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Zauber der Vergangenheit

Zauber der Vergangenheit

Titel: Zauber der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Goldbach
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mich wirklich nachts durch den halben Wald gezerrt, um mir das zu sagen?
    »Ist das alles?«, fragte ich entrüstet. »Willst du mich eigentlich ver…«
    »Nein, Violet, das will ich nicht!« schnitt er mir das Wort ab. Und nein, das ist noch nicht alles«, sagte er und sah mich an. »Ich weiß auch, wo du herkommst.«
    Ich erstarrte. Das konnte er unmöglich wissen. »Wie bitte?«, fragte ich. Meine Stimme zitterte kaum merklich.
    »Du brauchst dich nicht zu verstellen. Ich weiß es, seit ich den Ring an deinem Finger gesehen habe«, sagte er leicht überheblich. Na toll! Und jetzt? Ich musste die Situation irgendwie retten.
    »Das ist nur ein Familienerbstück«, sagte ich hastig. Eigentlich sollte es ruhig und überzeugend klingen, aber in seiner Gegenwart schaffte ich es offensichtlich nie, mich vernünftig auszudrücken.
    »Violet, hör auf mich für dumm zu verkaufen. Ich kenne diesen Ring und ich weiß, dass du damit in der Zeit gesprungen bist«, sagte er leise aber bestimmt. Ich fühlte mich, als hätte jemand einen Eimer eiskaltes Wasser über mir ausgekippt.
    »Aber woher …?«, stotterte ich.
    »Du kamst mir gleich irgendwie komisch vor, als Emilia dich zu mir hereingezerrt hat. Und damit meine ich noch nicht mal das äußerst kitschige Kleid, das du angehabt hast. Es war eher die Art und Weise, wie du dich mir gegenüber verhalten hast.« Er grinste schief.
    »Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es heraus.« Kaum hatte ich es ausgesprochen, wurde ich mir auch schon der Ironie meiner Worte bewusst.
    »Was soll das denn heißen?« Er sah mich herausfordernd an.
    »Das soll heißen, dass deine Manieren ebenfalls zu wünschen übrig lassen«, gab ich zurück. Er lächelte amüsiert.
    »Was ist so lustig?«, fragte ich aufgebracht und verschränkte die Arme vor der Brust.
    »Wenn du dich aufregst, bekommst du so eine niedliche Zornesfalte zwischen den Augen.«
    »Das ist überhaupt nicht witzig.« Jetzt machte er sich schon wieder lustig über mich.
    »Möchtest du wissen, woran mich das erinnert?«, fragte er.
    »Nein, will ich nicht! Und lenk gefälligst nicht ab. Woher weißt du jetzt von der Magie des Rings?« Ich wurde langsam ungeduldig.
    »Na ja, sagen wir mal, du bist nicht die Erste, die mit Hilfe eines solchen Rings hier aufgetaucht ist.«
    »Was, wer denn noch?«
    »Ist das so wichtig? Möchtest du nicht lieber wissen, wie du wieder zurückkommst? Ich könnte dir dabei helfen«, bot er an und bedachte mich dabei mit einem tiefen, nahezu unwiderstehlichen Blick aus seinen blauen Augen.
    »Wirklich?«, fragte ich unsicher.
    »Ja, aber nur unter einer Bedingung.« War ja klar …
    »Ich wusste doch, dass es einen Haken gibt. Was ist es?« Mein Misstrauen war geweckt.
    »Sag deinem Cousin nichts davon. Er ist nicht besonders gut auf mich zu sprechen und ich möchte behaupten, dass er es nicht gerne sieht, wenn ich mich in eure Angelegenheiten einmische.« Er sah besorgt aus. Drew war bisher wirklich nicht besonders nett zu Anthony gewesen.
    »Ich weiß auch nicht, warum er sich so komisch verhält.« Ich machte ein paar Schritte auf ihn zu.
    »Er will dich beschützen, denke ich«, sagte Anthony ernst.
    »Kann sein, aber ich muss nicht beschützt werden«, entgegnete ich bestimmt.
    »Glaub ich dir aufs Wort.« Er lachte leise. »Hör mal, du kannst aufhören, mir etwas vorzumachen. Ich habe dich längst durchschaut. So stark und unabhängig, wie du tust, bist du nämlich gar nicht.«
    »Ach, nein?« Meine Angriffslust war geweckt. Er sah zu Boden. Eine kleine Denkfalte bildete sich auf seiner Stirn. Dann sah er mich wieder an. Seine Augen strahlten selbst im fahlen Mondlicht in einem unnachahmlichen Blau. Ich blickte ihn abwartend an. Er schien nach den richtigen Worten zu suchen. Als er zu sprechen begann, klang seine Stimme ganz sanft und ruhig.
    »Du bist unvorbereitet in diese Sache hineingerutscht, Violet, und dass du nicht weißt, was als Nächstes passieren wird und wie es weitergeht, macht dich unsicher. Das Unbekannte macht dir Angst, weil du es weder einschätzen, noch kontrollieren kannst. Das ist ganz normal. Jeder Andere würde an deiner Stelle genauso empfinden. Du solltest dir nur mehr zutrauen. Wenn du dich von deiner Angst frei machst, wirst du sehen, dass mehr in dir steckt, als du denkst.« Ich sah ihn völlig verdutzt an. »Und? Habe ich es so in etwa getroffen?«, fragte er. Sogar ziemlich genau, wenn ich ehrlich war.
    »So in etwa, ja«, antwortete ich und setzte mich nun

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