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Zauber der Versuchung: Roman (German Edition)

Zauber der Versuchung: Roman (German Edition)

Titel: Zauber der Versuchung: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Alexander
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Widerwillig hob er den Kopf. »Denken Sie , dass wir uns besser kennen sollten, ehe wir... nun ja... zuerst?«
    »Ohne Frage. Es wäre auf jeden Fall weiser. Andererseits würde ich zum gegenwärtigen Zeitpunkt behaupten«, sie lächelte ihn verschmitzt an, »dass wir genug voneinander wissen.« Mit diesen Worten schlang sie ihm die Arme um den Hals und presste ihre Lippen auf seine.
    Ihr Feuereifer traf ihn unvorbereitet, so dass er nach hinten stolperte und mit den Armen ruderte, um das Gleichgewicht wiederzufinden. Mit einer Hand packte er sie, mit der anderen griff er nach dem obersten Becken des Springbrunnens. Prompt ergoss sich ein Wasserfall von seinem Arm auf sie beide und durchnässte sie vollständig.
    Judith riss die Augen auf und sah ihn an. »Ich wage zu behaupten, dass meine Begeisterung noch niemals eine solch gründliche Abkühlung erfuhr.«
    Dennoch verharrte sie in seinem Arm. »Und? Ist sie abgekühlt?«
    »Nun, wir sind ziemlich nass.« Sie hob den Kopf und hauchte ihm einen Kuss auf die Lippen. »Ich würde meinen, wir sollten schnellstens die nasse Kleidung ablegen, sonst ziehen wir uns noch eine garstige Erkältung zu.«
    Er lächelte versonnen. »So nass sind wir nun auch wieder nicht.«
    »Unsinn, wir sind bis auf die Haut durchnässt. Tropfnass.« Ihre Lippen an seinen, die Hitze ihres Körpers, die durch die Schichten von Kleidung drang – mehr brauchte es nicht, dass auch der letzte Zweifel, der noch in ihm gewohnt haben mochte, restlos ausgelöscht wurde. »Und man sollte die eigene Gesundheit nie willentlich aufs Spiel setzen.«
    »Wenn dem so ist, Judith, dann bitte ich Sie«, sagte er und blickte ihr lächelnd in die blauen Augen, »lassen wir das Abenteuer beginnen.«

Drittes Kapitel
     
    Es war schockierend. Absolut schockierend. Niemals hätte sie so etwas für möglich gehalten.
    Wie in aller Welt hatten sie es geschafft, vom Wintergarten den ganzen Weg hinauf bis zu ihren Gemächern zu kommen, statt dass er gleich zwischen den Tropenpflanzen über sie herfiel? Oder in den endlosen Korridoren? Oder auf der Treppe? Oder in der Bibliothek oder dem Ballsaal oder irgendeinem der zahlreichen anderen Räume, an denen sie vorbeigekommen waren? Denn es hatte durchaus einen oder zwei Momente gegeben, in denen sie dachte, in denen sie wollte, in denen sie hoffte... Und was noch umso mehr erschreckte: Sie war drauf und dran gewesen, über ihn herzufallen!
    Judith stand mit dem Rücken an der Tür zu ihren Gemächern und rang nach Atem, oder besser: Ihre Lunge rang nach Atem, denn ihr selbst war Atmen im Augenblick eigentlich nicht so wichtig. Gideons Lippen waren überall auf einmal, auf ihrem Mund, ihrem Hals, ihren Schultern. Sie fuhr mit den Fingern in sein Nackenhaar und spornte ihn an, weiterzumachen, während sie mit der freien Hand nach dem Türknauf griff.
    Gütiger Gott, eine solche Leidenschaft hatte sie noch niemals zuvor empfunden! Mit der Handvoll Männer, die sie bislang mit in ihr Bett genommen hatte, war es stets, nun ja, zivilisiert zugegangen. Bei jedem von ihnen war die intime Begegnung nach festen Mustern abgelaufen: flirten, ausgehen, Abendessen zu zweit bei Kerzenlicht, längere Vorbereitungen eben. Und wenngleich diese Beziehungen sie jeweils zufriedenzustellen vermochten, hatte sie doch bei keiner je das Gefühl gehabt, sie müsste sterben, sollte der fragliche Gentleman sie nicht auf der Stelle nehmen. Sofort. Jetzt. Sie nehmen? Lieber Himmel, sie wollte in ihrem ganzen Leben noch niemals genommen werden!
    Sie fand den Türknauf, drehte ihn, und die Tür schwang hinter ihr auf. In ihrer fiebrigen Umarmung taumelten sie buchstäblich ins Zimmer und stürzten auf den weichen Teppich. Ihr Fall wurde von Judiths weiten Unterröcken und Röcken abgefedert, aber sie bemerkte ihn ohnehin kaum. Gideon stieß die Tür mit dem Fuß zu, und ein winziger Teil ihrer vernebelten Sinne bewunderte seine Geschicklichkeit, umfasste er sie doch zugleich mit den Armen, während sie die Beine um seine schlang. Wie aus weiter Ferne, vernahm sie einen schrillen, sich stetig wiederholenden Laut, den sie allerdings geflissentlich ignorierte. In diesem Moment galt ihr gesamtes Sein der Berührung von Gideons Händen und der Hitze seines Mundes.
    Vollkommen unvermittelt beendete er den Kuss und hob seinen Kopf. Verwirrung mischte sich mit Leidenschaft in seinem Ausdruck, was Judith absolut unwiderstehlich fand. »Was ist das?«
    »Was?« Sie zog seinen Kopf wieder nach unten.
    »Dieser

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