Zauber der Versuchung: Roman (German Edition)
noch mit Korsett, Hemdchen und Höschen bekleidet und hätte einen umwerfenden Mann direkt hinter sich – auch wenn der noch vollständig angezogen war?
»Ja, das hast du«, flüsterte er ihr ins Ohr. »Ich bin der Letzte meiner Linie, weißt du? Sollte mir etwas zustoßen, bevor ich einen Erben gezeugt habe, wäre das ein wahrer Jammer.« Seine Hände ruhten leicht auf ihren Schultern, während er ihren Nacken liebkoste. »Abgesehen davon, passt dieses Schlafzimmer überhaupt nicht zu einer Frau wie dir.«
»Nein?« Sie schloss die Augen. »Und warum nicht?«
»Es ist genau das, was man von einer Dame erwartet«, erklärte er und strich ihr weiter über die Arme. »Die Farben der englischen Rose, nicht hässlich, aber eigentlich nichts Außergewöhnliches. Nicht aufregend. Du bist keine Rose.«
»Bin ich nicht?«, fragte sie. Sie genoss es, seinen festen warmen Körper an ihrem zu spüren.
»Nein, ganz und gar nicht.« Seine Hände glitten an den Seiten ihres Korsetts hinunter und verharrten auf eine Weise an ihrer Taille, die gleichzeitig provozierend und besitzergreifend war. »Du bist eine exotische Blüte. Die Seltenste aller Orchideen.«
Sie biss sich auf die Lippe, um nicht laut zu stöhnen. »Ich entsinne mich nicht, dir gestattet zu haben, mir das Kleid auszuziehen.«
»Es erschien mir zweckmäßig«, erwiderte er und küsste die Stelle zwischen Hals und Schulter.
Sie hielt den Atem an. »Zweckmäßig?«
»Ja, in dem Sinne, dass es wenig zweckmäßig ist, so zu tun, als hätte man ein Geschenk nicht bemerkt, das offen hingelegt und folglich nicht als Überraschung gedacht wurde.« Er drehte sie zu sich um und sah ihr in die Augen. »Obwohl ich behaupten würde, dass mir noch manche Überraschungen bevorstehen, bist du, Judith, eindeutig ein Geschenk.«
»Bin ich?« Sie legte die Hände auf seine Brust und sah zu ihm auf. »Bist du sicher?«
»Ich bin mir in gar nichts mehr sicher, seit ich dir auf dem Twelfth-Night-Ball in die Augen schaute«, antwortete er mit einem Lächeln, bei dem ihr Herz einen Hüpfer vollführte. »Seit jenem Augenblick ist mein Leben...«
»Was?«, fragte sie, auch wenn sie nicht wusste, welche Antwort sie sich wünschte. Wollte sie, dass er ihr seine unsterbliche Liebe gestand? Natürlich nicht. Sie kannten sich kaum, und was immer da zwischen ihnen sein mochte, hatte nichts mit Liebe zu tun. Und sie wollte auch keine. Dennoch, Gott stehe ihr bei, wusste sie beim besten Willen nicht, was sie wollte – bis auf ihn. »Was war dein Leben?«
»Ein einziges Auf-der-Stelle-Treten.« Sein Lächeln wich einem Ausdruck von Intensität, der sie sprachlos machte. »Seit jenem Moment war mir, als hielte ich den Atem an. Als würde ich auf etwas ganz Wundervolles warten, das zum Greifen nah und doch unerreichbar war.«
»Und warum hast du nicht danach gegriffen?«
»Nun, meine liebe Judith«, sagte er lächelnd und zog sie näher zu sich. »Ich denke, genau das tue ich gerade.«
»Und es wird auch höchste Zeit.« Sie schlang ihm die Arme um den Hals. »Man wollte beinahe glauben...« Seine Lippen legten sich auf ihre und vertrieben sämtliche Gedanken. Zurück blieb nichts als das unnachgiebige Verlangen nach Leidenschaft. Ihr Mund öffnete sich seinem, seine Zunge begegnete ihrer, drängend und hungrig. Sie war nicht minder hungrig nach Sinnlichkeit, erwiderte seinen Kuss mit gleicher Sehnsucht, gleichem Verlangen.
Ungeduldig schob sie ihm das Jackett von den Schultern, das er sodann abstreifte und auf den Boden fallen ließ. Sie zerrte an seiner Krawatte, und prompt riss er sie sich vom Hals. Beide bewegten sich in einem Taumel von Begehren und Sehnsucht, ließen einander gerade lange genug los, dass er sich das Hemd über den Kopf ziehen konnte und sie die Haken vorn an ihrem Korsett lösen. Als Nächstes gesellte sich seine Hose zu seinem Hemd, legte sie ihr Höschen und Hemd ab, und dann lag sie wieder in seinen Armen. Ihr nackter weicher Körper drückte sich an seinen festen, größeren. Sie staunte, welche Hitze sich von ihm auf sie übertrug, und genoss es. Seine Hände strichen über ihren Rücken, während seine Lippen ihren Nacken, ihre Schultern und ihren Hals erkundeten. Sehnsüchtig warf sie den Kopf nach hinten und bog sich ihm entgegen. Als seine Erektion gegen ihren Bauch drängte, bekam sie vor Verlangen weiche Knie.
Sie atmete hörbar ein. »Es ist gut zu wissen, dass deine Männlichkeit doch nicht von diesem Zimmer beeinträchtigt wird.«
Er hob den
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