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Zauberin von Darshiva

Zauberin von Darshiva

Titel: Zauberin von Darshiva Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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Augenblick später schlief er tief und fest.
    Behutsam legte Polgara eine Decke auf ihn.
    Belgarath winkte, und alle setzten sich an den Herd. »Es ist jetzt alles verständlich, nicht wahr?« sagte er. »Als Torak starb, übernahm der Finstere Geist Zandramas und machte sie zum Kind der Finsternis. Darum der Aufenthalt in der Wildnis.«
    Ce’Nedra hatte wütend vor sich hin gemurmelt. Ihre Augen flammten, und ihre Miene verriet ihren Zorn. »Seht zu, daß Ihr etwas dagegen un-ternehmt, alter Mann!« sagte sie jetzt drohend zu Belgarath.
    »Wogegen?« fragte er verwirrt.
    »Ihr habt gehört, was dieser Mann erzählte! Er hat gesagt, daß Zandramas beabsichtigt, die Braut des neuen Gottes zu werden.«
    »Ja«, antwortete er mild. »Ich habe es gehört.«
    »Ihr werdet das doch nicht zulassen, oder?«
    »Ich hatte es nicht vorgehabt. Aber weshalb diese Aufregung, Ce’Nedra?«
    Sie funkelte ihn an. »Ich werde Zandramas auf keinen Fall als Schwieger-tochter dulden!« rief sie hitzig. »Ganz gleich, was passiert.«
    Er starrte sie einen Augenblick an, dann konnte er sein Lachen nicht mehr unterdrücken.

    11

    m Nachmittag gelang es der Sonne, den anhaltenden Nebel zu Adurchdringen, und Beldin kehrte zurück. »Etwa vier Meilen westlich von hier endet das Nebelgebiet«, berichtete er.
    »Tut sich dort was?« fragte ihn Belgarath.
    »Ein paar Truppeneinheiten sind in nördlicher Richtung unterwegs. Ansonsten ist alles leer wie eine Kaufmannsseele. Verzeih, Kheldar, das ist nur ein alter Spruch.«
    »Schon gut, Beldin«, vergab ihm Silk großmütig. »So kleine Versprecher sind bei Leuten deines Alters zu erwarten.«
    Beldin bedachte ihn mit einem bösen Blick, rächte sich jedoch nicht. »Die Ortschaften vor uns sind zum größten Teil verwüstet und scheinen menschenleer zu sein. Ich nehme an, ihre Bewohner sind geflüchtet.« Mit einem Blick auf den schlafenden Melcener fragte er: »Wer ist euer Gast?«
    »Ein Beamter der Straßenverwaltung«, antwortete Belgarath. »Er hatte sich in einem Keller versteckt, wo ihn Silk fand.«
    »Ist er tatsächlich so erschöpft?«
    »Sadi gab ihm etwas zur Beruhigung.«
    »Hat offenbar gut gewirkt.«
    »Möchtest du etwas zu essen, Ohm?« erkundigte sich Polgara.
    »Nein, danke, Pol. Ich habe mir vor einer Stunde ein fettes Kaninchen gegönnt.« Er blickte Belgarath an. »Ich glaube, wir sollten wieder nur nachts reiten«, riet er. »Es sind zwar keine ganzen Regimenter da drau-
    ßen, aber doch genügend Soldaten, die uns Schwierigkeiten machen könnten, falls sie uns überraschen.«
    »Hast du eine Ahnung, wessen Truppen es sind?«
    »Ich habe weder Tempelwächter noch Karandeser gesehen. Ich nehme an, es sind Zandramas’ Leute – oder die des peldanischen Königs. Aber wessen auch immer, sie marschieren nordwärts in die bevorstehende Schlacht.«
    »Also gut«, bestimmte Belgarath, »wir reisen nachts -zumindest bis wir an den Soldaten vorbei sind.«
    Sie kamen in dieser Nacht gut voran. Den Wald hatten sie hinter sich, und die Feuer der auf der Ebene lagernden Soldaten machten es ihnen leicht, sie zu umgehen. Dann, kurz vor Sonnenaufgang, hielten Belgarath und Garion auf der Kuppe eines niedrigen Hügels an und sahen unter sich ein bedeutend größeres Lager als alle, an denen sie bisher vor-beigekommen waren. »Etwa Bataillonsstärke, Großvater«, schätzte Garion. »Ich fürchte, das könnte Schwierigkeiten geben. Die Gegend ist flach, das hier ist der einzige Hügel seit vielen Meilen. Deckung ist kaum vorhanden. Ganz gleich, wie geschickt wir es auch anstellen, ihre Kundschafter werden uns doch entdecken. Es dürfte sicherer ein, wenn wir kehrtma-chen.«
    Belgarath legte gereizt die Ohren zurück. »Laufen wir zurück und warnen die anderen«, knurrte er.
    »Es hat keinen Sinn, Risiken einzugehen, Vater«, sagte Polgara, nachdem sie mit lautlosem Flügelschlag herbeigekommen war und sich zu-rückverwandelt hatte. »Ein paar Meilen hinter uns ist das Land zerklüfteter. Wir können dort Deckung finden.«
    »Bereiteten die Köche Frühstück?« erkundigte sich Sadi.
    »Ja«, antwortete Garion. »Ich roch es – Haferschleim und Speck, denke ich.«
    »Sie werden sicher nicht losmarschieren und wahrscheinlich auch keine Kundschafter aussenden, ehe sie gegessen haben, oder?«
    »Nein«, antwortete Garion. »Soldaten werden recht unmutig, wenn man sie mit leerem Magen losschickt.«
    »Trugen die Posten den üblichen Militärumhang – der so ähnlich wie dieser aussieht?« Sadi

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