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Zauber der Versuchung: Roman (German Edition)

Zauber der Versuchung: Roman (German Edition)

Titel: Zauber der Versuchung: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Alexander
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Mann.«
    Miss Chester schnaubte verächtlich und drehte sich zu Gideon. »Und Sie sind?«
    »Mylord, darf ich dir meine Schwägerin vorstellen?«, sagte Judith. »Miss Alexandra Chester. Alexandra, das ist Viscount Warton.«
    »Sehr erfreut, Miss Chester.« Gideon nahm die Hand, die sie ihm reichte. Er wusste nicht, warum, aber er mochte diese Frau nicht. Sie war einigermaßen hübsch, wenige Jahre älter als Judith, groß und sehr viel dünner, mit hellerem blondem Haar. Gleichwohl behagte ihm etwas an ihrem Auftreten und in ihrem Blick nicht. Er hauchte ihr einen Kuss auf die Hand und ließ sie sofort wieder los. Nur ließ sie ihn nicht los.
    »Sie sind Judiths Freund , nicht wahr?« Sie beäugte ihn neugierig.
    »Ich betrachte mich als einen Freund, ja«, antwortete Gideon kühl.
    »Bist du heute Abend mit Freunden hier, Alexandra?«, fragte Judith rasch.
    »Lucian hätte ihn nicht gemocht, Judith.« Miss Chesters musterte Gideon abschätzend.
    Gideon sah sie fragend an. »Ach ja?«
    »Er ist viel zu gut aussehend.« Miss Chester schüttelte den Kopf. »Lucian hätte ihn ganz und gar nicht gemocht.«
    »Alexandra!«, sagte Judith scharf.
    Miss Chester ließ seine Hand los und strich ihm mit den Fingern über die Schulter. Er widerstand dem Impuls, sie abzuschütteln. »Seine Schultern sind recht beeindruckend. Lucian wäre neidisch gewesen.« Dann sah sie ihm in die Augen. »Haben Sie einen raffinierten Schneider, oder sind Ihre Schultern wirklich so breit?«
    »Das reicht jetzt«, zischte Judith.
    »Ein Schneider kann gar nicht gut genug sein«, sagte Gideon lässig.
    »Alexandra!« Judiths Stimme hatte einen bedrohlichen Unterton.
    »Ich mache doch nur Spaß, Judith. Seine Lordschaft versteht sehr wohl, dass ich nur Spaß mache. Jetzt schmoll nicht gleich.« Miss Chester warf Gideon ein anzügliches Lächeln zu, bevor sie sich an Judith wandte. »Du warst seit Weihnachtsabend nicht mehr bei mir.«
    »Ich war nachlässig. Verzeih mir«, sagte Judith kühl und ungerührt.
    »Kommst du mich bald wieder besuchen?« Es klang eher wie ein Befehl, nicht wie eine Bitte. »Morgen?«
    »Ich weiß noch nicht.« Judith sah die andere Frau prüfend an. »Gibt es ein Problem?«
    Miss Chester sah wieder zu Gideon. »Sie bezahlt mich, wissen Sie?«
    »Ich lasse Alexandra lediglich zukommen, was für ihren Unterhalt angemessen ist«, berichtigte Judith.
    »In Wahrheit zahlt sie mir einen exorbitanten Unterhalt und weit mehr, als ich verdiene. Und dennoch«, erklärte Miss Chester mit einem Achselzucken, »weiß ich überhaupt nicht, wo das ganze Geld immer bleibt.«
    Judith lächelte eisig. »Bist du allein oder mit Freunden hier?«
    »Das fragtest du bereits. Ich wäre kaum allein hergekommen, nicht einmal, um dich zu treffen. Natürlich bin ich mit Freunden hier. Ich habe sehr viele Freunde, Judith«, erklärte ihre Schwägerin scharf. »Ich sitze nämlich nicht den ganzen Tag allein in meinem Haus herum.«
    »Selbstverständlich nicht, Miss Chester. Ich bin sicher, dass Lady Chester nicht beabsichtigte, etwas Derartiges anzudeuten«, sprang Gideon ein und schenkte Miss Chester sein charmantestes Lächeln. »Sie wollte wohl lediglich andeuten, dass Ihre Freunde Sie vermissen könnten.«
    »Wahrscheinlich.« Sie schnaubte kurz, bevor sie wieder anzüglich lächelte. »Ich bin ziemlich verrückt, müssen Sie wissen.«
    »Bist du nicht«, widersprach Judith energisch. »Du machst nur andere verrückt.«
    »Tja, wenn ich schon nicht verrückt sein kann, wird es eben ausreichen müssen, andere verrückt zu machen.« Sie sah Gideon an. »Stimmen Sie mir nicht zu, Mylord?«
    »Mir scheinen Sie weder verrückt noch andere verrückt zu machen«, antwortete Gideon galant, wenngleich Miss Chester für ihn beides schien.
    »Wirklich? Dann werde ich mir mehr Mühe geben müssen.« Miss Chester blickte wieder zu ihrer Schwägerin. »Wir sehen uns bald, Judith.«
    »Ich freue mich darauf«, murmelte Judith.
    Gideon beobachtete, wie sich Miss Chester ihren Weg durch die Menge bahnte. »Sie scheint dich nicht zu mögen«, flüsterte er. »Und du scheinst ihr auch nicht sonderlich zugetan.«
    »Sie mochte mich von dem Moment an nicht, als ich ihren Bruder kennenlernte. Es wäre schön gewesen, eine Schwester zu haben, und ich gab mir große Mühe, ihre Freundin zu werden.« Judith zuckte mit den Schultern. »Hinterher war es kaum mehr von Bedeutung«, fügte sie mit einem Anflug von Ironie hinzu und sah ihn an. »Man gewöhnt sich daran, nicht

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