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Zauber der Versuchung: Roman (German Edition)

Zauber der Versuchung: Roman (German Edition)

Titel: Zauber der Versuchung: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Alexander
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Schwester.«
    Alexandra musterte sie misstrauisch. »Warum?«
    »Ich wollte dich in meine Pläne einweihen.« Judith schlug die Hände zusammen und wappnete sich. »Ich habe beschlossen, nach Kolumbien zu reisen und Orchideen zu suchen.«
    Entgeistert starrte Alexandra sie an. »Wohin?«
    »Kolumbien«, antwortete Judith. »Das ist in Südamerika.«
    »Ich weiß, wo Kolumbien ist«, sagte Alexandra bedächtig. »Ich meinte auch weniger wohin als warum. «
    »Warum?« Weil ich so weit weg muss von Gideon wie möglich. »Weil es an der Zeit ist. Höchste Zeit, eigentlich. Ich hätte es schon vor Jahren tun sollen.«
    »Langweilige Vorträge und dieses Glashaus bei dir reichen dir also nicht mehr? Du willst auch noch durch den Dschungel stapfen?«
    »Es dürfte ein großes Abenteuer werden, und wie jedes große Abenteuer sollte es umso schöner sein, wenn man es mit jemandem gemeinsam erlebt.«
    Alexandra war verwundert. »Dein Lord Warton reist mit dir?«
    »Nein.« Judith ging zur Couch und setzte sich. »Du kommst mit.«
    »Ich«, quiekte Alexandra beinahe. Unter anderen Umständen wäre es durchaus komisch gewesen. »Ich?«
    »Ja, du.« Judith nickte. »Ich habe beschlossen, dass zehn Jahre – eigentlich eher dreizehn, aber das ist gleichgültig. Es tut nichts zur Sache. Jedenfalls sind dreizehn Jahre viel zu lange für zwei Menschen, sich gegenseitig zu hassen, zumal wenn die betreffenden zwei Menschen niemanden sonst auf der Welt haben.« Sie überlegte kurz. »Obwohl ich dich im Grunde nie hasste.«
    Alexandra starrte sie sprachlos an.
    »Nun, ich mochte dich nicht, ganz und gar nicht, aber ich habe dich nicht gehasst. Kurz und gut, ich wünsche mir, dass wir Freundinnen werden.«
    »Aber ich habe dich gehasst! Von Herzen und unwiderruflich, was nicht zu verwechseln ist mit nicht mögen . Dich zu hassen ist die große Leidenschaft meines Lebens.« Alexandra sank auf die Couch und sah Judith an. »Ich will gewiss nicht deine Freundin werden, und ich habe schon gar nicht vor, mit dir ans Ende der Welt zu reisen!«
    Judith winkte einfach ab. »Komm schon, Kolumbien ist nicht am Ende der Welt!«
    »Es ist ihm aber näher, als ich dem Ende der Welt jemals kommen wollte. Nein, danke!«
    »Ich dachte mir bereits, dass dir die Idee nicht auf Anhieb zusagt, aber sie wird.«
    »Wie in aller Welt kommst du darauf?«
    »Ich könnte sagen, weil ich diejenige bin, die dich unterstützt, aber ich würde es vorziehen, das nicht zu tun«, erklärte Judith und sah ihrer Schwägerin in die Augen. »Letztlich wirst du einsehen, dass es nur vernünftig ist, weil wir beide niemanden sonst haben, Alexandra, und ich für meinen Teil bin es leid, allein zu sein. Wir haben keine Familie außer uns, und wir haben diesen Bruch zwischen uns schon viel zu lange toleriert. Außerdem gibt es hier doch nichts mehr für uns.«
    »Gütiger Gott«, murmelte Alexandra.
    »Ich weiß, dass es ein Schock für dich sein muss. Ich war selbst schockiert, als mir die Idee vor nicht einmal einer Stunde kam...«
    »Du hättest lieber länger darüber nachdenken sollen.« Alexandras Stimme klang ein wenig erstickt und zu schrill.
    »Unsinn, sie ist brillant! Ich hätte vor Jahren darauf kommen müssen. Dennoch verstehe ich, dass die Vorstellung, wir sollten Freundinnen, ja, richtige Schwestern werden...«
    »Schwestern!« Alexandra würgte das Wort buchstäblich heraus.
    »... dir nicht einmal im Traum in den Sinn käme. Deshalb brauchen wir uns ja auch nicht gleich mit Haut und Haaren hineinstürzen, sozusagen. Wir können es langsam angehen.« Sie machte eine Pause, damit Alexandra Luft holen konnte. Die arme Frau sah gar nicht wohl aus. »Ich weiß, dass du Zeit brauchst, um dich auf die Südamerikareise einzustellen, und die bekommst du auch. Die Expedition, der ich mich anschließen will, verlässt Paris in sechs Wochen. Da du ohnehin nach Paris wolltest, dachte ich mir, ich begleite dich einfach dorthin. Es wäre eine hervorragende Möglichkeiten, uns besser kennenzulernen. Außerdem brauchst du eine Reisebegleiterin, und ich als Witwe eigne mich perfekt...«
    »Ich fahre nicht nach Paris«, platzte es aus Alexandra heraus.
    »Aber wieso nicht?« Judith wurde lauter. »London ist langweilig, das hast du selbst gesagt.«
    »In letzter Zeit ist es weniger langweilig.«
    Judith verstand nicht. »Wovon redest du?«
    »Nun«, sagte Alexandra und verzog das Gesicht. »Ich habe beschlossen, Nigel Howard doch zu heiraten.«
    Ungläubig sah Judith sie an. »Den

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