht verstehen, warum sie meine Chancen bei der Amerikanerin bewußt zunichte gemacht hat. Und es war Absicht, obwohl sie es bis heute nicht zugibt.« »Eifersucht?« »Vielleicht«, sagte Antoine seufzend. »Wenn das Mädchen nichts weiter als eine gewöhnliche Schönheit gewesen wäre, hätte Marie sich nicht eingemischt. Aber diese kleine Hammond war etwas ganz anderes, überschäumend …«
    »Hammond?« warf Lucas ein. »Ich kenne eine Mrs. Hammond. Ebenfalls Amerikanerin.«
    Antoine wich einen Schritt zurück. »Sie … Sie brauchen nicht zu fürchten, ich hätte mit … mit einer Bekannten von Ihnen angebändelt. Ich belästige keine verheirateten Frauen.«
    »Sharisse.« Lucas stieß den Namen heftig aus und sah den Franzosen erbleichen. »Du Lump!« knurrte Lucas, der bisher Französisch gesprochen hatte und jetzt auf seine Sprache zurückgriff.
    Antoine war schockiert. »Sie sind auch Amerikaner?«
    »Ja, und ich glaube, Sie und ich sollten lieber ins Freie gehen. Machen Sie einen Spaziergang mit mir.«
    »Ich verstehe Sie nicht.«
    »Raus mit Ihnen, Gautier, und zwar auf der Stelle.«
    Antoine wußte ganz genau, was los war. Sein Magen drehte sich um. Die unglaubliche Körpergröße des Amerikaners war ihm keineswegs entgangen.
    »Monsieur, ich bin gegen jede Gewalttätigkeit. Seien Sie doch vernünftig. Ich habe dem Mädchen nichts getan.«
    »Ich bezweifle, daß sie das so sieht.« Lucas gab Gautier einen Stoß in Richtung Tür. »Und geben Sie keinen Laut von sich, mon ami, oder ich breche Ihnen den Arm«, fügte er bedrohlich flüsternd hinzu.
    »Was … was bedeutet sie Ihnen?«
    Er zerrte den Franzosen in den Garten. Was bedeutete sie ihm? Seine Wut sagte alles.
    »Sie gehört mir!«
    »Aber Sie wissen doch, daß ich bei ihr versagt habe!«
    »Nur, weil sich Ihre Frau eingemischt hat. Ihr Motiv,
    Gautier, ist das, was mich krank macht. Einer Frau nachzulaufen, weil man sie will, ist etwas ganz anderes, als sie auf Grund einer Wette zu verführen! Hat sie es herausgefunden?«
    »Was?«
    »Reizen sie mich nicht, Gautier«, knurrte Lucas. »Hat sie herausgefunden, daß Sie ihr wegen einer Wette nachgelaufen sind?«
    Antoine war zu ängstlich, um zu lügen. »Meine Frau hat es in ihrer Gegenwart erwähnt, ja.«
    »Dann ist sie also nicht nur in ihren Gefühlen verletzt, sondern auch noch gedemütigt worden.«
    Lucas sagte das so leise, daß Antoine überrascht und fassungslos war, als er spürte, daß ihm die Nase gebrochen wurde. Er taumelte rückwärts, fiel ins Gebüsch und hielt sich die Hände in sein schmerzendes Gesicht.
    »Bitte …«, stöhnte er.
    Lucas riß ihn auf die Füße, ehe er weiterreden konnte. Er schlug ihn erbarmungslos zusammen, und jeder Schlag war gezielt und dazu gedacht, ihm den größtmöglichen Schaden zuzufügen, insbesondere diesem hübschen Gesicht.
    Es dauerte nur wenige Minuten, bis der Franzose kaum noch bei Bewußtsein war. Lucas stand da und wickelte sich ein Taschentuch um seine blutenden Knöchel. Er kochte immer noch vor Zorn.
    »Sie können sich bei Ihrer Frau dafür bedanken, daß ich Ihnen nur das Gesicht umgestaltet habe«, sagte Lucas. »Wenn Sie bei Sharisse Erfolg gehabt hätten, hätte ich Sie vielleicht umgebracht. Aber ich glaube, jetzt gewinnen Sie Ihre Wette nicht mehr so ohne weiteres, Monsieur Gautier. Wenn Sie das

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