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Zauber der Schlange

Zauber der Schlange

Titel: Zauber der Schlange Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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erhalten hat. Es ist nicht gut, ohne die Erlaubnis ihrer Königin in das Gebiet der Dryaden einzudringen. Sie können ziemlich unangenehm werden, wenn man sie reizt.«
    »Ich dachte, sie wären friedlich«, sagte Durnik.
    »In Grenzen«, antwortete Wolf. »Aber es ist nicht gut, jemanden zu reizen, der mit den Bäumen sprechen kann, wenn man mitten im Wald ist. Unerfreuliche Dinge pflegen dann zu geschehen.« Er runzelte die Stirn. »Dabei fällt mir ein, du solltest deine Axt besser außer Sichtweite verstauen. Dryaden haben eine starke Abneigung gegen Äxte – und Feuer. Sie sind höchst unvernünftig, wenn es um Feuer geht. Wir werden unser Feuer sehr klein halten müssen, nur zum Kochen.«
    Sie ritten unter eine kolossale Eiche, die an einem glitzernden Fluß stand, saßen ab und stellten ihre braunen Zelte auf.
    Nachdem sie gegessen hatten, wanderte Garion gelangweilt herum. Meister Wolf machte ein Nickerchen, Silk hatte die anderen zu einem Würfelspiel überredet. Tante Pol hatte die Prinzessin auf einen Baumstumpf gesetzt und entfernte die dunkle Farbe aus ihrem Haar.
    »Wenn du nichts zu tun hast, Garion«, sagte sie, »warum gehst du nicht baden?«
    »Baden?« fragte er. »Wo?«
    »Ich bin sicher, irgendwo am Fluß entlang findest du einen Teich«, sagte sie und rieb sorgfältig Ce’Nedras Haar ein.
    »Du willst, daß ich in dem Wasser bade? Hast du keine Angst, daß ich mich erkälte?«
    »Du bist ein gesunder Junge, mein Lieber«, sagte sie, »aber ein sehr schmutziger. Nun geh und wasch dich.«
    Garion warf ihr einen finsteren Blick zu und ging zu ihrem Gepäck, um saubere Kleider, Seife und ein Handtuch herauszuholen. Dann stapfte er flußaufwärts, bei jedem Schritt vor sich hinschimpfend.
    Sobald er allein zwischen den Bäumen war, wurde das seltsame Gefühl, beobachtet zu werden, noch stärker. Er konnte es nicht genau definieren. Es war nichts Greifbares, doch er hatte das Gefühl, daß die Eichen selbst ihn wahrnahmen und sich über seine Bewegungen in einer Art pflanzlicher Kommunikation untereinander verständigten, die er nicht einmal ansatzweise begreifen konnte. Doch es schien keine Drohung darin zu liegen, lediglich eine Art Wachsamkeit.
    In einiger Entfernung von den Zelten fand er einen recht großen Teich, in den der Fluß von höhergelegenen Felsen als Wasserfall hineinströmte. Das Wasser in dem Teich war sehr klar, und er konnte die hellen Kiesel auf dem Grund erkennen, ebenso einige große Forellen, die ihn gelangweilt betrachteten. Er tauchte eine Hand ins Wasser und schauderte. Er dachte daran, nur so zu tun – rasch ein paar Spritzer Wasser auf den Körper und ein bißchen Seife auf die größeren Schmutzflecken – aber bei genauerer Überlegung gab er den Gedanken wieder auf. Tante Pol würde sich mit nichts anderem als einem Vollbad zufriedengeben. Er seufzte bitterlich und begann sich auszuziehen.
    Der erste Schock war atemberaubend, aber nach ein paar Minuten stellte er fest, daß er es aushalten konnte. Nach kurzer Zeit fand er es sogar erfrischend. Der Wasserfall bot eine gute Möglichkeit, die Seife abzuspülen, und bald merkte er, daß es ihm wirklich Spaß machte.
    »Du machst einen schrecklichen Lärm«, sagte Ce’Nedra, die am Ufer stand und ihn ruhig beobachtete.
    Garion tauchte sofort auf den Grund des Teiches.
    Wenn man jedoch kein Fisch war, konnte man nur schwerlich unbegrenzt unter Wasser bleiben. Nach etwa einer Minute strampelte er an die Oberfläche und steckte, prustend nach Luft schnappend, den Kopf aus dem Wasser.
    »Was, um alles in der Welt, machst du da?« fragte Ce’Nedra. Sie trug eine kurze ärmellose, weiße Tunika, die in der Taille von einem Gürtel zusammengehalten wurde, und offene Sandalen, deren Riemen um ihre schlanken Fesseln und Waden geschlungen und unterhalb der Knie festgebunden waren. In einer Hand trug sie ein Handtuch.
    »Geh weg«, stotterte Garion.
    »Sei nicht albern«, sagte sie, setzte sich auf einen großen Stein und begann, ihre Sandalen aufzuschnüren. Ihr kupferfarbenes Haar war noch feucht und fiel ihr schwer über die Schultern.
    »Was machst du?«
    »Ich will ein Bad nehmen«, antwortete sie. »Brauchst du noch lange?«
    »Geh woanders hin«, rief Garion, der zwar zu zittern anfing, aber entschlossen im Wasser hocken blieb, so daß nur sein Kopf herausschaute.
    »Hier sieht es doch sehr schön aus«, meinte sie. »Wie ist das Wasser?«
    »Kalt«, schnatterte er, »aber ich komme erst heraus, wenn du weg bist.«
    »Sei

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